3. Liga, 11. Spieltag: FC Rot-Weiß Erfurt – SVWW 1:3
Tore: Schäffler (50. und 62.), Mrowca (86.)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Kurzes Zittern um verdienten Sieg.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Nach gutem Beginn des SV Wehen Wiesbaden (Andrist nach sechs Minuten mit Doppelchance) verflachte die Partie schnell. Der SVWW konnte die Erfurter Abwehrschwächen nicht nutzen. Das änderte sich in der zweiten Halbzeit, als Andrist mal wieder seinem Gegenspieler einfach davonlief und in die Mitte auf Schäffler ablegte, der mühelos zur Führung traf. Gute zehn Minuten später traf Schäffler erneut, diesmal nach Zuspiel von Andrich. Die sichere Führung wackelte allerdings nochmal bedrohlich, als erst die Gastgeber etwas glücklich zum Anschlusstreffer kamen (s. u.) und kurz darauf Ruprecht die gelbrote Karte sah. Erfurt witterte nochmal die Chance auf einen Punktgewinn, aber Mrowca schloss einen schönen Konter über Diawusie mit dem 3:1 ab.
Liebling des Spiels: Im Zweifelsfall sind zwei Tore eine gute Empfehlung, also Manuel Schäffler. Hätte sogar noch ein oder zwei weitere Treffer erzielen können.
Szene des Spiels: 75. Minute, der Erfurter Bieber versucht seinen Mitspieler Huth steil anzuspielen, Ruprecht hält seinen Fuß rein, von da geht der Ball zu Mockenhaupt, der nicht mehr reagieren kann. Der Ball prallt schließlich Huth genau in den Lauf, sodass dieser zum 1:2 einschießen kann.
Vor dem Spiel: Schweigeminute für den letzte Woche tödlich verunglückten Schiedsrichter Steffen Mix, der ursprünglich diese Partie hätte leiten sollen.
Nach dem Spiel: Schon wieder Länderspielpause.
Das fiel auf:
+ Anders als kürzlich gegen Halle wurde die Schwäche des Gegners ausgenutzt, zumindest in der zweiten Halbzeit.
– Die erste Hälfte war allerdings ziemlich dünn.
– Stichwort gelbe Karten. Völlig ok, dass man potentiell gefährliche gegnerische Angriffe notfalls mit einem Foul unterbricht und dafür auch eine Verwarnung in Kauf nimmt. Dass Mrowca direkt nach abgesessener Sperre die nächste Gelbe sieht (also die sechste im zehnten Einsatz) und Andrich nach neun Einsätzen auch schon eine Gelbsperre hat, deutet aber meiner Meinung nach daraufhin, dass es vielleicht noch etwas an Geschicklichkeit im Zweikampf fehlt – das sollte man trainieren können. Richtig doof ist es aber, wenn man sich wie Ruprecht für Wortgefechte eine gelbe Karte abholt, die dann später zum Platzverweis führt – das ist einfach unnötig (die zweite geht in Ordnung, da musste er halt den Gegner stoppen).
Das schreiben die anderen: WK, kicker, Telekom (Video)
Zuschauer: 3.827.
Tabelle: Der SVWW bleibt auf Platz 4, weiterhin einen Punkt hinter Fortuna Köln. Blöd, dass die anderen Teams da oben auch ständig gewinnen.
Serien und Rekorde: 23 Punkte nach 11 Spielen – letzte Saison hatte der SVWW nach 22 Spielen erst 22 Punkte (und dann übernahm Rüdiger Rehm). Alf Mintzel ist als Drittliga-Rekordspieler schon wieder abgelöst worden (von Tim Danneberg vom VfL Osnabrück).
Ansonsten: Der MDR-Reporter versuchte sich an einer etwas eigenwilligen Aussprache einiger Spielernamen. Höhepunkt die Kombination zum 3:1: „Aschemäh auf Mrowtscha“.
Nächstes Spiel: Während der Länderspielpause absolviert der SVWW wieder zwei Testspiele: am kommenden Donnerstag (16:30 Uhr) bei der zweiten Mannschaft von Fortuna Düsseldorf (aktuell 6. der Regionalliga West) und am Dienstag drauf (18:30 Uhr) auf dem Halberg gegen den Hessenligisten VfB Ginsheim. Am Samstag, den 14. Oktober (14 Uhr) geht es in der Liga gegen den Aufsteiger SV Meppen weiter. Der frühere Kult-Zweitligist ist nach längerer Abwesenheit zurück im Profifußball und ist nach Startschwierigkeiten gut in Form gekommen. Zuletzt gab es ein 2:0 gegen den KSC, mit 15 Punkten liegt man auf Platz 7. Es ist das erste Aufeinandertreffen zwischen dem SVWW und den Emsländern, bei denen mit Erik Domaschke, Jovan Vidovic und Marius Kleinsorge drei ehemalige Wehener aktiv sind.