Die Euphorie hielt sieben Minuten

3. Liga, 1. SpieltagSV Wehen Wiesbaden – Stuttgarter Kickers 2:1 (Tore: Jänicke, Riemann)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Spiel gedreht, glücklich gewonnen.

Liebling des Spiels: Alexander Riemann, der schon mal für ziemlich Alarm auf der Außenbahn gesorgt hat, auch wenn er zuweilen etwas eigensinnig agiert.

Szene des Spiels: 56. Minute, Kolke riskiert bei einer Rettungstat Kopf und Kragen und muss nach einem Zusammenprall behandelt werden. Fromlowitz wacht auf der Ersatzbank plötzlich auf und zieht sich sein Trikot an – kommt aber doch nicht zum Einsatz.

Vor dem Spiel: Waren selbst diejenigen, die nichts auf die Ergebnisse der Vorbereitungsspiele geben, ziemlich optimistisch.

Nach dem Spiel: Sieht man recht deutlich, dass noch einige Arbeit auf Mannschaft und Trainer wartet.

Das fiel auf:
– Vor Spielbeginn die Überraschung, dass aufgrund von Benyaminas kurzfristiger Erkrankung Vunguidica als einzige Sturmspitze auflief. Da in der kompletten Vorbereitung ein 4-4-2 geprobt wurde, hätte man eher Schnellbacher statt eines zusätzlichen Mittelfeldspielers erwartet.
+ Munterer Beginn des SVWW mit zwei kleinen Chancen.
– Die erste Ecke der Kickers faustet Kolke unnnötig ins Toraus, den darauf folgenden erneuten Eckball verwandelt Fennell mit einem Traumtor zur Führung der Gäste.
– Danach eine halbe Stunde pures Chaos auf Seiten der Gastgeber, während das Mittelfeld gedanklich noch im Urlaub zu sein schien. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit kam langsam wieder etwas Ordnung rein.
+/- Direkt nach Wiederanpfiff Riesendusel, dass Kickers-Spieler Braun eine Hundertprozentige vergab.
+ Nach einem Book-Freistoß prallt der Ball von Jänickes Rücken im hohen Bogen in Richtung Tor. Schwer zu erkennen, ob der Ball schon hinter der Linie war oder ob Vunguidica oder gar der Stuttgarter Fennell ihn letztlich komplett ins Tor beförderten.
+ Danach deutlich besseres Spiel der Wehener mit weiteren Chancen, schließlich gekrönt durch einen direkt verwandelten Freistoß von Alexander Riemann, der in bestem Mario-Basler-Style den Ball flach außen um die Mauer herumschoss.
+/- Gegen Ende nochmal großes Glück für den SVWW, als bei einem Freistoß Kolke daneben griff, das Tor aber wegen angeblichem Foulspiels nicht anerkannt wurde.
– Überhaupt Kolke: Hatte einige Schwierigkeiten in der Luft, obwohl ihm genau das noch als leichtem Vorteil gegenüber Fromlowitz attestiert wurde. Wollen wir mal nicht hoffen, dass der Konkurrenzkampf im Tor Nervenflattern hervorruft.

Zuschauer: 2.591, davon etwa 300 Stuttgarter. In N6 sind einige Ultras zurückgekehrt, sodass es dort wieder deutlich lauter war als in der vergangenen Rückrunde.

Tabelle: Der SVWW teilt sich mit vier anderen Mannschaften, die auch jeweils 2:1 gewannen, den 5. Platz.

Ansonsten: Tippspiel-Siegerin Sonja bekam in der Halbzeitpause ihren Preis übergeben und entpuppte sich dabei nicht als Rampensau.

Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag um 14:00 Uhr bei der SpVgg Unterhaching, die zum Auftakt 0:0 in Kiel spielten.