Die Saison kann beginnen

3. Liga, 3. SpieltagSV Wehen Wiesbaden – Fortuna Köln 3:0 (Tore: Schäffler, Pezzoni, Andrich)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Starke Leistung, überzeugender Sieg.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Anpfiff, Blacha leitet den ersten Angriff ein, die Kölner Defensive ist noch völlig unsortiert und Schäffler erzielt nach 20 Sekunden das 1:0 – mit so einem Start lässt sich ein Spiel natürlich viel besser angehen, als wenn man 90 Minuten eine Lücke in der gegnerischen Abwehr suchen muss. Mit der Führung im Rücken hatte der SVWW das Spiel von Beginn an im Griff, ohne in der ersten Halbzeit allzu viele weitere Gelegenheiten zu bekommen. In der zweiten Hälfte vergab Müller direkt eine gute Möglichkeit, aber nach der folgenden Ecke kam Pezzoni ungefähr am Elfmeterpunkt an den Ball und schoss zum 2:0 ein. Damit war das Spiel schon nahezu entschieden, zumal der SVWW in der Folge auch einige sehenswerte Kombinationen zeigte. Eine davon führte zehn Minuten später zum 3:0 durch Andrich. In der verbleibenden halben Stunde hätten die Gastgeber das Ergebnis noch erhöhen können und spielten letztlich die Partie souverän nach Hause. Fortuna Köln, das mit zwei Siegen in die Saison gestartet war, kam im ganzen Spiel gerade mal auf zwei bis drei mittelgute Chancen. Für Wehen hat die Saison nach den zwei schlechten Spielen zum Auftakt jetzt richtig begonnen.

Liebling des Spiels: Es ist nicht ganz gerecht, aus einer insgesamt starken Mannschaft einen hervorzuheben, aber Robert Andrich hat mir besonders gut gefallen. Sowohl offensiv als auch defensiv zweikampfstark, großer läuferischer Einsatz, Spielwitz und Zug zum Tor – bitte weiter so!

Szene des Spiels: Eigentlich das frühe 1:0 als „Dosenöffner“, aber besonders hübsch war Patrick Funks Vorlage per Lupfer zu Andrichs 3:0.

Vor dem Spiel hatte Trainer Fröhling erneut die Aufstellung kräftig verändert. Andrich wieder rein, dazu Müller ins Mittelfeld, der wiedergenesen Ruprecht in die Innenverteidigung und Mintzel mit seinem Saisondebüt.

Nach dem Spiel sagte Fröhling: „Es ist traurig, dass wir neun Vorbereitungs- und zwei Pflichtspiele gebraucht haben, um uns zu finden. Jetzt kann es richtig losgehen.“

Das fiel auf:
+ Durchgehend starke Leistung des kompletten Teams, sowohl offensiv als auch defensiv. Auch körperlich hat man gegen die ausnahmslos kräftigen Kölner Spieler gut dagegen gehalten.
+ Gut, dass Steven Ruprecht wieder fit ist – was bis zur Abwehr durchkam, hat er kompromisslos aufgeräumt. Kolke musste nur in wenigen Szenen eingreifen.
+/- Philipp Müller sehr agil und spielfreudig, aber noch mit zuviel Verschnitt drin: ungenaue Abschlüsse und, wie im ersten Spiel gegen Aalen, einige Fehlpässe in der Vorwärtsbewegung, die zu gefährlichen Kontern führen können. Wenn er etwas mehr Ruhe und Präzision in sein Spiel bekommt, kann er sehr wertvoll werden.

Das schreiben die anderen: Wiesbadener Kurier (der interessanterweise ein Kopfballtor von Pezzoni gesehen haben will), kicker

Zuschauer: 2.058, davon ca. 250 Gästefans.

Tabelle: Mit jetzt vier Punkten steht der SVWW momentan auf Platz 4 – bis heute Abend, wenn die restlichen Partien des Spieltags beendet sind.

Serien und Rekorde: Der bisher höchste Sieg in 2016, zuletzt gab es im letzten Dezember ein 3:0 (gegen Erfurt). Außerdem: in seinem 50. Drittligaspiel gelingt Kevin Pezzoni sein erstes Tor – Glückwunsch!

Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag um 14 Uhr beim Aufsteiger FSV Zwickau. Da der Stadionneubau in Zwickau noch nicht fertiggestellt ist, wird die Partie 100 km weiter östlich in Dresden ausgetragen. Die Sachsen starteten mit einem Unentschieden bei Mainz 05 II in die Saison, das Heimspiel gegen Magdeburg wurde verlegt, damit es im dann fertigen Stadion Zwickau ausgetragen werden kann. Heute Abend tritt der FSV bei Werder II an.