Kleiner Rückfall

3. Liga, 27. SpieltagSV Wehen Wiesbaden – 1. FSV Mainz 05 II 0:2

Das Spiel in maximal fünf sechs Worten: Verdiente Niederlage nach grottiger erster Halbzeit.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Aufgrund Andrichs Verletzung und Pezzonis Gelbsperre, war Rüdiger Rehm gezwungen, auf der Doppelsechs neben Niklas Dams etwas Neues auszuprobieren. Die Wahl fiel auf Michael Vitzthum und das war leider nicht Rehms beste Idee. Mit wenig Spielpraxis auf ungewohnter Position war Vitze keine Hilfe, aber auch seine Mitspieler erwischten überwiegend einen gebrauchten Tag, zumindest in den ersten 45 Minuten. Zu weit weg von den Gegenspielern, viele leichte Ballverluste – so machte man es den Gästen leicht, das Spiel in der ersten Halbzeit zu dominieren. Gleich der erste Eckball brachte nach fünf Minuten die Führung für Mainz, nach einer halben Stunde dann noch ein direkt verwandelter Freistoß zum 0:2, während der SVWW seinerseits kaum einmal überhaupt in die Nähe des gegnerischen Strafraums kam. Zur zweiten Hälfte kam Schnellbacher für Vitzthum ins Spiel, Blacha rückte dafür nach hinten, aber vor allem stimmte jetzt wieder die Leidenschaft. Der SVWW deutlich druckvoller, wenn auch ohne richtig zwingende Chancen, während Mainz die Führung ordentlich verteidigte und durch den einen oder anderen Konter längst den Deckel hätte drauf machen können. Erst in der 85. Minute musste der Gästetorwart nach Ruprechts Kopfball eine Glanzparade zeigen – insgesamt zu wenig, um dem Spiel nochmal eine Wendung zu geben.

Liebling des Spiels: Da bot sich diesmal leider niemand an, selbst Kolke wirkte ein paar Mal etwas unsicher.

Szene des Spiels: 65. Minute, Schwadorf will sich schon seit Minuten wegen Verletzung auswechseln lassen und humpelt nur noch herum, aber es gibt einfach keinen Einwurf, Eckball oder Freistoß – bis schließlich der Schiedsrichter ein Einsehen hat und das Spiel unterbricht, um den Wechsel zu ermöglichen.

Vor dem Spiel: Endlich mal die verbliebenen Mitglieder der Taunus Torpedos getroffen.

Nach dem Spiel: Gab es trotzdem Applaus für die Mannschaft, den sie sich für die zweite Halbzeit und vor allem für die letzten Spiele auch verdient hatte.

Das fiel auf:
– Die erste Halbzeit erinnerte an die Spätphase unter Torsten Fröhling: hinten löchrig, vorne harmlos.
+/- Die zweite Halbzeit sah wieder nach Fußball aus, auch wenn vorne die Durchschlagskraft fehlte.
– Viele lange, hohe Bälle auf Schäffler – falls das die Vorgabe war, hat sie nicht funktioniert.
– Mal wieder typisch: Kaum, dass sich ein Hauch Euphorie rund um den SVWW verbreitet und auch mal ein paar Leute ins Stadion kommen, die schon länger nicht mehr da waren, gibt’s einen auf den Deckel.

Das schreiben die anderen: WK, kicker

Zuschauer: 2.652, davon etwa 250 Gästefans.

Tabelle: Der SVWW rutscht auf Platz 15 bzw. 16 zurück (je nach Aalens Punktabzug), behält aber sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze.

Vergleich zur Hinrunde: Die 05er revanchieren sich fürs Hinspiel, der SVWW liegt in meiner Kalkulation wieder genau im Soll.

Serien und Rekorde: Der erste Punktverlust unter Rüdiger Rehm. In dieser Saison bereits die sechste Heimniederlage – in der gesamten letzten Saison gab es nur drei. In der 3. Liga noch kein Heimsieg gegen Mainz 05 II.

Ansonsten: 

Nächstes Spiel: Am kommenden Sonntag geht es zum Tabellenzweiten 1. FC Magdeburg. Die – nach eigenem Verständnis – „Größten der Welt“ sind im zweiten Jahr nach dem Aufstieg im Begriff, in die 2. Bundesliga durchzustarten; am Dienstag gab es einen Last-Minute-Sieg in Bremen. Im Hinspiel ging der SVWW mit 0:3 baden.