Mission 21, Folge 1

Am Sonntag gab es gleich drei Highlights aus Wehener Sicht zu vermelden, wobei der Sieg gegen Aachen natürlich alles andere an diesem Tag überstrahlte. Aber der Reihe nach.

Levan Tskitishvili wechselt zum SVWW

Kurz vor Ende der Transferperiode wurde doch noch ein weiterer Spieler verpflichtet: Levan Tskitishvili, ehemaliger georgischer Nationalspieler, kommt ablösefrei von Dinamo Tiflis und soll eine weitere Alternative im Mittelfeld sein. Anders als die beiden anderen Neuzugänge Schönheim und Ziemer ist Tskitishvili mit 32 Jahren schon im fortgeschrittenen Fußballeralter, kann dafür aber mit entsprechender Erfahrung aufwarten, 126 Bundesligaspiele und 30 Zweitligaspiele für Freiburg und Wolfsburg stehen bisher zu Buche, dazu natürlich viele Einsätze in der georgischen Liga, sowie Gastspiele in der Ukraine und Griechenland, nicht zu vergessen 22 Länderspiele. Der Mann hat also schon einiges gesehen und erlebt und ist im Mittelfeld flexibel einsetzbar – kann im Abstiegskampf sicherlich nicht schaden. Herzlich Willkommen, Levan!

Wehen schlägt Aachen 1:0

Alemannia Aachen scheint sich zu unserem Lieblingsgegner zu entwickeln. In der letzten Saison wurden beide Spiele gewonnen, in dieser gab’s zwar am ersten Spieltag eine Niederlage in Aachen, aber dafür wieder einen Sieg in der 2. Runde im DFB-Pokal. Ähnlich wie im Pokal präsentierten sich die Alemannen erstaunlich schwach für eine Mannschaft, die sich eher Richtung 1. Liga orientieren möchte.

Nach schöner Nordwand-Choreo (Video und Bilder bei Support-Wehen.de) ging es – übrigens wie erwartet mit der gleichen Aufstellung wie am Mittwoch in Karlsruhe – gleich gut los, mit zwei Chancen in den ersten Minuten. Nach einer Viertelstunde ein Kopfball von Ronny König an den Pfosten, danach wurde es mit richtigen Torgelegenheiten etwas dünner. Dennoch war zu spüren, dass in diesem Spiel ein Dreier möglich war, denn Wehen war deutlich aktiver und konnte das Spiel überwiegend in der gegnerischen Hälfte halten. Kurz vor der Halbzeitpause krönte Marcel Ziemer seine gute Leistung mit dem 1:0, als er dem Gegenspieler den Ball abluchste und alleine vor dem Torwart die Nerven behielt und souverän einschob.

In der zweiten Halbzeit machte Wiesbaden gleich weiter Druck und kam wieder zu Chancen, die beste davon vergab Ronny König, als er eine Hereingabe von Ziemer knapp neben das Tor setzte. Das beruhigende 2:0 wollte nicht fallen und so musste gegen Ende doch noch gezittert werden. Aber auch nach angezeigten 4 (und gefühlten 10) Minuten Nachspielzeit blieb es beim 1:0 und der erste Sieg in der Liga seit fast zwei Monaten war perfekt. Zwei Siege in einer Woche, daran kann ich mich ohne Nachzublättern nicht erinnern, in dieser Saison war das definitiv eine Premiere.

Nach dem Spiel durfte bzw. musste Torschütze Ziemer nach seinem perfekten Einstand auf den Zaun, um die obligatorische Humba anzusagen. Noch etwas schüchtern, aber wenn er auf dem Platz so weiter macht, wird er sicherlich noch weitere Gelegenheiten bekommen.

Wo wir gerade bei Einzelkritik sind:

  • Walke wie immer der sichere Rückhalt
  • die Abwehr ziemlich solide, Schönheim hat sich auf der linken Abwehrseite schon etabliert
  • das Mittelfeld mit Licht und Schatten, Madi in der Balleroberung sehr stark, aber in der Offensive … nun ja… sagen wir mal ausbaufähig; Orahovac eher unterdurchschnittlich; Schwarz stark verbessert im Vergleich zur Vorrunde; Siegert flink wie üblich, teilweise etwas glücklos
  • König und Ziemer harmonieren schon ganz gut, die beiden kräftigen Jungs können sich zu einer richtigen Power-Kombination entwickeln

Nach den ersten beiden Spielen zu urteilen, könnten sich die diesjährigen Wintertransfers als Volltreffer entpuppen, aber warten wir mal noch ein bisschen ab, bevor ich zu früh jubel.

Fakt ist aber, dass 3 der (mindestens) 21 erforderlichen Punkte in der Rückrunde schon auf dem Konto sind – fehlen noch 18…

SVWW muss nach Hamburg

Das dritte Highlight des Tages war die Auslosung der Begegnungen im DFB-Pokal-Viertelfinale. Ausgerechnet Wehen-Wiesbaden, das allgemein wohl als leichtestes Los angesehen wird, wurde als allerletzte Kugel gezogen und darf am 4. März beim Hamburger SV antreten.

Tja, aus Wehener Sicht gab’s sowieso keine leichten Lose, von daher ist es eigentlich fast egal, gegen wen wir als Underdog ranmüssen. So haben wir wenigstens die Gelegenheit mal im Volksparkstadion vorzuspielen, was in der Liga möglicherweise niemals geschehen wird, da sich der Bundesliga-Dino ja beharrlich weigert, endlich in die 2. Liga abzusteigen. Im Gegenteil, in dieser Saison sind die Hamburger mal wieder ganz oben mit dabei. Sei’s drum, ist ja schließlich Pokal. Allerdings wird die mehr als 500 km lange Anreise an einem Mittwochabend wohl leider dafür sorgen, dass der Gästeblock recht überschaubar bleibt. Vielleicht gibt’s diesmal einen Sonderflug statt ein paar Busse?