Stimmungsheber

3. Liga, 23. SpieltagSV Wehen Wiesbaden – FSV Zwickau 3:0 (Tore: Schäffler (2), Blacha)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Verdienter Sieg gegen schwachen Gegner.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Der neue Trainer Rüdiger Rehm startete mit exakt derselben Elf, die vergangene Woche ein 0:0 in Köln erkämpft hatte, also wiederum mit Niklas Dams und Robert Andrich als Doppelsechs. Die Mannschaft begann die Partie auch gleich mit Zug nach vorne und kam zu ersten Chancen. Von Zwickau war nicht viel zu sehen und nach einer knappen halben Stunde sorgte Schäffler nach feinem Steilpass von Schwadorf für die Führung. Direkt nach der Pause wurde Andrich an der Strafraumgrenze gefoult, Lorenz zirkelte den Freistoß um die Mauer, wo der Torwart den Ball nicht ordentlich abwehren konnte – Blacha stand frei und traf mit einem Kopfball-Lupfer zum 2:0. Außer einem guten Freistoß, den Kolke parieren konnte, brachten die Gäste kaum mal einen Ball aufs Tor und als Schäffler zwei Abwehrspieler umkurvte und zum 3:0 einschob war der erste Sieg seit viereinhalb Monaten endgültig sicher.

Liebling des Spiels: Manuel Schäffler, der nicht nur langsam zum Torjäger mutiert, sondern auch seit Wochen ein wahnsinniges Pensum abspult.

Szene des Spiels: Das 1:0 – wunderbarer Pass von Schwadorf auf Schäffler, der in einer Bewegung den Ball annimmt und dann überlegt den Torwart mit einem Heber überwindet. Die perfekte Belohnung für ihn, das Team und die Zuschauer.

Vor dem Spiel: War ich tatsächlich optimistisch, dass wir endlich mal wieder einen Heimsieg bejubeln dürfen. Mit einem so souveränen Erfolg hatte ich jedoch nicht gerechnet.

Nach dem Spiel: Meinte der Stehplatz-Nachbar hinter mir: „Das wird jetzt ein teurer Abend für mich“.

Das fiel auf:
+ Der Defensivverbund war wiederum sehr stabil, ließ fast nichts zu (wobei Zwickau auch nicht so wirkte, als ob sie es mit aller Macht versuchten).
+ Nach vorne wurde deutlich schneller und direkter als zuletzt gespielt – das könnte schon eine der ersten Maßnahmen von Rehm sein.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau (mit Video)

Zuschauer: 1.923, davon 400-500 Gästefans und drei Nürnberger.

Tabelle: Der SVWW macht einen Platz gut, überholt Zwickau, steht aber immer noch auf einem Abstiegsplatz. Blöd, dass Münster und Werder II gewonnen haben, aber gut, dass Erfurt, FSV Frankfurt und Paderborn verloren haben – so bleiben weiterhin diverse Mannschaften in Reichweite.

Vergleich zur Hinrunde: Auch im Hinspiel gewann der SVWW (ebenfalls 3:0), sodass man insgesamt weiterhin drei Punkte im Minus ist.

Serien und Rekorde: Alle drei Heimsiege dieser Saison gingen mit 3:0 aus. Zwei Spiele hintereinander ohne Gegentor gab es zuletzt in der Hinrunde – gegen Köln und Zwickau.

Ansonsten: Der VfR Aalen hat einen Insolvenzantrag gestellt und wird deshalb aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem Punktabzug bestraft. Wenn es tatsächlich zu den vorgesehen neun Punkten Abzug kommt, wäre Aalen in der aktuellen Tabelle punktgleich mit dem SVWW und somit mitten im Abstiegskampf. Ich vermute zwar, dass die Strafe aufgrund der Insolvenz der Hauptsponsoren geringer ausfallen wird, aber es ist zumindest ein weiteres Team im Rennen, das der SVWW potentiell noch einholen kann.

Nächstes Spiel: Am kommenden Freitag (19:00 Uhr) darf Wehen in Paderborn antreten. Der SCP hatte nach dem Abstieg eigentlich die direkte Rückkehr in die 2. Bundesliga angepeilt, setzte die Vorrunde aber einigermaßen in den Sand. Anfang Dezember wurde mit Stefan Emmerling ein neuer Trainer geholt, der auch direkt mal gegen Münster und Osnabrück gewinnen konnte, aber die große Aufholjagd begann seitdem trotzdem nicht. Am letzten Spieltag gab es ein 0:1 in Bremen, aktuell rangiert der SCP mit 28 Punkten auf Platz 14. In der Hinrunde unterlag der SVWW zuhause mit 1:2.