3. Liga, 4. Spieltag: SVWW – TSV Havelse 2:1
Tore: Nilsson (66., 93.) – Jaeschke (82.)
Das Spiel in maximal fünf Worten:
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Rüdiger Rehm hatte offenbar die letzte Wehenschau aufmerksam gelesen und setzte auf die offensive Variante einer Dreierabwehr. Nominelle Außenverteidiger gab es nicht, dafür mit Wurtz und Nilsson im Angriff, Thiel und Goppel auf den Außenbahnen sowie Prokop im Zentrum fünf Offensivspieler. Allerdings brachte das nicht den erhofften Zug nach vorne, es gelang erschreckend wenig und alles wirkte irgendwie letschert (wie Matthias Sammer zu seiner Zeit beim FC Bayern gerne sagte). Ein Kopfball von Nilsson war die einzige Chance der ersten Halbzeit. Es ist anzunehmen, dass es in der Kabine eine entsprechend deutliche Ansage gab, denn mit Wiederanpfiff kam deutlich mehr Schwung ins Spiel. Das lag auch an der Einwechslung von Hollerbach für Wurtz und ein Foul an Hollerbach an der Strafraumgrenze sorgte gleich für Gefahr, Prokop setzte den Freistoß an die Latte. Der frische Schwung wurde jedoch jäh durch einen Platzverweis ausgebremst. Goppel verlor den Ball in der gegnerischen Hälfte, Havelses Langfeld zog Richtung Stritzels Tor und am Ende blieb Gürleyen nur ein Foul, um ihn zu stoppen – eine klassische Notbremse. Der SVWW blieb auch in Unterzahl das aktivere Team, kam aber aus dem Spiel zu keinen Chancen. Die Führung gelang dann ganz simpel nach einer Ecke: Prokop fand Nilsson, der seinen Größenvorteil nutzte und über drei Gegenspieler hinweg den Ball ins Tor köpfte. Während man als Zuschauer bangen Blickes das Geschehen an der Seitenlinie verfolgte, wo sich gerade ein Wechselfehler anbahnte (s. u.), fiel der Ausgleich: Jaeschke stand bei einer Flanke sträflich frei und konnte ungehindert abschließen. Wehen versuchte in der Schlussphase noch alles, um den Siegtreffer zu erzielen und tatsächlich gab es in der Nachspielzeit noch einen Strafstoß. Eine Aktion gegen Nilsson war kein Foul, aber der heranpreschende Carstens wurde klar getroffen. Nilsson verwandelte wuchtig in die Mitte und sorgte für den zweiten Last-Second-Sieg hintereinander.
Liebling des Spiels: Es war eigentlich ein eher schwaches Spiel von Gustaf Nilsson, aber wenn er am Ende zweimal trifft, soll mir das auch egal sein. Ansonsten gefiel mir mal wieder Benedict Hollerbach nach seiner Einwechslung gut.
Szene des Spiels: 80. Minute, Mrowca und Stanic stehen zur Einwechslung bereit – allerdings hatte der SVWW schon vier Spieler getauscht. Gerade noch rechtzeitig wurde das drohende Malheur bemerkt und eine Wiederholung von Wolfsburgs Pokal-Wechselfehler vermieden.
Vor dem Spiel: Gleich von mehreren Hörern gefragt worden, wann es mal wieder eine neue Podcast-Folge gibt. Antwort: höchstwahrscheinlich nächste Woche.
Nach dem Spiel: Schreibt der WK (€), dass die Ergebnisse stimmen, und Sascha Mockenhaupt, dass man auf einem guten Weg sei. Ich habe hingegen eher den Eindruck, dass zwei Duselsiege den Blick darauf verstellen, dass man nach wie vor keinen guten Plan hat, wie man aus dem Spiel heraus mal Tore erzielen könnte.
Das fiel auf:
– Erste Halbzeit zum Vergessen.
+ In der zweiten Halbzeit hat dann wenigstens die Leidenschaft gestimmt, auch in Unterzahl und trotz des überraschenden Ausgleichs.
+ Kapitän Sebastian Mrowca gab (mal wieder) sein Comeback. Drücken wir die Daumen, dass er von weiteren Verletzungen verschont bleibt.
+/- Wie Havelse in der Liga bleiben möchte, ist mir momentan noch schleierhaft, aber die Saison ist ja noch lang.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau
Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)
Zuschauer: 1.337 – wie passend, denn wer sich den Kick anschaut, ist wahrlich Elite… 😉 Die Südtribüne war komplett leer, vermutlich waren die knapp 20 Personen in O14 die Gästedelegation.
Tabelle: Mit gerade mal drei erzielten Toren hat der SVWW acht Punkte geholt und steht aktuell auf Platz 4.
Serien und Rekorde: Ein neuer Zu-Null-Rekord wurde verpasst, dafür gelangen die ersten Heimtore seit dem 8. Mai (1:1 gegen 1860 München am 36. Spieltag der letzten Saison).
Ansonsten: Der TSV Havelse hat auch Rückenwerbung auf seinen Triktots, aber über den Spielernamen noch Platz für den Vereinsnamen gefunden – es geht also, wenn man will.
Nächstes Spiel: Schon am Mittwoch (19 Uhr) geht es auswärts beim MSV Duisburg weiter.