3. Liga, 26. Spieltag: SVWW – Hallescher FC 3:1

Tore: Schäffler (7.), Andrist (65.), Diawusie (93.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Nicht schön, aber Hauptsache gewonnen.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Rüdiger Rehm musste schon wieder seine Innenverteidigung neu sortieren, da Niklas Dams mit Fieber ausfiel und Sebastian Mrowca nach seiner Oberschenkelverletzung noch nicht wieder fit war. Glücklicherweise war Sascha Mockenhaupt nach seiner Bänderverletzung schneller als erwartet wieder einsatzbereit und konnte mit Sören Reddemann im Abwehrzentrum auflaufen. Agyemang Diawusie musste zunächst auf die Ersatzbank, Max Dittgen durfte stattdessen auf der linken Außenbahn beginnen. Das Spiel begann genau so, wie man sich das immer wünscht, nämlich mit der frühen Führung für den SVWW: Langer Ball von Mockenhaupt in Richtung Dittgen, ein Hallenser Verteidiger köpfte den Ball genau in den Lauf von Manuel Schäffler, der die Kugel gut gegen zwei Verteidiger abschirmte und am Torwart vorbei zum 1:0 einschob. Schäffler hätte kurz darauf beinahe das 2:0 nachgelegt, als ein missglückter Befreiungsschlag bei ihm landete, verzog aber knapp. Blöd nur, dass man schon zehn Minuten später den Ausgleich hinnehmen musste, als Markus Kolke sich verschätzte und völlig unnötigerweise aus seinem Kasten stürmte. Der Gäste-Stürmer köpfte über Kolke hinweg und schoss ins leere Tor ein – ein wirklich dicker Bock von Kolke, muss man leider so sagen. Danach war der Anfangsschwung auch erst mal dahin, es folgte mal wieder in erster Linie Langholz nach vorne, während das Kombinationsspiel des HFC zuweilen sehr ansehnlich war, aber letztlich auch kaum zu Chancen führte. Als letzte Aktion vor dem Halbzeitpfiff zirkelte Moritz Kuhn einen Freistoß an den Außenpfosten. Auch in der zweiten Halbzeit wurde das Spiel nicht wirklich besser. Als Alf Mintzel verletzt ausgewechselt werden musste, nutzte Rehm die Gelegenheit, um mit Diawusie einen weiteren Offensivmann zu bringen. Dittgen ging dafür eine Position nach hinten. Nach einem langen Ball von Kuhn, den Simon Brandstetter in den Lauf von Stephan Andrist verlängerte, war dieser frei vor dem gegnerischen Torwart und verwandelte zur erneuten Führung. Halle bemühte sich um den Ausgleich und kam auch zu Chancen. Kolke machte seinen Fehler wieder gut und vereitelte eine große Möglichkeit der Gäste, ein anderes Mal klärte Mockenhaupt. In der Nachspielzeit erhielt Diawusie in der eigenen Hälfte den Ball und lief los, erstmal an der linken Außenbahn entlang, ein, zwei Haken, um den Verteidiger abzuschütteln, dann Richtung Tor und schließlich aus kurzer Distanz der Abschluss zum 3:1, Abpfiff, Arbeitssieg.

Liebling des Spiels: Sascha Mockenhaupt. Bei seinem letzten Einsatz noch so unglücklich, hielt er diesmal wieder mit gewohnter Sicherheit die Defensive zusammen.

Szene des Spiels: Diawusies Sololauf zum 3:1 war das Highlight eines ansonsten nicht sehr ansehnlichen Spiels.

Vor dem Spiel: Hoffte ich nur auf drei Punkte, völlig egal wie sie zustande kommen würden.

Nach dem Spiel: Habe ich genau das bekommen.

Das fiel auf:
– Im Spiel nach vorne hapert es weiterhin.
+ Die Chancenverwertung war diesmal ok, viel mehr Zwingendes als die Tore und den Freistoß von Kuhn gab es auch nicht.
– Auch Alf „Fußballgott“ Mintzel mit einer bescheidenen Vorstellung. Flanken kamen kaum an, dazu einige gefährlich in die Mitte geschlagene Klärungsversuche. Seine Verletzung war sogesehen ein Vorteil, denn so musste Rehm reagieren.
+/- Auf der Linksverteidigerposition übernahm zunächst Dittgen für Mintzel, später wurde noch Dominik Nothnagel eingewechselt. Dittgen rückte dann für Schäffler ins Sturmzentrum.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, Mitteldeutsche Zeitung, Telekom (Video)

Zuschauer: 1.788, davon ca. 150 Gästefans. Anscheinend gab es bei der Anreise Ärger zwischen HFC-Fans und Polizei, sodass es einige gar nicht erst bis ins Stadion schafften.

Tabelle: Der SVWW verteidigt Platz 3, aber die Verteidiger Karlsruhe, Rostock und Köln gewannen ebenfalls. Die beiden Führenden Magdeburg und Paderborn konnten hingegen nicht dreifach punkten, sodass der Abstand wieder ein bisschen geschrumpft ist (auf fünf bzw. sechs Punkte).

Serien und Rekorde: Manuel Schäffler erzielte sein 14. Saisontor, hat somit bereits öfter getroffen als in der gesamten letzten Saison und ist nur noch einen Treffer von Janjics Bestmarke aus 2013 entfernt. Dazu Stephan Andrist mit seinem 11. Tor. Das letzte Mal, dass zwei Wehener zweistellig trafen, war 2013/14 (Vunguidica und Jänicke jeweils 10), mehr Tore erzielte nur das Duo Niku/Diakité 2005/06 in der Regionalliga (16 und 15).

Ansonsten: So langsam könnte es mal Frühling werden. Auf Dauer nervt es etwas, wenn einem die Finger am Bierbecher festfrieren.

Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag (14 Uhr) beim Chemnitzer FC. Die Sachsen stehen nach zehn Niederlagen aus den letzten zwölf Spielen auf einem Abstiegsplatz, konnten aber die beiden letzten Heimspiele gewinnen. Gestern gab es ein 0:2 in Karlsruhe. Das Hinspiel gewann der SVWW mit 2:1.