3. Liga, 18. Spieltag: SVWW – Hallescher FC 1:1
Tore: Malone (89.) – Derstroff (44.)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Stets bemüht.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Rüdiger Rehm setzte ziemlich genau auf die zuletzt bewährte Startelf. Chato spielte statt Lais im zentralen Mittelfeld und für den kurzfristig wegen Knieproblemen ausgefallenen Korte durfte Brumme sein Debüt auf der linken Seite geben. Wehen war von Beginn an bemüht und hatte mehr Ballbesitz, war aber vor allem im letzten Drittel zu ungenau, sodass sich kaum gefährliche Situationen ergaben. Die ersten Torannäherungen hatten stattdessen die Gäste. Die beste Gelegenheit hatte dann Chato nach 20 Minuten, als sein Kopfball nach Ajanis Ecke an die Unterkante der Latte prallte. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit wurde Halles Guttau auf der rechten Wehener Seite nicht konsequent verteidigt, sodass dieser in den Sechzehner ziehen und Derstroff bedienen konnte – 0:1. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte Ajani zweimal den Ausgleich auf dem Fuß, aber schon bald sah man wieder das gewohnte Bild: der SVWW mühte sich, kam aber nicht gefährlich vors gegnerische Tor. Eine Viertelstunde vor Schluss wäre beinahe das 0:2 gefallen, doch Boyds Distanzschuss ging nur an den Pfosten. Der eingewechselte Hollerbach sorgte nochmal für ein bisschen frischen Schwung und in der Schlussphase war es auch seine Flanke, die Malone zum Ausgleich verwertete. In der Nachspielzeit wäre sogar noch der Sieg möglich gewesen, zumal HFC-Torwart Müller nach einem Schlag auf den Oberschenkel kaum noch stehen konnte, aber auch die letzten Versuche waren wie die meisten Offensivaktionen des SVWW an diesem Nachmittag: zu ungenau.
Liebling des Spiels: Hätte eigentlich Marvin Ajani sein sollen, der an den meisten halbwegs aussichtsreichen Versuchen beteiligt war, aber am Ende ist es das Duo Hollerbach/Malone, die wenigstens einen Punkt retteten.
Szene des Spiels: 20. Minute, Ajani schießt einen von zahlreichen Eckbällen, Müller kommt nicht an den Ball und Chato, stark bedrängt von einem Gegenspieler, köpft aus kurzer Distanz an die Latte, was vermutlich schwieriger war als den Ball ins Netz zu drücken. Es ist wohl keine besonders steile These, dass sich das Spiel mit einem 1:0 für den SVWW anders entwickelt hätte.
Vor dem Spiel: Kurz überlegt, das Spiel im MDR zu schauen (wenn Wehen denn schon mal im TV übertragen wird), aber dann doch keine Lust auf einen übertrieben-pro-HFC-Kommentator gehabt und auf das bewährte Magenta zurückgegriffen.
Nach dem Spiel: Muss man sich über den einen Punkt freuen, auch wenn – mal wieder – eigentlich mehr drin war.
Das fiel auf:
+ Gegen eine, wenn man nach der Tabelle geht, gleich starke Mannschaft 90 Minuten das Spiel, nunja, beherrscht.
– Aus der optischen Überlegenheit fast keine Chancen gemacht. Flanken und Pässe wurden immer ungenauer, je näher man dem gegnerischen Strafraum kam.
+/- Brumme in der ersten Halbzeit auf links mit ordentlichen Ansätzen, während Malone auf rechts kaum zu sehen war. In der zweiten Halbzeit tauschten die beiden die Positionen, mit dem Effekt, dass Malone mehr Aktionen hatte und Brumme abtauchte. Vielleicht wäre ein Rechtsfuß auf der rechten Außenbahn doch keine schlechte Idee.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau, Magenta Sport (Highlight-Video)
Zuschauer: keine
Tabelle: Der SVWW steht aktuell mit 27 Punkten auf Platz 5, könnte aber heute Abend von Türkgücü oder morgen von Verl und/oder Saarbrücken verdrängt werden.
Serien und Rekorde: Malone trifft erstmals in der Brita-Arena und erzielt sein insgesamt siebtes Saisontor, baut damit seinen Vorsprung in der mannschaftsinternen Torjägerliste aus. Schon das sechste Unentschieden in dieser Saison und damit mehr als in den kompletten beiden letzten Wehener Drittligaspielzeiten (2017/18: fünf, 2018/19: vier) und nur eins weniger als letzte Saison in der 2. Bundesliga.
Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag (14 Uhr) geht es zum Tabellenführer Dynamo Dresden.
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Beitragsbild: Screenshot Magenta Sport