Hessenpokal, Halbfinale: FSV Frankfurt – SVWW 0:1

Tor: Kaya (87.)

Das Spiel in einem Wort: Mühsam.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Nils Döring ließ Mittelfeld und Angriff unverändert, baute aber die Abwehrkette deutlich um. Carstens fehlte mit Knieproblemen, Luckeneder sah in Köln bei beiden Gegentreffern nicht gut aus und so liefen Greilinger, Janitzek, Mockenhaupt und Goppel auf. Goppel hatte als Rechtsverteidiger direkt das Nachsehen gegen Frankfurts Lee und nach nicht einmal einer Minute lag der Ball hinter Stritzel im Netz, aber das Schiedsrichtergespann entschied auf Abseits – durchatmen. Recht bald hatte der SVWW das Spiel dauerhaft in die gegnerische Hälfte verlagert, tat sich aber schwer, zu klaren Chancen zu kommen. Die beste aus der Kategorie „muss er machen“ vergab Kaya per Kopf. Auch die zweite Halbzeit begann mit einer Möglichkeit für die Gastgeber und danach war wiederum der SVWW zwar überwiegend am Ball, aber meistens zu ungenau oder zu umständlich. Es folgten ein paar Abschlüsse an den Pfosten oder knapp vorbei und so langsam musste man sich mit dem Gedanken an ein Elfmeterschießen vertraut machen (Verlängerung gibt es im Hessenpokal nicht), als Kaya in der Schlussphase doch noch das erlösende Tor erzielte. Johansson traf kurz danach noch die Latte, doch auch das 1:0 reichte letztlich. Insgesamt ein sehr zähes Spiel mit einem verdienten Sieger.

Liebling des Spiels: Schon wieder Ryan Johansson, der erneut der größte Aktivposten im Offensivspiel war.

Szene des Spiels: Halbzeitpause, ein Fan bringt mittels einer Fahnenstange mehrere Sticker in fünf Metern Höhe an einem Pfosten an, unter Applaus der anderen Fans und anerkennenden Blicken der interessiert zuschauenden Ordner.

Vor dem Spiel rief mir mitten in Bornheim jemand aus einem Straßencafé zu „hoffentlich gewinnt heute Wehen Wiesbaden!“ War wohl kein FSVer.

Nach dem Spiel: Froh, dass uns das Lotteriespiel Elfmeterschießen erspart geblieben ist.

Das fiel auf:
+ Auch mit der ungewohnten Abwehrreihe insgesamt recht wenig zugelassen.
– Vorne tat man sich jedoch mal wieder schwer, zwingende Torchancen zu kreieren – und die, die man hatte, wurden dann auch noch ausgelassen (bis kurz vor Schluss).
+/- Es gab einige knappe Abseitsentscheidungen auf beiden Seiten. Das Schiedsrichtergespann hatte sich anscheinend vorgenommen, im Zweifel immer für die verteidigende Mannschaft zu entscheiden.
+ Trotz der gegenseitigen Abneigung beider Fanszenen gab es wohl keine Zwischenfälle, zumindest habe ich nichts derartiges gehört. Die kleine Pyro-Aktion zu Spielbeginn war ebenfalls kein Problem.

Das schreiben die anderen: WK, hessenschau

Zum Nachschauen: HFV: Zusammenfassung, in voller Länge (YouTube)

Zuschauende: 2.865, davon etwa 500 Gästefans.

Serien und Rekorde: Der SV Wehen Wiesbaden (bzw. SV Wehen-Taunusstein) hat zum 13. Mal das Finale des Hessenpokals erreicht und liegt damit nur noch eine Endspielteilnahme hinter Rekordhalter Kickers Offenbach. Zum dritten Mal trat der SVWW im Hessenpokal beim FSV Frankfurt an, zum dritten Mal gewann man ohne Gegentor.

Ansonsten: Einen einzigen, mit gerade mal drei Personen besetzten Kiosk für den gesamten Gästeblock zu öffnen, war nicht nur für die durstigen Fans sehr ärgerlich (während des Spiels 30 Minuten Wartezeit!), sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht schlicht dumm – mit mehr Kapazitäten hätte man leicht den dreifachen Umsatz machen können.

Nächstes Spiel: Das Finale findet am 24. Mai wiederum am Bornheimer Hang statt, der Gegner wird heute Abend zwischen Hessen Kassel und Steinbach Haiger ermittelt. In der Liga empfängt der SVWW am Samstag (14 Uhr) Borussia Dortmund II in der Brita-Arena.


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