Winterpause, zum Glück
3. Liga, 19. Spieltag: FSV Frankfurt – SV Wehen Wiesbaden 3:1 (Tor: Blacha)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Schlimm, wie üblich.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Das Spiel sah die meiste Zeit ziemlich genau so aus, wie man es Mitte Dezember von zwei Mannschaften erwarten kann, die sich beide an ihren jeweils letzten Sieg kaum noch erinnern können. Mitte der ersten Halbzeit kam ein langer Ball zufälligerweise bei Philipp Müller an, der für David Blacha auflegte – die etwas überraschende, aber natürlich gern genommene Führung für den SVWW. Die Freude währte allerdings nicht lange, denn schon drei Minuten später glich der FSV aus und ging weitere vier Minuten danach sogar mit 2:1 in Führung. Beide Tore wurden über die rechte Wehener Abwehrseite vorbereitet, wo Funk ebenso wie links Mintzel Mühe mit dem Tempo der Gegenspieler hatte. In der zweiten Halbzeit kam der SVWW mit etwas mehr Schwung aus der Kabine, während Frankfurt sich darauf beschränkte, den Gegner einigermaßen vom Tor wegzuhalten. Das reichte aber gegen eine erneut harmlose SVWW-Offensive. In der Nachspielzeit fiel nach einem Konter noch das 3:1.
Liebling des Spiels: Frankfurts linker Verteidiger La’Vere Corbin-Ong, der aufgrund seiner Dante-Frisur von einigen Gästefans zunächst als „Taunas“ erkannt wurde, vor allem aber dadurch bestach, dass er, obwohl scheinbar gemütlich trabend, jedesmal vor seinen verbissen ansprintenden Gegenspielern am Ball war.
Szene des Spiels: 77. Minute, Robert Andrich versucht bei einem Angriff über die rechte Seite per Hacke einen Doppelpass zu spielen, trifft aber sein eigenes Bein und der Ball springt ins Aus.
Vor dem Spiel: Meinten einige Mitglieder der „aktiven Szene“, in Bornheim ihre Duftmarken in Form von Böllern zu hinterlassen. Nachdem schon am Vortag ein dümmliches Banner am FSV-Stadion angebracht worden war, reichte das der Polizei als Anlass, die ca. 80 Fans noch vor dem Spiel wieder in die S-Bahn zurück nach Wiesbaden zu setzen.
Nach dem Spiel: Bin ich froh über die sechs Wochen Winterpause. Es ist zwar reichlich ätzend, auf einem Abstiegsplatz zu überwintern, aber in der aktuellen Verfassung wäre auch in den nächsten Wochen kein Spiel zu gewinnen.
Das fiel auf:
– Einfach zusammengefasst: alles Mist. Ohne Ball zu langsam und zu weit weg vom Gegenspieler, mit Ball zu ungenau und einfallslos. Und das in allen Mannschaftsteilen, bei allen Spielern.
Das schreiben die anderen: WK, kicker
Zuschauer: 3.375, davon ca. 200 Gästefans.
Tabelle: Magere 20 Punkte nach der Hinrunde bedeuten Tabellenplatz 18 und die konkrete Gefahr des Abstiegs in die Regionalliga.
Serien und Rekorde: Der SVWW ist seit mittlerweile neun Spielen sieglos. Die Gesamtausbeute des Kalenderjahres 2016: 9 Siege, 10 Unentschieden und 17 Niederlagen.
Ansonsten: Die besten Szenen spielten sich natürlich nicht auf dem Spielfeld, sopndern am Getränkestand ab. Erst der Fan, der bei der Bestellung eines heißen Apfelweins „aber vom Billische“ hinzufügte, dann der Getränkeverkäufer, der ausführlich berichtete, wie er einst ein Trikot von Bakary Diakité bekam.
Nächstes Spiel: Am 7. Januar gibt es das erste von vier Testspielen gegen Zweitliga-Teams und zwar in der Brita-Arena gegen die SpVgg Greuther Fürth. Im Trainingslager in Spanien folgen dann Partien gegen Heidenheim und Union Berlin und zum Abschluss der Rückrundenvorbereitung wird nochmal in der Brita-Arena gegen die Würzburger Kickers gespielt. In der Liga wird es dann am 28. Januar beim VfR Aalen wieder ernst. Die Schwaben stehen mit 28 Punkten auf einem soliden 8. Platz und haben bereits zehn Unentschieden gesammelt – Peter Vollmann weiß halt, wie das geht. In der Hinrunde verlor der SVWW 1:2.