Die Wehenschau (KW 16/2020)

Vieles ist derzeit unsicher, aber immerhin ein bisschen mehr Klarheit gibt es seit gestern. Großveranstaltungen – wozu natürlich auch Fußballspiele mit Zuschauern zählen – bleiben bis (mindestens) Ende August untersagt. Damit ist offiziell, was eigentlich ohnehin schon klar war: in dieser Saison wird man als Fan kein Stadion mehr von innen sehen. Ob und wann die Saison vor leeren Rängen fortgesetzt wird, werden wir frühestens in einer Woche erfahren. Die DFL hat ihre für morgen angesetzte Versammlung auf kommenden Donnerstag verschoben. Möglicherweise will man auch das Ergebnis einer Videokonferenz der UEFA am selben Tag abwarten.

Vor Ostern war sich zumindest Nico Schäfer, Geschäftsführer des SVWW und Mitglied der DFL-Fußball-Kommission, recht sicher, dass es demnächst mit der Liga weitergeht, wie man in einem Video-Interview der 11Freunde erfahren konnte. Dabei will die DFL offenbar dringend den Eindruck vermeiden, dass der Fußball eine Sonderrolle beansprucht, wie nach der FAZ letzte Woche nun auch die SZ schreibt.


Nicht nur Nico Schäfer, sondern auch Rüdiger Rehm gibt es in Bild und Ton. Das Gespräch muss wohl schon vor einiger Zeit aufgezeichnet worden sein, jedenfalls ist nichts von „Social Distancing“ zu sehen, und auch der Erkenntnisgewinn ist für Fußballinteressierte eher überschaubar, aber man freut sich ja trotzdem, den Trainer mal wieder zu sehen.


Wer Karten für die Wehener Heimspiele gegen Stuttgart oder Sandhausen (bzw. das Bundle aus beiden Spielen) erworben hat, kann sich jetzt aussuchen, ob er/sie das Geld zurückerstattet bekommen möchte oder auch mit einem Gutschein zufrieden ist. Meine persönliche Empfehlung: wer gerade nicht auf jeden Euro angewiesen ist, sollte den Gutschein wählen. Der Verein ist sicher froh, in der aktuellen Phase so wenig Liquidität wie möglich zu verlieren. Mit einem Gutschein ist das Geld ja auch nicht verloren oder verschenkt, sondern man kann damit (hoffentlich) in der nächsten Saison neue Eintrittskarten kaufen.


Kaum wurde bekannt, dass die bisher geltende Anforderung einer Mindestkapazität von 15.000 Zuschauern geändert wurde, meldet sich der Bund der Steuerzahler zu Wort und prangert die Verschwendung von Steuergeldern beim Bau der neuen Westtribüne an. Denen war die öffentliche Förderung des Stadionbaus ja ohnehin schon die ganze Zeit ein Dorn im Auge. Kann man sicher so sehen, aber es gibt meiner Meinung nach auch eine Menge gute Gegenargumente.


Zum Abschluss noch ein bisschen Eigenwerbung, falls Ihr es am Osterwochenende nicht mitbekommen hat: Zum einen habe ich mich mit HSV-Fan Jörg unterhalten, zum anderen gab es eine kleine Kostprobe aus dem Buch „111 Gründe, den SV Wehen Wiesbaden zu lieben“. Hört bzw. lest doch mal rein.