Eigentlich wie immer
Über die Wechselhaftigkeit der Leistungen beim SV Wehen Wiesbaden, sowohl im Laufe der Saison als auch innerhalb der Spiele, habe ich mich ja schon manches mal ausgelassen. Am Samstag gab’s mal wieder ein typisches Spiel aus dieser Reihe zu bewunden.
Der 1. FC Saarbrücken war zu Gast in der Brita-Arena und hatte einen enormen Support mitgebracht. Von 1.100 Gästefans war die Rede, also ein Viertel aller Zuschauer an diesem Tag, und die Ankündigung des Saarbrückener Anhangs vom „Heimspiel in Wehen“ war (bis auf gewisse geographische Ungenauigkeiten) wahr geworden. Nach zehn Minuten war es aber erst mal still im Gästeblock als Alf Mintzel zum 1:0 traf. Vorausgegangen waren schon zwei Chancen für den SVWW durch Janjic und Ziemer und dann unmittelbar vor dem Tor ein Eckball, in dessen Folge die Saarbrückener den Ball in mehreren Versuchen einfach nicht klären konnten. Es gab auch einige Chancen zum 2:0, die größte durch Martin Abraham, der nach schönem Ziemer-Solo frei vor dem Tor stand, aber mit seinem Schuss am Torwart scheiterte. Gegen Ende der ersten Hälfte wurde die Partie ausgeglichener und in der zweiten Halbzeit kam es wie so oft: der Gegner wurde stärker, der SVWW ließ nach und nach einem (unnötigen) Freistoß fiel tatsächlich der Ausgleich. Aber – und das ist definitiv eine Verbesserung seit einiger Zeit – Wehen bäumte sich nochmal auf und erzielte die erneute Führung, als ein Schuss des eingewechselten Masmanidis von der Latte abprallte und Janjic am schnellsten reagierte und per Kopf traf. Salem hatte sogar noch die Chance zum 3:1, was uns auf der Tribüne zwar noch für die letzten Minuten beruhigt hätte, aber wohl auch etwas zuviel des Guten gewesen wäre.
Sei’s drum, ein hartes Stück Arbeit, aber die Belohnung gab’s in Form von drei Punkten. Damit ist der SVWW nun wieder etwas näher an den OFC gerückt, der in Rostock unentschieden spielte. Auch auf das andere Spitzenteam war am Samstag kein Verlass, denn Braunschweig verlor in Erfurt. Dresden gewann ebenfalls. Immerhin verloren Koblenz und Heidenheim und sind vorerst ans Ende der Verfolgergruppe gerutscht.
Bevor es am nächsten Wochenende mit dem Spiel in Sandhausen in die entscheidende Phase der Saison geht, steht morgen Abend aber erst mal das Hessenpokal-Viertelfinale in Eschborn auf dem Programm. Der Hessenligist macht sich natürlich auch Hoffnungen, auf diesem Weg den DFB-Pokal zu erreichen, aber für den SVWW ist das auch gleichzeitig eine Chance, zum ersten mal seit Anfang Oktober wieder ein Auswärtsspiel zu gewinnen. Ich selbst werde wohl nur die erste Halbzeit in der Heinrich-Graf-Sportanlage anschauen können und hoffe deshalb, dass zu diesem Zeitpunkt schon alles klar ist. Wäre zumindest sehr rücksichtsvoll.