2. Bundesliga, 20. Spieltag: Karlsruher SC – SVWW 2:2

Tore: 1:0 Zivzivadze (35.), 1:1 Prtajin (48.), 2:1 Matanovic (53.), 2:2 Bätzner (74.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Schuss, Klatsch, Tor.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Kauczinski musste auf Kovacevic, den Doppelpacker vom letzten Wochenende, wegen einer Erkältung verzichten, dafür war der vorher fragliche Heußer doch fit und spielte wie gewohnt mit großer Laufleistung. Der SVWW begann forsch und war in der ersten Viertelstunde das aktivere Team. Lee (der statt Kovacevic begann) probierte es mit einer Kopie seines Treffers aus dem Hinspiel, zielte aber am Tor vorbei. Die anfangs etwas unsicher wirkenden Gastgeber übernahmen nach und nach die Spielkontrolle und hatten Mitte der Halbzeit die bis dahin beste Chance, doch Stritzel konnte parieren. Zehn Minuten später fiel dann doch das 1:0, als eine Hereingabe ungehindert quer durch den Strafraum rollte und Zivzivadze am langen Pfosten nur noch einschieben brauchte. Kurz vor der Pause traf Prtajin mit einem artistisch anspruchsvollen Versuch nur die Torlatte. Nach dem Seitenwechsel dauerte es aber nicht lange, bis man auch auf Wehener Seite jubeln durfte. Goppel zog einfach mal ab, KSC-Torwart Drewes ließ den Ball nach vorne abprallen und Prtajin war zur Stelle. Kurz danach hatte Bätzner eine Riesenchance, schoss jedoch über das Tor. Direkt danach folgte die kalte Dusche, als die Gastgeber wieder in Führung gingen. In der Folge ging es hin und her mit Chancen auf beiden Seiten. In der 74. Minute dann der erneute Ausgleich, s. u. Danach gab der SVWW mächtig Gas und wollte den Sieg. In der Schlussphase schien sich auch die beste Gelegenheit vom Elfmeterpunkt zu bieten, aber nach VAR-Eingriff nahm der Schiedsrichter die Entscheidung zurück. Der Ball war KSC-Verteidiger Kobold vom eigenen Oberschenkel an die Hand geprallt, sodass kein strafbares Handspiel vorlag. Am Ende blieb es bei einem insgesamt gerechten 2:2.

Liebling des Spiels: Auch wenn es etwas gemein ist, aber der Karlsruher Torwart Patrick Drewes hat dem SVWW mit seinen beiden Patzern schon einen großen Gefallen getan.

Szene des Spiels: 74. Minute, der eingewechselte Froese schießt aufs Tor. Eigentlich kein besonders guter Versuch, aber Drewes lässt wie schon beim 1:1 den Ball nach vorne klatschen. Erneut ist Prtajin da und staubt ab, trifft diesmal aber nur den Pfosten. Bätzner schafft dann noch fast das Kunststück, den Ball am Tor vorbeizuschieben, drückt ihn aber letztlich irgendwie über die Linie. Kurze Unsicherheit, ob eine Abseitsstellung vorlag, aber letztlich zählt der Treffer.

Vor dem Spiel: Mal in den KSC-Pocast Die Wildpark-Bruddler reingehört. Die Kollegen schienen tatsächlich etwas Angst vor dem SVWW zu haben und tippten auf ein Unentschieden.

Nach dem Spiel: Gab es zwar hier und da Diskussionen über den zurückgenommenen Elfmeter, aber insgesamt waren die meisten mit dem Punkt nicht unzufrieden.

Das fiel auf:
+ Während Goppel auf seiner rechten Seite meist gedoppelt wurde und deshalb kaum durchkam, ging viel über die linke Seite mit dem erneut umtriebigen Günther. Später machte auch der eingewechselte Catic auf links nochmal richtig Betrieb.
– Allerdings hatte Günther in der Defensive teilweise auch ziemlich Mühe und ließ einige Male seine Gegenspieler vorbeiziehen. Das muss er noch etwas besser austarieren, aber man darf nicht vergessen, dass er erst 20 Jahre alt ist.
– Auch in der Innenverteidigung gab es relativ viele Unsicherheiten. Carstens sah in der Entstehung beider Gegentreffer nicht gut aus und selbst Mathisen hatte ein paar Schnitzer drin.
+ Richtig stark, wie das Team zweimal nach Rückstand zurückkam und in der Schlussviertelstunde nicht nur den Punkt verteidigen wollte, sondern auf Sieg spielte. Vielleicht etwas riskant, aber offenbar spürte die Mannschaft, dass noch mehr drin war.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau

Zum Nachschauen: Sportschau

Zuschauer: 20.407, davon etwa 300 Gästefans.

Tabelle: Der SVWW rutscht zwar um einen Rang nach unten auf Platz 12, vergrößert aber den Abstand auf den Relegationsplatz um einen Zähler.

Serien und Rekorde: Prtajin trifft nach vier Spielen ohne eigenes Tor wieder, Bätzner erstmals überhaupt im rotschwarzen Trikot.

Ansonsten: Das neue Wildparkstadion ist richtig gut geworden (auch wenn es mich als namensgebender Sponsor stören würde, dass gleich mehrere der großen Leuchtbuchstaben nicht funktionieren). Aber 10 Euro Parkgebühr ist schon ziemlich heftig.

Nächstes Spiel: Am kommenden Freitag (18:30 Uhr) zuhause gegen den 1. FC Nürnberg.