2. Bundesliga, 33. Spieltag: SV Darmstadt 98 – SVWW 3:1

Tore: Dursun (63.), Paik (77.), Heller (86.) – Schäffler (5.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Game over.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Rüdiger Rehm versuchte in die Trickkiste zu greifen und taktisch zu überraschen, indem er auf die frühere Grundordnung mit Viererkette (Franke, Röcker, Mockenhaupt, Mrowca) und Doppelsechs (Chato, Gül) setzte. Davor spielten Dittgen und Kuhn auf den Außenbahnen und Aigner ersetzte Kyereh als hängende Spitze hinter bzw. neben Schäffler. Der Start gelang perfekt, Chato schickte Franke steil, dessen flache Hereingabe Schäffler ins Tor drückte. Gleichzeitig geriet Karlsruhe gegen Bielefeld in Rückstand und plötzlich sah die Lage ziemlich gut aus. Der SVWW überließ Darmstadt das Spiel und konzentrierte sich auf die Defensive und gelegentliche Konterversuche, konnte sich dabei aber bei Torwart Lindner bedanken, der mehrmals gegen Dursun parierte. Nach einer Ecke riss Dittgen unnötigerweise seinen Gegenspieler im Strafraum um – Elfmeter. Den hielt Lindner jedoch und man konnte den Eindruck gewinnen, dass es der Fußballgott heute gut mit dem SV Wehen Wiesbaden meinte. Mit der glücklichen Führung ging es in die Pause, der KSC lag 1:3 zurück und auch Nürnberg war aufgrund des 0:3-Halbzeitstands gegen Stuttgart wieder in Reichweite. Der SVWW, der nach der Führung kaum noch Offensivaktionen gehabt hatte, konnte das Spiel nach Wiederanpfiff eine Viertelstunde lang einigermaßen ausgeglichen gestalten, aber dann ging alles den Bach runter. Erst erzielte Dursun den Ausgleich, Paik traf zum 2:1, Lorch verpasste nach einer Ecke knapp den Ausgleich und Heller stellte den 3:1-Endstand her. Währenddessen bekam der KSC zwei Foulelfmeter zugesprochen und konnte noch zum 3:3 ausgleichen, was faktisch den Abstieg für den SVWW bedeutet.

Liebling des Spiels: Nach der ersten Halbzeit hätte ich klar Heinz Lindner nominiert, aber so insgesamt… ach, ich weiß nicht.

Szene des Spiels: Hätte in einer idealen Welt der gehaltene Elfmeter sein sollen. So bleiben vor allem die Bilder enttäuschter Spieler nach dem Spiel und das eines Trainers, der aussieht, als müsste er sich am Spielfeldrand übergeben.

Vor dem Spiel: Bangen und Hoffen.

Nach dem Spiel: Enttäuschung, Frust, Leere – aber nicht in unterträglicher Dosis, schließlich kam das alles nicht überraschend.

Das fiel auf:
+/- Die personellen und taktischen Umstellungen in der Defensive waren mehr oder weniger egal. Ob mit Fünferkette und einem Sechser oder Viererkette und Doppelsechs – die meiste Zeit klappt das ganz gut, aber irgendwann lässt man halt mal einen Gegenspieler alleine und dann rappelt’s.
– Vorne hingegen war es noch dürftiger als sonst. Aigner lief zwar viel, war aber zentral längst nicht so prägend wie außen, während Kuhn (später Ajani) kaum zu sehen war.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau, Highlight-Video

Zuschauer: keine.

Tabelle: Der SVWW bleibt auf dem 17. Tabellenplatz. Bei drei Punkten Rückstand und einer um zehn Tore schlechteren Tordifferenz gegenüber Karlsruhe ist der Relegationsplatz nur noch in der Theorie erreichbar.

Serien und Rekorde: Wehen liegt zum 18. Mal in dieser Saison in Führung und verliert zum 6. Mal danach noch. Manuel Schäffler erzielt seinen 19. Saisontreffer, womit er in vielen Saisons Torschützenkönig geworden wäre, aber da er aufgrund seiner 10. gelben Karte nicht mehr nachlegen kann, kann er auch Fabian Klos (20) nicht mehr einholen.

Nächstes Spiel: Am kommenden Sonntag wird man zuhause gegen den FC St. Pauli versuchen, die Saison anständig zu beenden.


Beitragsbild: Stefan Malmesjö