Goodbye, Platz 3

32. Spieltag: SpVgg Unterhaching – SV Wehen Wiesbaden 1:1 (Tor: Vunguidica)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Gerechte Punkteteilung.

Liebling des Spiels: Die paar tapferen Auswärtsfahrer, die im Sportpark Unterhaching die rotschwarzen Farben vertraten.

Szene des Spiels: 50. Minute, Marcus Mann setzt sich im Strafraum durch und kommt zum Abschluss, der Hachinger Torwart wehrt ab und Joe bringt das Kunststück fertig, aus fünf Metern nur die Latte zu treffen. Wäre das 2:0 und vermutlich der Sieg gewesen.

Vor dem Spiel: War – nach drei Siegen in Folge – das mediale Interesse am SVWW wieder merkbar größer und die Aussagen mancher Spieler wieder reichlich selbstbewusst. Konnte eigentlich nicht gut gehen.

Nach dem Spiel: Muss man mit dem Punkt zufrieden sein.

Das fiel auf:
– Der SVWW kann in der Anfangsphase mit Glück und dank Kolke einen Rückstand vermeiden, hat aber eine halbe Stunde überhaupt nichts vom Spiel.
+ Plötzlich die Führung, natürlich durch Joe, der sich nach einer Kopfballverlängerung von Book gut gegen seinen Gegenspieler durchsetzt und dann den Torwart umspielt und einschiebt.
+ Kurz danach sogar die Chance zum Doppelschlag, als Müller nach erneuter Book-Vorarbeit abzieht, der Torwart aber abwehren kann.
– Nach Joes vergebener Riesenchance (s. o.) kam der SVWW zu keinen ernsthaften Gelegenheiten mehr.
– Anders als im letzten Spiel gegen Osnabrück brachte man den knappen Vorsprung aber nicht über die Zeit und musste den – allerdings sehr sehenswerten – Ausgleich hinnehmen. Wenn es ganz dumm läuft, geht das Spiel sogar noch verloren.

Zuschauer: 2.450, davon ca. zwei Auto-Besatzungen aus Wehen.

Serien und Rekorde: Vier Spiele ohne Niederlage (jeweils mit einem Vunguidica-Treffer) ist ja schon mal ganz ansehnlich, auch wenn es nicht zu vier Siegen hintereinander gereicht hat. In der Vorrunde gab es nach drei Siegen zum Start auch ein 1:1, dann folgten nochmal zwei Siege – wäre ja schön, wenn die aktuelle Serie sich ähnlich fortsetzte.

Tabelle: Der SVWW hat nun 49 Punkte und bleibt auf Platz 4. Während am letzten Spieltag die direkten Tabellennachbarn nicht gewinnen konnten, war es diesmal umgekehrt, d. h. der Abstand zu Platz 3 ist wieder auf elf Punkte angewachsen, auf Platz 5 und 6 hingegen hat der SVWW nur noch zwei Punkte Vorsprung. Auf Platz 18 sind es beruhigende 15 Punkte, was bei noch ausstehenden sechs Partien und somit noch 18 zu vergebenden Punkten einen dramatischen Absturz nur noch als theoretische Möglichkeit lässt. Da Darmstadt sehr stabil wirkt, ist auch Platz 3 illusorisch, realistisch geht es um die Verteidigung von „DFB-Pokal-Platz“ 4. Rechnerisch sicher ist schon, dass der SVWW die Saison weder als Erster noch als Letzter oder Vorletzter beenden wird.

Ansonsten: Erstaunlich, wieviele Varianten eines Namens sich die TV-Kommentatoren ausdenken, anstatt einfach mal den Spieler oder einen vom Verein nach der richtigen Aussprache zu fragen. Heute im Angebot: der Bayrische Rundfunk mit „Vungidiesa“ oder so ähnlich.

Nächstes Spiel: Am nächsten Samstag um 14:00 Uhr zuhause gegen den Spitzenreiter 1. FC Heidenheim. Nachdem die Schwaben in beiden letzten Jahren knapp gescheitert am Aufstieg sind, lassen sie in dieser Saison keinen Zweifel, dass sie nun bereit für die 2. Bundesliga sind. Nur drei Niederlagen in den bisherigen 32 Partien, die meisten Tore geschossen, die wenigsten kassiert – das wird ohne Zweifel ein hartes Stück Arbeit für den SVWW, wenn man da punkten möchte. In der Hinrunde gab es mit Interimstrainer Bernd Heemsoth ein 0:0, Markus Kolke gab sein Saisondebüt und ist seitdem Stammtorwart. Den einzigen Heimsieg gegen Heidenheim gab es vor drei Jahren und hatte dafür mit 5:2 ein außergewöhnliches Resultat.