3. Liga, 19. Spieltag: Hallescher FC – SVWW 2:3
Tore: Nietfeld (74.), Deniz (82.) – Prtajin (30.), Goppel (59.), Jacobsen (68.)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Unnötiges Zittern.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Die erfolgreiche Startelf des Elversberg-Spiels durfte auch in Halle beginnen, tat sich aber etwas schwerer in die Partie zu finden. Mit einigen ungenauen Pässen machte sich der SVWW das Leben im Aufbauspiel selbst schwer, andererseits waren die Gastgeber offensiv ebenfalls nicht sonderlich gefährlich. So dauerte es bis zur Mitte der ersten Halbzeit, bevor man von einer Torchance für die Gäste sprechen konnte. Danach wurde es aber besser. Prtajin stand bei einem Kopfballtreffer knapp im Abseits, aber ein paar Minuten später zählte das Tor des Kroaten nach einer sehenswerten Kombination über Taffertshofer und Wurtz. Wie in der Woche zuvor versäumte man es, noch vor der Halbzeitpause nachzulegen. In der zweiten Hälfte schienen die Dinge aber dennoch ihren gewünschten Verlauf zu nehmen. Goppel war nach einer Stunde Spielzeit frei durch und blieb diesmal cool: statt den Torwart anzuschießen, schob er zum 0:2 ein. Nach einem Eckball durfte Jacobsen am langen Pfosten aus kurzer Distanz unbedrängt zum 0:3 einköpfen und musste dazu noch nicht mal hochspringen. Angesichts der vermeintlich sicheren Führung wechselte Kauczinski diesmal früher aus als gegen Elversberg und gönnte Goppel und Hollerbach etwas Erholung. Allerdings war das bei den sich bietenden Kontergelegenheiten nicht hilfreich, denn diese versandeten allesamt schnell. Halle hingegen bäumte sich auf und machte es durch zwei Tore nochmal spannend. Erst durfte Nietfeld im Fünfer per Fallrückzieher treffen, während die Wehener Verteidiger nur drumherum standen, dann ließ die sonst so kopfballstarke Defensive nach einem Freistoß auch noch einen Gegentreffer per Kopf zu. In der Schlussphase warf der HFC natürlich alles nach vorne und beim SVWW war das große Schwimmen angesagt. Dank einiger guter Taten von Lyska, ein paar Abwehrbeinen und einer gehörigen Portion Dusel konnte man aber die knappe Führung ins Ziel retten und die drei Punkte mit nach Hause nehmen.
Liebling des Spiels: Arthur Lyska. Hatte lange Zeit nichts zu tun, konnte bei den Gegentoren nichts machen, war dann aber in der Schlussphase zur Stelle und rettete mal mit guter Parade, mal durch beherztes Rauslaufen.
Szene des Spiels: Nachspielzeit, ein weiterer langer Ball der Gastgeber kommt in den Strafraum, Bolyki ist frei vor Lyska, aber der Torwart wirft sich mutig dem Angreifer entgegen und kann den Ausgleich verhindern.
Vor dem Spiel: Hatte ich – obwohl man ja die Unwägbarkeiten kennt – einen Sieg des SVWW erwartet.
Nach dem Spiel: Durchschnaufen. Sieg genießen. Beim nächsten Spiel hoffentlich wieder weniger Drama.
Das fiel auf:
+ Goppel mit seinem zweiten Treffer hintereinander. Nicht nur wegen der Tore, sondern vor allem aufgrund seiner Dynamik auf der Außenbahn unverzichtbar – und man sieht deutlich, wie sehr er während seiner Verletzung im September/Oktober der Mannschaft gefehlt hat.
– Im Nachhinein hat sich auch Kauczinskis Entscheidung im letzten Spiel, erst ganz spät zu wechseln, als richtig erwiesen. Durch die Wechsel kam doch ein sichtbarer Bruch ins Offensivspiel – ganz anders als häufig zu Saisonbeginn, als die Wechsel nochmal richtig Schwung gebracht haben.
– Die Defensivreihe, letzte Woche noch komplett herausragend, diesmal mit vielen Fehlpässen, teilweise sogar völlig ohne Gegnerdruck.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau
Zum Nachschauen: Magenta Sport, Sportschau
Zuschauer: 6.034, davon etwa 40 Gästefans.
Tabelle: Der SVWW schließt die Hinrunde mit 37 Punkten auf Platz 2 ab, einen Punkt vor Saarbrücken und vier Punkte vor 1860 München (Freiburg II können wir ignorieren). Damit ist es die beste Hinrunde der Wehener Drittliga-Historie, nur 2017/18 war man mit 36 Punkten fast genauso gut.
Serien und Rekorde: Schon 19 Mal haben Halle und der SVWW gegeneinander gespielt, ein 3:2 gab es vorher noch nie. Der SVWW nun mit 13 Punkten aus den letzten fünf Spielen, die letzte Niederlage stammt aus dem Oktober.
Nächstes Spiel: Am kommenden Sonntag (14 Uhr) auswärts bei Borussia Dortmund II.
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Beitragsbild: Screenshot Magenta Sport