3. Liga, 36. Spieltag: SVWW – TSV 1860 München 1:1

Tore: Wurtz (30.) – Steinhart (80.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Mockenhaupt > Mölders

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Die Gäste präsentierten sich wie erwartet spielstark, während der SVWW vor allem um eine kompakte Defensive bemüht war, um dann bei Ballgewinn schnell umzuschalten. Richtige Torchancen blieben bis Mitte der ersten Halbzeit Mangelware, aber dann näherten sich die Löwen langsam an. Die Führung erzielten jedoch die Hausherren in Person von Johannes Wurtz, der bei seinem Vorstoß zu zögerlich angegriffen wurde. Also ging er alleine, wackelte seinen Gegenspieler aus und vollendete mit einem trockenen Flachschuss. Kurz vor der Pause vergab Mölders die größte Chance zum Ausgleich, traf aber freistehend den Ball nicht richtig. Nach dem Seitenwechsel ging es hin und her. Erst eine etwas zufällige Chance für Wehen nach einem abgefälschten Freistoß, dann ein ebenfalls abgefälschter Schuss der Münchner, den Boss gerade noch an den Pfosten lenken konnte, dann ein Konter, den der SVWW trotz einer 3-zu-1-Überzahl ganz schlecht ausspielte und somit leichtfertig das 2:0 vergab. Weitere Konter blieben ebenfalls ungenutzt und am Ende musste erneut ein abgefälschter Schuss herhalten, um Boss zu bezwingen. Das Unentschieden geht letztlich schon in Ordnung. 1860 war zwar insgesamt besser, aber wenn Wehen auch nur einen Konter sauber zu Ende gespielt hätte, wäre ein Heimsieg durchaus drin gewesen.

Lieblinge des Spiels: Tim Boss mal wieder ganz stark, hielt alles, was zu halten war und war beim Gegentor endgültig machtlos. Kleine Ironie, dass der Schuss zum 1:1 ausgerechnet von Sascha Mockenhaupt unabsichtlich abgelenkt wurde, denn der Kapitän war überragend und gewann gefühlt jeden Zweikampf.

Szene des Spiels: 62. Minute, ein Schuss der Gäste aus zentraler Position wird durch eine Fußspitze noch abfälscht, Boss taucht ab und lenkt den Ball noch so gerade eben an den Pfosten. Zwei Minuten später dann die eigene verhühnerte Mega-Konter-Chance.

Vor dem Spiel: Ging mir schon wieder ein bisschen auf den Keks, dass sich die komplette Berichterstattung ausschließlich um 1860 und Sascha Mölders drehte. Klar, das ist eine interessante Geschichte, aber es steht ja auch noch eine zweite Mannschaft auf dem Platz.

Nach dem Spiel: Können beide Mannschaften mit der Punkteteilung leben. Die Münchner bleiben Dritter und der SVWW hat stark dagegengehalten (und offenbar keine neue Verletzten).

Das fiel auf:
+ Der Plan ging überwiegend auf. Natürlich kann man gegen die beste Offensive der Liga nicht alle Chancen verhindern, aber oft genug bissen sich die Löwen die Zähne aus.
– Diese Konter in der zweiten Halbzeit – argh!!

Das schreiben die anderen: kicker, hessenschau

Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)

Zuschauer: keine.

Tabelle: Der SVWW hat nun 56 Punkte und bleibt hinter den punktgleichen Saarbrückern auf Platz 6. Jetzt steht auch rechnerisch fest, dass man nicht mehr Dritter oder Vierter werden kann.

Serien und Rekorde: Wie auch im Hinspiel gegen 1860 fängt man sich einen späten Ausgleich. Es war das insgesamt achte Mal in dieser Saison, dass der SVWW eine Führung nicht über die Ziellinie brachte.

Ansonsten: Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden und normalerweise hätte ich die für meinen Geschmack an sich schon unangehmen mintblauen Klamotten der Münchner gar nicht erwähnt, aber dass einige Spieler neongrüne Unterziehhosen und -shirts dazu trugen, halte ich für einen groben Angriff auf jedes ästhetische Empfinden – außerdem müssten diese doch nach Verbandsvorschriften in derselben Farbe wie Hosen bzw. Trikots sein? Da muss der DFB doch mal einschreiten!

Nächstes Spiel: In der Liga geht es am nächsten Sonntag nach Halle, aber vorher steht am Mittwoch (19:00 Uhr) das Hessenpokal-Halbfinale beim FSV Frankfurt auf dem Programm.

Beitragsbild: Screenshot Magenta Sport