Hessenpokal, Viertelfinale: FC Gießen – SVWW 1:2

Tore: Arcalean (62.) – Korte (20.), Carstens (76.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Etwas mühsam, aber verdient weiter.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Der SVWW war früh um Spielkontrolle bemüht, musste nach zehn Minuten aber erst mal einen Schreckmoment überstehen, als ein Gießener frei durch war und Boss zu einer Glanztat zwang. In der Folge waren die Gäste tonangebend und gingen durch Korte in Führung: Lais hatte in den Strafraum geflankt und Korte konnte unbedrängt aus dem Lauf einköpfen. Der SVWW spielte bis zum Strafraum ganz ordentlich, aber an zwingenden Chancen mangelte es. In der Schlussphase der ersten Halbzeit hatte dann Gießen nochmal eine stärkere Phase und brachte die Wehener Hintermannschaft mehrmals in Bedrängnis. Nach einer Stunde Spielzeit stellte sich Mockenhaupt bei einem langen Ball aus der Gießener Hälfte ungeschickt an, Arcalean setzte sich gut durch und erzielte mit einem satten Abschluss den Ausgleich. Kurz danach hätte das Spiel beinahe komplett kippen können, aber der Favorit verfiel nicht in Panik und nutzte dann ganz profan eine Standardsituation zur erneuten Führung: Ecke Kuhn, Kopfball Carstens, 2:1. Gegen Ende versuchten die Gastgeber natürlich noch alles nach vorne zu werfen, der SVWW nutzte seine Konterchancen nicht und so blieb es beim knappen Sieg.

Liebling des Spiels: Gianni Korte war sehr spielfreudig und wenn er schon mal ein Kopfballtor erzielt, soll das auch entsprechend gewürdigt werden.

Szene des Spiels: 87. Minute, ein Steilpass von Wurtz in den Strafraum findet einen Gießener Verteidiger, der den Ball zu seinem Torwart prallen lässt und dann Niemeyer abblockt. Der Torwart nimmt den Ball auf und der Schiedsrichter entscheidet auf Rückpass – ungewohnt, weil es selten vorkommt, aber durchaus korrekt. Der Freistoß von der Fünferlinie blieb dann aber in der Mauer hängen.

Vor dem Spiel (und in der Halbzeitpause): Feinster 90er-Jahre-Eurotrash wechselte sich mit der FCG-Hymne ab.

Nach dem Spiel: Keine Glanzleistung, aber auch keine Katastrophe – eher Kategorie „ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss“.

Das fiel auf:
+ Viele Ballgewinne im Mittelfeld und häufig der Versuch, mit schnellem Direktspiel durch die Mitte in die gefährliche Zone zu kommen.
– Im letzten Drittel häufig zu ungenau, sodass dann relativ wenig Abschlüsse aus dem spielerischen Übergewicht resultierten.
– Auch gegen einen abstiegsbedrohten Viertligisten taten sich immer wieder große Lücken in der Defensive auf.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau,

Zum Nachschauen: FC Gießen (YouTube, komplette Aufzeichnung)

Zuschauer: Offiziell natürlich keine, aber rund um den Sportplatz zählte man rund drei Dutzend Leute, die nicht unbedingt nach Vereinsverantwortlichen aussahen. 😉

Serien und Rekorde: Seit der Saison 2011/12 ist der SVWW immer mindestens ins Halbfinale gekommen (abgesehen vom letzten Jahr, als man als Zweitligist nicht teilnahmeberechtigt war).

Ansonsten: Die Live-Übertragung des FC Gießen hat mir gut gefallen. Der Kommentator war sehr objektiv und kannte sich auch mit dem SVWW und seinen Spielern gut aus – ich gebe zu, dass ich das nicht unbedingt erwartet hatte und daher positiv überrascht war. Daumen hoch!

Ansonsten, die zweite: Eine Übersicht über den aktuellen Stand in den anderen Landespokalen gibt es bei der Sportschau.

Nächstes Spiel: Im Pokalhalbfinale trifft der SVWW auf den FSV Frankfurt. Der Termin steht noch nicht fest, aber es dürfte auf den 12. oder 19. Mai hinauslaufen. In der Liga geht es am nächsten Dienstag beim VfB Lübeck weiter.

Beitragsbild: Matthias Schlenger