Wann kommt der "Bankirrtum zu Deinen Gunsten"?

Die Irrfahrt des SVWW durch die dritte Liga erinnert mich gerade an eine Ereigniskarte aus Monopoly: „Gehe zurück in den Tabellenkeller, gehe nicht über die Tabellenmitte, ziehe keine 3 Punkte ein“.

Nach dem verpatzten Saisonstart mit dem Absturz auf den letzten Platz kam glücklicherweise die Wende und es folgte bekanntlich eine hübsche Erfolgsserie, die immerhin bis auf Platz 9 führte. Seitdem haben die rotschwarzen Jungs (in weißen Trikots) aber schon wieder fünf Spiele ohne Sieg hinter sich und müssen plötzlich arg aufpassen, nicht auf einem Abstiegsplatz zu überwintern.

Das letzte Heimspiel gegen Offenbach hätte eigentlich den beginnenden Abwärtstrend aufhalten sollen und können. Nach dem öden 0:0 im Heimspiel gegen Braunschweig und dem 0:5-Debakel bei Werders Zweiter war das 3:3-Unentschieden gegen die Kickers definitiv ein Highlight. Man wusste hinterher zwar nicht so genau, ob man sich nun freuen oder ärgern soll, denn einerseits wurde eine 2-Tore-Führung verspielt, aber andererseits waren die Kickers schon sehr stark und konnten auch zeigen, warum sie Tabellenführer sind. Und gegen die beste Abwehr der Liga drei Tore zu schießen, ist ja schon mal keine schlechte Leistung. Letztlich gab’s dafür aber auch nur einen Punkt (aber immerhin einen aufregenden Abend).

Von einem Punkt im folgenden Auswärtsspiel bei Mitabsteiger Ingolstadt war der SVWW weit entfernt und es setzte mit 1:5 erneut eine deftige Abreibung. Das erinnert doch fatal an die Hinrunde im letzen Jahr, als es erst in Freiburg und danach in Mainz ebenfalls in zwei Auswärtsspielen hintereinander jeweils fünf Gegentore gab.

Es bleibt also nur zu hoffen, dass das Team von Hans Werner Moser schleunigst wieder in die Erfolgsspur zurückfindet und am Samstag im letzten Hinrundenspiel gegen Unterhaching einen Sieg einfährt. Völlig egal wie, es muss kein spielerisches Glanzstück werden, aber ein Dreier muss her! Mit einer ähnlichen Leistung wie gegen Offenbach sollte das auch möglich sein, auch wenn wohl nur etwa 3.000 Zuschauer (statt 8.500 wie gegen den OFC) in die Brita-Arena kommen werden.

Größtes Problem ist momentan die Abwehr, nicht zuletzt aufgrund einiger Verletzungen. Trainer Moser hat schon angekündigt, dass Weigelt und Hollmann nicht in der Startelf stehen werden. Angesichts ihrer zuletzt gezeigten Leistungen sicher absolut berechtigt – ich bin nur gespannt, wer stattdessen verteidigen soll. Schönheim und Gehring sind gesetzt, aber für die beiden Außenverteidigerpositionen drängen sich nicht allzu viele auf. Möglichweise erleben wir eine Premiere mit zwei Hübners in der Viererkette, wir werden sehen.

Wenn’s wieder schief geht, müssen wir wohl schnell noch eine Karte vom Stapel ziehen und hoffen, dass darauf „Du kommst aus dem Gefängnis frei Tabellenkeller“ steht…