In ungewohnter Höhe
3. Liga, 37. Spieltag: Hallescher FC – SV Wehen Wiesbaden 0:3 (Tore: Lorenz, Müller, Schäffler)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Souveräner Auswärtssieg.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Dafür, dass es für beide Teams um nichts mehr ging, außer die eigene Tabellenposition noch etwas aufzuhübschen, ging es ziemlich munter los mit Chancen auf beiden Seiten. Nach fünf Minuten wurde Schwadorf im gegnerischen Strafraum gefoult, den Strafstoß verwandelte Lorenz zur frühen Führung. Auf der Gegenseite hatte der SVWW Glück, dass ein Freistoß nur an den Pfosten ging. Nach einer Viertelstunde vergab Schäffler einen aussichtsreichen Konter, als er den besser postierten Schwadorf übersah und stattdessen selbst den Abschluss suchte. Eben dieser Schwadorf machte es kurz vor der Halbzeitpause besser und legte für Müller quer, der zum 2:0 einschob. In der zweiten Halbzeit hatte Halle wohl mit dem Spiel abgeschlossen und hoffte nur, nicht noch höher zu verlieren. Einer ging allerdings noch, wie üblich durch Schäffler kurz vor Schluss, wenn auch diesmal nicht spielentscheidend. Lorenz hatte von links den Ball hereingegeben und Schäffler musste nur noch die Fußspitze hinhalten. Ein sehr erfreuliches letztes Auswärtsspiel.
Liebling des Spiels: Jules Schwadorf, der diesmal statt auf der Außenbahn neben Schäffler als zweite Spitze agieren durfte. Zwei Torbeteiligungen und einige gute Szenen deuten an, dass ihm diese Position auch liegen könnte.
Szene des Spiels: Der verwandelte Elfmeter. Der übliche Schütze Ruprecht weiterhin verletzt, in Vertretung hatte Mayer hatte zuletzt verschossen, aber Lorenz blieb cool.
Vor dem Spiel: Gab der Verein bekannt, dass Marc Lorenz zur neuen Saison nach Karlsruhe wechselt. Man hätte ihn gerne behalten, aber finanziell wurde man sich nicht einig. Klar, dass der Spieler sich nicht als Söldner abstempeln lassen will und gab noch etwas von mangelnder Wertschätzung zu Protokoll.
Nach dem Spiel: War zumindest klar, dass Lorenz sich nicht hängen ließ, sondern im Gegenteil wieder eine gute Vorstellung zeigte, Elfmetertor und Vorlage inklusive. Jetzt bitte noch so ein Auftritt im Hessenpokalfinale!
Das fiel auf:
+ Schön, dass die Mannschaft nach dem Klassenerhalt die Saison nicht nur irgendwie zu Ende bringen will, sondern (nach dem leichten Durchhänger letzte Woche) weiterhin Lust auf Fußball hat.
+/- Neben der Freude über die gute Leistung des SVWW sollte man auch erwähnen, dass der HFC ziemlich schwach war. Dort wird man nach guter Hin- und schlechter Rückrunde wohl auch froh sein, dass die Saison bald vorbei ist.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, mdr (mit TV-Bericht)
Zuschauer: 6.035.
Tabelle: Der SVWW hat nun 50 Punkte und macht einen Sprung auf Platz 10 (bzw. 9, je nach Aalens Punktabzug) – die obere Tabellenhälfte ist es allemal. Duisburg und Kiel haben den Aufstieg geschafft, Regensburg und Magdeburg (und ganz theoretisch Aalen) kämpfen noch um den Relegationsplatz. Abgestiegen sind hingegen der FSV Frankfurt (ob mit oder ohne Punktabzug) sowie Mainz II. Der dritte Absteiger entscheidet sich am letzten Spieltag zwischen Bremen II, Paderborn und Erfurt.
Vergleich zur Hinrunde: Nach dem 1:1 im Hinspiel erneut um zwei Punkte verbessert.
Serien und Rekorde: In der aktuellen Tabelle hat der SVWW eine absolut ausgeglichene Bilanz (13 Siege, 13 Niederlagen, 41:41 Tore). Das war zuletzt am 13. Spieltag der Fall, ebenso wie eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte.
Ansonsten: Die von Nils Döring trainierte A-Jugend des SV Wehen Wiesbaden ist vorzeitig Meister der Hessenliga und wird im Juni gegen Eintracht Trier um den Aufstieg in die Bundesliga spielen. Herzlichen Glückwunsch!
Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag um 13:30 Uhr geht es in der Brita-Arena zum vorerst letzten mal gegen den FSV Frankfurt. Mit nur einem Sieg und gerade mal acht Punkten in der Rückrunde rauscht der FSV direkt aus der 2. Liga in die Regionalliga. Im Hinspiel unterlag der SVWW mit 1:3.