2. Bundesliga, 17. Spieltag: FC St. Pauli – SVWW 3:1

Tore: Gyökeres (22., 91.), Veerman (86.) – Schäffler (70.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Nicht unverdient, aber dennoch unnötig.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Der SVWW begann mit der erwarteten Aufstellung und der bekannten Devise, erstmal hinten sicher zu stehen. Überraschenderweise hatte man relativ viel Ballbesitz, konnte damit aber nicht wirklich viel anfangen. Mitte der ersten Halbzeit konnte Mrowca einen Ball nicht ordentlich aus dem Strafraum klären und bediente stattdessen Gyökeres, dessen abgefälschter Schuss für Lindner unhaltbar war. Bis zur Halbzeit hätten die Gastgeber nachlegen können, aber es blieb erstmal beim 1:0. Der SVWW kam etwas mutiger aus der Kabine und hatte durch Titsch Rivero und Aigner Chancen auf den Ausgleich. Nach einer Stunde wechselte Rehm offensiv und brachte Knöll für Titsch Rivero, kurz danach kam Shipnoski für den leicht angeschlagenen Aigner. Shippi war in seiner ersten Aktion auch direkt am Ausgleich beteiligt, als er St. Paulis Verteidiger Knoll bedrängte, der den Ball daraufhin zu Schäffler spielte. Dieser hatte Zeit und Platz und traf überlegt in den Winkel. Kurz danach hätte das Spiel sogar komplett kippen können, aber Shipnoskis Flanke war zu ungenau für Kyereh. Stattdessen kassierte man in der Schlussphase den erneuten Rückstand. Statt des zur Einwechslung schon bereitstehenden Schwede kam Röcker als Brechstange für die letzten Minuten, aber es ergab sich keine wirkliche Gelegenheit, nochmals auszugleichen. In der Nachspielzeit gab es noch einen Konter zum Endstand. Insgesamt geht das Ergebnis schon in Ordnung, aber es bleibt das Gefühl, dass mehr drin war – klar, wenn es bis wenige Minuten vor Abpfiff Unentschieden steht. Das kann übrigens auch als Fazit der Hinrunde gelten, die der SVWW auf einem Abstiegsplatz abschließt.

Liebling des Spiels: So richtig drängt sich keiner auf, aber für Shipnoski hat es mich gefreut, dass er sich mal wieder zeigen durfte, nachdem er in letzter Zeit ziemlich außen vor war. Wenn noch die Flanke auf Kyereh besser gekommen wäre…

Szene des Spiels: Zu Beginn der Nachspielzeit fällt das 3:1, das Stadion rastet aus und die Stadionsprecherin verkündet erstmal ganz sachlich, dass drei Minuten nachgespielt werden. Okay.

Vor dem Spiel: Fast ausverkauftes Millerntor-Stadion und „Hells Bells“ als Einlaufmusik – ich hatte tatsächlich ein bisschen Gänsehaut.

Nach dem Spiel: Noch einen schönen Abend in Hamburg gehabt. Mit wenigstens einem Punkt wäre er aber noch ein bisschen schöner gewesen.

Das fiel auf:
+ Bis zum 0:1 und in der zweiten Halbzeit konnte man das Spiel überwiegend offen halten.
– Das 0:1 war dafür ein übler Abwehrfehler und danach wackelte man bedrohlich.
– Manuel Schäffler holte sich mit einem ziemlich unnötigen Foul seine fünfte gelbe Karte und darf schon früher in den Weihnachtsurlaub.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau, Millernton, DAZN (Video)

Zuschauer: 29.211, davon etwa 400 Gästefans.

Tabelle: Wahnsinnig viel hat sich nicht verändert: Der SVWW bleibt mit einem Punkt Vorsprung auf Dresden Vorletzter, der Rückstand zu Nürnberg auf dem Relegationsplatz beträgt jetzt zwei Punkte. Der Abstand zu St. Pauli auf dem 15. Platz hat sich auf vier Punkte vergrößert.

Ansonsten: Nach der Hinrunde in der Abstiegssaison 2008/09 hatte der SVWW ebenfalls 14 Punkte und war Vorletzter. Trotzdem habe ich noch große Hoffnung, dass der Klassenerhalt gelingen kann.

Nächstes Spiel: Am kommenden Freitag (18:30 Uhr) beginnt für den SVWW auswärts beim Karlsruher SC die Rückrunde, es ist auch das letzte Spiel vor der Winterpause.