Ist ja wie bestellt

Liegt’s an der Vorweihnachtszeit oder warum werden meine kleinen Wünsche seit neuestem prompt bedient? Vor dem Spiel gegen Offenbach wollte ich nach drei Spielen ohne eigenen Treffer vor allem mal wieder Tore unserer Mannschaft sehen – was dann mit dem 3:3 auch wunderbar gelang. Mein Wunsch gegen Unterhaching war nach fünf sieglosen Partien einfach nur drei Punkte, egal ob verdient und schön gespielt oder eben nicht. Und tatsächlich stand nach einem eher durchschnittlichen Spiel ein 2:1 auf der Anzeigetafel. Ein weiteres Abrutschen Richtung Abstiegsplätze wurde damit (zunächst) erfolgreich verhindert.

Vor dem Spiel gab’s zunächst ein paar Überraschungen bei der Aufstellung. Nachdem es zu Wochenbeginn noch hieß, dass Benjamin Weigelt und Torge Hollmann nach ihren schwachen Leistungen keine Chance auf einen Platz in der Startformation hätten, bröckelte diese Aussage immer mehr, je näher der Samstag rückte. Und tatsächlich durften sich die beiden wieder als Außenverteidiger versuchen, dazu später mehr. Die zweite Überraschung war Danko Boskovic, der zum ersten mal seit dem sechsten Spieltag wieder von Anfang an auf den Platz durfte. Nach kurzem Rätselraten stellte sich dann schnell heraus, wie sich die Mannschaft formieren sollte: wie gewohnt im 4-4-2, wobei Aykut Öztürk ins linke Mittelfeld rückte und Björn Ziegenbein dafür auf die rechte Seite. Christian Kunert musste auf die Ersatzbank.

Das Spiel selbst lässt sich recht kurz zusammenfassen. Beide Mannschaften konnten defensiv überzeugen und ließen nicht viele Chancen des Gegners zu, weshalb es auch nur wenige Höhepunkte in Form von Torchancen gab. Kurz vor der Halbzeit aber kam es zu einem fantastischen Doppelschlag. Zunächst drang Ziegenbein von rechts in den Strafraum ein, ließ dabei vier Gegenspieler aussteigen, schien schon den rechten Moment für ein Abspiel verpasst zu haben und brachte dann irgendwie selbst den Ball im Tor unter. Der Torjubel hatte sich gerade gelegt, als Öztürk mit dem Ball auf Linksaußen sprintete und in den Strafraum flankte, wo Boskovic im Fallen erstklassig einköpfen konnte.

Mit dieser 2:0-Führung ließ sich auch die erneut höhepunktarme zweite Halbzeit gut ertragen. Erst als Kapitän Fabian Schönheim 20 Minuten vor dem Spielende vorsichtshalber ausgewechselt wurde, musste man noch Gegentreffer befürchten. Und tatsächlich gelang den Unterhachingern nach einem Freist0ß noch das 1:2, aber glücklicherweise brachte der SVWW die restliche Spielzeit unfallfrei über die Bühne, sodass nach sechs dürren Wochen endlich wieder ein Sieg gefeiert werden konnte.

Und wie haben sich unsere „Außenverteidiger auf Probe“ so geschlagen? Auf die beiden habe ich ein bisschen mehr geachtet und fühlte mich bis zum Führungstreffer in meinem Unbehagen ob dieser Aufstellung bestätigt. In der Defensive ging’s einigermaßen, wobei es da auch einige Unsicherheiten gab, aber nach vorne leisteten sich beide doch einige Ballverluste, die mich arg zum Kopfschütteln brachten. Dann aber der Knackpunkt des Spiels, nämlich die Führung. Bevor Ziegenbein sein Solo starten konnte, wurde er mit einem tollen Diagonalpass von Weigelt bedient. Und auch das direkt folgende zweite Tor wurde durch einen langen Ball Weigelts eingeleitet, dieses mal an der Linie entlang auf Öztürk, der daraufhin die Vorlage zum Tor gab. Diese gelungenen Offensivaktionen schienen Benjamin Weigelt Selbstvertrauen gegeben zu haben, denn in der zweiten Hälfte wirkte er doch deutlich souveräner. Auch Torge Hollmann schien im Laufe des Spiels sicherer zu werden. Zusammen mit Danko Boskovic, der als Stürmer mit einem Tor seine Aufstellung fast automatisch gerechtfertigt hat, hat Trainer Hans Werner Moser mit seinen Personalentscheidungen also Recht behalten.

Die Zusammenfassung vom Hessischen Rundfunk gibt es (noch) hier.

Und weil das gerade so gut klappt: ich wünsche mir gegen Jena einen verdienten Sieg mit vielen Toren.Wollen wir doch mal sehen.