Wenn der Gegner hilft, gibt’s auch Tore

Gunnar verpasst wegen einer Familienfeier das beste Spiel seit langer Zeit, der Spielbericht kommt deshalb diesmal von Bertl.

3. Liga, 34. SpieltagSV Wehen Wiesbaden – Hallescher FC 3:0 (Tore: Vunguidica (2), Eigentor von Halle-Verteidiger Franke)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Na also, geht doch!

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Von der ersten Minute an geht die gesamte Mannschaft engagiert zu Werke und belohnt sich mit einem klaren Heimsieg. In der ersten Halbzeit erarbeitet sich Wehen zwar nur wenige Torszenen, hat den Gegner aus Halle aber voll im Griff. Jänickes Lattenknaller in der 34. Minute macht Mut für die zweiten 45 Minuten. Nach der Pause fackelt Wehen Wiesbaden nicht lange. Jänicke nutzt einen Abwehrpatzer von Halle, legt für Vunguidica auf, der eiskalt verwandelt (48. Minute). Knapp ein Viertelstunde später (62. Minute) verlängert Franke einen Abschlag von Kolke so geschickt mit dem Kopf, dass er seinen eigenen Tormann überwindet – ein Eigentor der besonders schönen Art. Wehens 2:0-Führung gerät nur einmal in der 74. Minute in Gefahr, als Halle seinen besten Angriff vorträgt, Kolke gegen Pfeffer aber großartig pariert. In der 78. Minute macht Vunguidica den Sack zu. Vorausgegangen war ein feines Zuspiel vom eingewechselten Blacha. Die sonst auswärts so starken Hallenser ziehen verdientermaßen ohne Punkte von dannen.

Liebling des Spiels: Der „Neue“ von Beginn an dabei: In Mainz erzielt Kevin Schindler als Joker das Ausgleichstor, gegen Halle zeigt er eine gute Leistung auf der rechten Offensivseite, ehe er in der 71. Minute für Blacha Platz macht.

Szene des Spiels: Ein wirklich sehenswertes Eigentor, bei dem Kolke den Assist liefert und Franke eine sehr unglückliche Figur abgibt.

Vor dem Spiel: Aufgrund der letzten Spiele konnte man kein Feuerwerk gegen Halle erwarten. Umso größer war die Freude danach.

Nach dem Spiel: Kurios: Der Schiri pfeift nach exakt 90 Minuten ab, lässt keine Sekunde nachspielen, obwohl drei Tore in der zweiten Halbzeit  fielen und es eine längere Unterbrechung wegen der Verletzung von Brügmann gab.

Das fiel auf:
+ Defensiv steht Wehen gut, lässt kaum Torchancen zu.
+ Vunguidica trifft gleich zwei Mal
+ Patrick Funk liefert eine sehr gute Leistung als 6er ab.
– Das Aufbauspiel läuft nicht richtig rund, zu viele Ballverluste im Mittelfeld

Zuschauer: 2.280, davon ca. 300 Gästefans.

Tabelle: Der SVWW rückt mit nun 49 Punkten auf Platz 8 vor. Letzte Saison hatte man übrigens ebenfalls 49 Punkte nach dem 34. Spieltag.

Serien und Rekorde: Der HFC, mit Abstand bestes Auswärtsteam der Liga, verliert beim SVWW erstmals nach zuletzt neun Auswärtsspielen ohne Niederlage.

Nächstes Spiel: In der Liga geht es am nächsten Samstag nach Chemnitz, aber bereits am Mittwoch steht das wohl wichtigste Spiel der restlichen Saison an: Halbfinale im Hessenpokal bei Hessen Kassel. Die Nordhessen liegen in der Regionalliga auf Platz 7, am Freitag gab es eine Heimniederlage gegen Waldhof Mannheim. Im Pokal gewannen die Löwen im Achtelfinale mit 3:1 beim TSV Steinbach und im Viertelfinale mit 1:0 bei den Offenbacher Kickers. Zuletzt trafen der SVWW und Kassel vor zwei Jahren im Hessenpokal aufeinander, ebenfalls im Halbfinale, das der SVWW mit 1:0 gewann.