3. Liga, 10. Spieltag: SVWW – Sonnenhof Großaspach 5:0

Tore: Blacha (8.), Andrist (26.), Andrist (27.), Müller (30.), Schäffler (48.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Starke Leistung gegen schwachen Gegner.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Zu Beginn des Spiels passierte nicht viel, bis nach acht Minuten Robert Andrich einen langen Ball auf Stephan Andrist schlug, den dieser elegant im Sprung annahm und direkt nach innen passte, wo der wieder ins Team zurückgekehrte David Blacha mühelos zur frühen Führung verwandelte. Das bewährte Erfolgsrezept „erste Chance sofort nutzen“ sorgte für große Sicherheit im Spiel der Rotschwarzen. Praktischerweise stimmte bei Großaspach gar nichts, man ließ Wehen viel zu viel Platz, sodass die Hausherren zahlreiche schöne Spielzüge vortragen konnten. Mitte der ersten Halbzeit folgten dann denkwürdige vier Minuten. Zuerst ein Diagonalball von Dominik Nothnagel nach links, wo Sascha Mockenhaupt wiederum nach innen köpfte und Andrist nur noch den Fuß hinhalten musste, um seinen zweiten Ligatreffer für den SVWW zu erzielen. Nicht mal eine Minute später folgte das 3:0, erneut durch Andrist, diesmal per Kopf nach Flanke von Moritz Kuhn. Zur Krönung dieser wahnsinnigen ersten halben Stunde durfte Philipp Müller von rechts ziemlich ungestört in den Strafraum eindringen und abziehen. Der erste Schuss wurde noch abgeblockt, der Nachschuss landete dann im Winkel. 4:0 nach 30 Minuten, so etwas hatten wir noch nie in der Brita-Arena gesehen. Die Gäste retteten sich irgendwie in die Halbzeit und falls sie dort nochmal neuen Mut geschöpft haben sollten, war dieser wenige Minuten nach Wiederanpfiff endgültig dahin. Nach einem Eckball von Kuhn bekam Schäffler die Zeit, den Ball im Strafraum noch anzunehmen und präzise neben den Pfosten ins Tor zu donnern. Das Rekordergebnis für den SVWW stand schon fest und sogar der Ligarekord von 7:0 hätte fallen können, wenn man die weiteren Angriffe konsequenter ausgespielt oder bei diversen Freistößen in aussichtsreicher Position nicht etwas übermotiviert weit übers Tor geschossen hätte. Aber wirklich zu meckern gab es nun wirklich nichts an einem ziemlich perfekten Samstag.

Liebling des Spiels: Stephan Andrist. Das erste Tor vorbereitet, die nächsten beiden selbst erzielt, dazu sehr lauf- und spielfreudig.

Szene des Spiels: Zwanzig Minuten vor dem Ende machten die Gästefans eine Polonäse durch den Block:

Vor dem Spiel: Hatte ich tatsächlich kaum Hoffnung auf ein gutes Spiel. Die beiden letzten Spiele wurden zwar gewonnen, aber eher glücklich als souverän, dazu war bisher nach englischen Wochen immer eine gewisse Erschöpfung bei der Mannschaft festzustellen und der Gegner war eigentlich auch gut in Form.

Nach dem Spiel: Kam ich ganz gut damit klar, in meiner Erwartungshaltung komplett daneben gelegen zu haben.

Das fiel auf:
+ Es war vermutlich ohnehin der Plan, mit schnellen Verlagerungen auf die Außen Lücken in die gegnerischen Defensive zu reißen, aber nachdem die Gäste dort dermaßen viel Platz ließen, wurden diese Schwachstellen auch konsequent bespielt.
+ Die Chancenverwertung – in den letzten Spielen desöfteren hier kritisiert – war vom Feinsten, bis in die zweite Halbzeit hinein war jeder Torschuss auch ein Treffer.
+ Zahlreiche schöne Kombinationen und Spielzüge. Klar, wenn’s erst mal läuft, läuft’s halt, aber auch die ersten Tore waren schon wunderbar herausgespielt.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, Telekom (Video), hessenschau (mit Video)

Zuschauer: 1.560, davon ca. 15 Gästefans (im Stehbereich genau sechs plus noch ein paar weitere auf den Sitzplätzen).

Tabelle: Weiterhin auf Platz 4, aber jetzt nur noch einen Punkt hinter Fortuna Köln. Hatte der SVWW schon vor dem Spieltag die wenigsten Gegentore (6), ist man nun auch bei der Tordifferenz führend (+11, gemeinsam mit Paderborn).

Serien und Rekorde: Zum ersten Mal seit… äh… sehr langer Zeit geht der SVWW mit 9 Punkten aus einer englischen Woche. 4:0 zur Pause und 5:0 als Endstand sind die höchsten Wehener Ergebnisse seit Zugehörigkeit zum Profifußball.

Ansonsten: Die „Weher Originale“ feierten ihren 10. Geburtstag und bekamen zum Rekordsieg auch noch ein spontan gesprühtes Transparent der Ultras sowie ein Ständchen der Nordtribüne.

Nächstes Spiel: Am kommenden Dienstag (19 Uhr) tritt der SVWW im Achtelfinale des Hessenpokals bei Bayern Alzenau an. Alzenau gewann in der ersten Runde mit 7:0 bei Viktoria Urberach und in der zweiten Runde mit 3:0 bei den Sportfreunden Seligenstadt. In der Hessenliga stehen die Bayern aktuell auf Platz 2, zuletzt gab es ein 1:1 gegen Borussia Fulda. Zur Wehener Bilanz gegen Alzenau schrieb ich kürzlich schon.