Dann lieber Winterpause

3. Liga, 23. SpieltagSV Wehen Wiesbaden – FC Hansa Rostock 1:2 (Tor: Blacha)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Zu spät aufgewacht.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Ganz furchtbare erste Halbzeit mit einer einzigen Torchance (Freistoß von Funk an die Latte), ansonsten völlig uninspiriertes Gekicke. Die Hoffnung auf die schon oft gesehene Steigerung in der zweiten Halbzeit fand zehn Minuten nach Wiederanpfiff ein jähes Ende, als ein grober Fehler in der Abwehr Ex-SVWWler Marcel Ziemer in Ballbesitz brachte und dieser zur Gästeführung abschloss. Ein abgefälschter Schuss sorgte kurze Zeit später für das 0:2. Danach drehte die Heimmannschaft endlich etwas auf, kam aber nur zum Anschlusstreffer durch den eingewechselten Neuzugang David Blacha. Insgesamt eine erschreckend schwache Vorstellung.

Liebling des Spiels: Markus Kolke. An den Gegentoren schuldlos und mit der besten Chance zum Ausgleich, siehe nächster Punkt.

Szene des Spiels: Dritte Minute der Nachspielzeit, Torwart Kolke ist mit in den gegnerischen Strafraum geeilt, bekommt über Umwegen den Ball, hat aus etwa neun Metern freie Schussbahn – und drischt die Kugel an den Pfosten. Es wäre zu schön gewesen.

Vor dem Spiel: Verließ Kapitän Nico Herzig etwas überraschend den Verein und wechselte zum Regionalliga-Spitzenreiter Würzburger Kickers. Aktuell noch verletzt hätte er es zwar auch schwer gehabt, im Sommer einen neuen Vertrag zu bekommen, denn in letzter Zeit war deutlich geworden, dass er nicht mehr der Schnellste ist, aber trotzdem kam der Wechsel ziemlich aus dem Nichts. Danke für dreieinhalb Jahre vollen Einsatz, Nico!

Nach dem Spiel: Würde man gerne ein paar anderen Akteuren einen Vereinswechsel nahelegen…

Das fiel auf:
– Bis auf den Endspurt nahezu keine nennenswerten Offensivaktionen.
– Insgesamt große Ideenlosigkeit – man fragte sich mal wieder, wie der generelle Plan aussehen soll, mit dem man zu Torchancen kommen möchte.
– Jonas Acquistapace mit einem eher durchwachsenen Debüt, aber man muss fairerweise dazu sagen, dass die gesamte Mannschaft weit unter ihren Möglichkeiten blieb.
– Trotzdem noch eine Einzelkritik: der neue Kapitän José Pierre Vunguidica ging völlig unter und konnte sich gefühlt kein einziges mal gegen Maximilian Ahlschwede durchsetzen. Mehr braucht man wohl nicht sagen.

Zuschauer: 3.374, davon etwa 1.000 lautstarke Gästefans. Schön, dass Hansa mal wieder mit Fans anreisen durfte.

Tabelle: Der SVWW verharrt bei 33 Punkten und rutscht auf Platz 10 ab. Mit einem Sieg im Nachholspiel bei Borussia Dortmund am Dienstag könnte man zwar wieder ein wenig aufholen, aber um die Aufstiegsplätze braucht man sich so schnell keine Gedanken mehr machen.

Serien und Rekorde: Der SVWW ist das einzige Team der Liga, das zuhause noch nicht unentschieden gespielt hat (sieben Siege, vier Niederlagen).

Ansonsten: Die zahnlose Wehen-Supporterin in N6, die jetzt in Rostock wohnt und nach dem 1:2 einen Hansa-Schal hochhielt („wegen Blacha“) und damit fast eine Auseinandersetzung mit den Ultras provozierte… muss man nicht verstehen.

Nächstes Spiel: Schon am morgigen Dienstag um 19:00 Uhr wird im Dortmunder Stadion Rote Erde die am 22. Spieltag ausgefallene Partie gegen die Borussia-Amateure nachgeholt. Diese unterlagen am Samstag in Regensburg, blieben zuvor aber in fünf Spielen hintereinander gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte ungeschlagen.