Die Wehenschau (KW 4/2021, Teil 2)

Gustaf Nilsson hat sich im Spiel gegen Viktoria Köln die Nase gebrochen und reiht sich damit, zumindest für den Moment, in die lange Reihe von Verletzten beim SV Wehen Wiesbaden ein. Man kann aber davon ausgehen, dass er nächste Woche wieder zur Verfügung steht – ob das auch für den einen oder anderen seiner Kollegen gilt, können wir nur abwarten, so genau weiß man das ja nie. Neben Gianni Korte und Ahmet Gürleyen fiel kürzlich auch Michel Niemeyer aus, ohne dass der Grund näher spezifiziert wurde.

Auf der Plus-Seite gibt es einen Neuzugang. Wie von Sportdirektor Christian Hock angekündigt hat man noch einen Außenbahnspieler geholt und zwar wurde Kevin Lankford vom FC St. Pauli bis Saisonende ausgeliehen. Der 22-jährige hatte sich vor der Winterpause auf der rechten Außenbahn einigermaßen etabliert, aber durch St. Paulis Wintertransfers nun deutlich geringere Einsatzchancen. Also ein klassischer Fall von „woanders Spielpraxis sammeln“, aber warum auch nicht? Sollte er beim SVWW gute Leistungen zeigen, haben ja beide Seiten etwas davon, auch wenn er im Sommer schon wieder gehen wird. Im Idealfall wird er unser neuer Daniel Brosinski, der vor genau zehn Jahren ein halbes Jahr lang auf der rechten Seite wirbelte.

Bis zum kommenden Montag können noch die letzten Transfers dieser Saison stattfinden. Mal schauen, ob auch noch der gewünschte Sechser gefunden wird. Immerhin 17 Gelegenheiten sich zu präsentieren haben die Spieler dann noch, inklusive des Nachholspiels in Dresden, das am 10. Februar stattfinden wird. Zuzüglich zwei eventueller Relegationsspiele, die wir natürlich gerne mitnehmen würden – und falls der Hessenpokal noch ausgetragen werden sollte, kämen noch ein paar Spiele dazu.


Was, wann, wo: 3. Liga, 22. Spieltag, Samstag, 30. Januar, 14:00 Uhr, auswärts beim 1. FC Kaiserslautern

Der Gegner: Beim seit vielen Jahren dauerkriselnden Traditionsclub aus der Pfalz läuft auch diese Saison ganz anders als geplant. Immerhin konnte man sich durch eine Insolvenz eines Großteils der angehäuften Schulden entledigen und musste dank Corona-Sonderregeln nicht mal den sonst üblichen Punktabzug hinnehmen, aber auch ohne diese zusätzliche Bürde steckt der FCK im Abstiegskampf. Erst dreimal konnte die Mannschaft von Jeff Saibene, der im Hinspiel in Wiesbaden sein Debüt gab, gewinnen, dafür gab es schon zwölf Remis. Im Januar sind die roten Teufel genau wie der SVWW noch sieglos, neben drei Unentschieden gab es eine dramatische Niederlage in Dresden – eigentlich erstaunlich, dass die Wettanbieter überhaupt noch Quoten für ein Unentschieden am Samstag anbieten. Bester Torschütze mit sieben Treffern ist Marvin Pourié, während der Ex-Wehener Marius Kleinsorge in zehn Spielen noch kein Tor erzielt hat. Tom Fladung, Sohn von SVWW-Vizepräsident Jürgen Fladung, kam noch nicht in der ersten Mannschaft zum Einsatz. Das Spiel wird übrigens nicht nur bei Magenta Sport, sondern auch im hr, SWR und SR live gezeigt.

Das Spiel in der Hinrunde: Nach 2:0-Führung musste der SVWW in der Nachspielzeit noch den 2:2-Ausgleich hinnehmen. Es war das bis dato letzte Spiel mit Zuschauern in der Brita-Arena.

Direktvergleich beim kicker. Die Bilanz fällt knapp zugunsten des SVWW aus.

Personelles: Der Spieltagskader dürfte dem aus dem Köln-Spiel gleichen, abzüglich Nilsson, dafür mit Lankford. Gut möglich, dass dieser direkt von Anfang an spielen darf, er kommt ja direkt aus dem Trainingsbetrieb und müsste topfit sein.

Aufstellungstipp: Boss – Ajani, Mockenhaupt, Carstens, Kempe – Medic, Chato – Lankford, Prokop, Malone – Tietz

Nach dem Spiel könnte der SVWW maximal auf Platz 6 klettern, bleibt aber mindestens auf dem zehnten Rang.


Außerdem: Die Kollegen von Stadioncheck haben wieder ein hübsches Video produziert. Diesmal geht es um die Frage, aus welchen Stadien man bekannte Sehenswürdigkeiten sehen kann. Die Brita-Arena, von deren Haupttribüne man in der Ferne die „griechische Kapelle“ auf dem Neroberg erkennen kann, hat es diesmal nicht in die Top 10 geschafft.

Beitragsbild: SVWW