Mit Glück und Ecken

3. Liga, 4. SpieltagFSV Zwickau – SV Wehen Wiesbaden 0:3 (Tore: Müller, Pezzoni, Andrich)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Etwas glücklich, aber nicht unverdient.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
In der ersten Halbzeit ging es überwiegend munter hin und her mit Chancen auf beiden Seiten. Die etwas besseren hatten die Gastgeber, die Pfosten und Latte trafen, einmal rettete zudem Funk auf der Linie. Auch der SVWW hätte durchaus treffen können, aber es ging torlos in die Pause. In der Kabine gab es einen Anpfiff von Fröhling, dem natürlich vor allem die Defensivleistung nicht gefallen haben konnte. In der Folge wurde etwas weiter vorne verteidigt, aber die Tore fielen – ganz untypisch – nach Eckbällen. Das 1:0 durch Müller (s. u.) in der 54. Minute und acht Minuten später das 2:0 durch Pezzoni mit einem tollen Flugkopfball – da hat offenbar jemand Gefallen am Toreschießen gefunden. Zwickau drängte in der Folge auf den Anschlusstreffer und kam noch zu einem weiteren Pfostentreffer, ein andermal rettete Kolke, der in der ersten Halbzeit ein paar mal ungewohnt schlecht ausgesehen hatte. In der Schlussphase nutzte Wehen einen Konter (Flanke Schäffler, Kopfball Andrich) zum Endstand. Angesichts der Zwickauer Chancen ist das Resultat zu hoch, aber für den Sieg muss sich auf Wehener Seite bestimmt niemand entschuldigen.

Liebling des Spiels: Philipp Müller. Erzielte das 1:0 selbst und bereitete das 2:0 vor, dazu geringere Fehlerquote als zuletzt. So darf’s weitergehen.

Szene des Spiels: 54. Minute, Müller führt eine Ecke kurz aus, Lorenz spielt zu Müller zurück, der läuft ein paar Schritte und flankt in den Strafraum – die Flanke wird aber lang und länger und fällt genau in den Winkel, 1:0. Keine Ahnung, ob das so gewollt war, aber sah auf alle Fälle super aus.

Vor dem Spiel: Hatte ich trotz des starken Spiels gegen Köln nicht mit einem Auswärtssieg gerechnet – eben weil in der Vergangenheit zu selten zwei gute Spiele hintereinander folgten.

Nach dem Spiel: Gemütlich im Biergarten gesessen und festgestellt, dass es Menschen gibt, die sich über den zweiten Platz des Ruderachters ärgern können – mir war nach dem 3:0 Olympia ja noch egaler als sonst.

Das fiel auf:
+ Tore nach Ecken! Sowohl in etwas kurioser Form als auch ganz klassisch, beides jedenfalls ungewohnt.
– Gegentore nach Ecken (zum Glück nur beinahe). Vor allem in der ersten Hälfte hätte es da mehrmals scheppern können. Sogar der sonst so sichere Kolke flog mal unter einem Ball durch.

Das schreiben die anderen: Wiesbadener Kurier, kicker (die teilweise Müller und Lorenz verwechseln, nicht irritieren lassen)

Zuschauer: 3.194, davon 25 Gästefans – im 32.000 Zuschauer fassenden Dresdner Stadion wirkte das schon etwas merkwürdig und erinnerte an die SVWW-Partien im Frankfurter Waldstadion, als die Brita-Arena noch nicht fertig gestellt war.

Tabelle: Der SVWW hat nun sieben Punkte und rutscht auf Tabellenplatz 6 vor.

Serien und Rekorde: Zwei Spiele am Stück mit jeweils drei Toren für den SVWW gab es zuletzt 2012 (3:1 gegen Borussia Dortmund II und 3:3 beim 1. FC Saarbrücken), zwei 3:0-Siege hintereinander Anfang 2011, jeweils zuhause gegen Unterhaching und Burghausen.

Ansonsten: Schon gewusst? Den Stehblog gibt es jetzt auch bei Facebook (zugegeben, bis jetzt ist da noch nicht viel los, aber vielleicht ändert sich das ja mal).

Nächstes Spiel: Am übernächsten Samstag, 14 Uhr, in der Brita-Arena gegen den Zweitligaabsteiger SC Paderborn, der mit nur einem Sieg und drei Niederlagen eher schlecht in die Saison gestartet ist. Zuletzt gab es eine 1:2-Heimniederlage gegen Werder Bremen II, obwohl Paderborn bis zur 90. Minute führte. Der SVWW und der SCP trafen bisher nur in der Zweitligasaison 2007/08 aufeinander, beide Spiele endeten 1:1.
Vorher spielt der Rest Deutschlands die erste Runde im DFB-Pokal, für den sich der SVWW ja leider nicht qualifiziert hat (Offenbach darf übrigens gegen Hannover 96 antreten).