3. Liga, 6. Spieltag: SVWW – 1. FC Magdeburg 2:4
Tore: Lankford (58.), Nilsson (59.) – Conteh (2.), Atik. (37.), Brünker (83.), Schuler. (93.)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Vorne hui, hinten pfui – uiuiui.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Sebastian Mrowca gab sein Startelf-Comeback (natürlich mit Kapitänsbinde, auch wenn der Stadionsprecher das noch nicht mitbekommen hatte), aber überraschenderweise als Linksverteidiger in der Viererkette. Ebenso überraschend war der Steilpass auf Conteh, als Mrowca nur noch hinterherschauen konnte, wie der Magdeburger Angreifer Stritzel zum 0:1 überlupfte. Mit dem frühen Rückstand kam der SVWW erst mal gar nicht klar und war in der ersten Viertelstunde ziemlich am Schwimmen. Gegen Mitte der ersten Halbzeit bekam man das Spiel etwas besser in den Griff und hatte auch eigene Chancen, während die Gäste auf Konter lauerten. Durch einen geschenkten Elfmeter (s. u.) erhöhte Magdeburg auf 0:2 und hätte sogar noch ein drittes Tor vor der Pause erzielen können. Zur zweiten Halbzeit kam Wehen personell zunächst unverändert, aber mit viel neuem Schwung aus der Kabine. Hollerbach und Nilsson scheiterten frei vor dem Tor, ein Kuddelmuddel im Strafraum sah verdächtig nach Handspiel aus (hier blieb die Pfeife des Schiedsrichters stumm), aber schließlich fiel im Anschluss an eine Ecke und nach mehreren Versuchen aus kurzer Distanz doch der Anschlusstreffer durch Lankford. Kurz danach lag der Ball schon wieder im Tor, als Nilssons Hereingabe von einem Verteidiger ins eigene Tor abgelenkt wurde. Die Gastgeber wollten das Spiel nun komplett drehen und hatten auch Chancen aufs 3:2, aber das fiel dann nach einem Konter auf der anderen Seite. In der Schlussphase warf der SVWW nochmal alles nach vorne, um den erneuten Ausgleich zu erzwingen, scheiterte aber ein ums andere Mal und musste in der Nachspielzeit noch das 2:4 hinnehmen. Danach wurde gar nicht mehr angepfiffen und auf Wehener Seite musste man trotz eines über lange Zeit sehr guten Spiels die erste Saisonniederlage akzeptieren.
Liebling des Spiels: Stellvertretend für die ganze Mannschaft, die wahnsinnig viel investierte, möchte ich heute Sascha Mockenhaupt hervorheben, der unglaubliche Wege machte und ständig mit vorne war.
Szene des Spiels: 36. Minute, Gino Fechner versucht im Strafraum eine Hereingabe zu verhindern und bekommt den Ball anscheinend leicht an den Arm, den er im Fallen von sich wegstreckt. Von einer unnatürlichen Armhaltung oder gar einer Absicht kann beim besten Willen keine Rede sein, aber der Schiedsrichter entschied trotzdem auf Strafstoß. Das, liebe „VAR abschaffen!“-Rufer aus der ersten und zweiten Bundesliga, kommt dann eben auch vor.
Vor dem Spiel ließen sich rund 90 Personen, davon zehn Magdeburger, an den mobilen Impfständen vor dem Stadion gegen Covid-19 impfen. Sehr gut, jede*r einzelne zählt!
Nach dem Spiel gab es Bratwürste für 2 Euro das Stück.
Das fiel auf:
– Gleich drei Kontergegentore sind dann etwas viel, Spielverlauf hin oder her.
– Die Effizienz der letzten Spiele fehlte diesmal, zu viele Chancen wurden liegen gelassen.
+ Eindeutig positiv war hingegen die große Leidenschaft und Moral, mit der die Mannschaft erst den Ausgleich erzielte und dann auch den Sieg wollte. Nach ein paar knappen Siegen hat man nun halt gegen einen starken Gegner knapp verloren – schade, aber kein Beinbruch.
+/- Mockenhaupt war irgendwann nur noch im Mittelfeld unterwegs, während Jacobsen sich in die Abwehr zurückfallen ließ. Bin noch nicht sicher, wie ich das bewerten soll.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau, Nur der FCM
Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)
Zuschauer: 2.168, davon über 500 (sehr laute) Gästefans.
Tabelle: Nach der ersten Saisonniederlage fällt der SVWW (vor den Sonntagsspielen) auf Platz 5 zurück. Türkgücü München hat ebenfalls verloren, sodass keine Mannschaft mehr ohne Niederlage ist.
Serien und Rekorde: In sechs Spielen gelang dem SVWW noch kein einziger Treffer in der ersten Halbzeit.
Ansonsten: Aus gut informierten Kreisen kommt die Nachricht, dass der SVWW sich mit Lenn Jastremski vom FC Bayern München II über einen Wechsel einig sei. Das wäre dann ein weiterer junger Mittelstürmer, aber warten wir erst mal die offizielle Bestätigung ab.
Nächstes Spiel: Am kommenden Freitag (19 Uhr) auswärts beim 1. FC Saarbrücken.
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Beitragsbild: Screenshot Magenta Sport
Den Elfmeterpfiff empfand ich schon als Frechheit. Es wurde doch bei den Handregeln klargestellt, dass die Stützhand kein Vergehen ist. Da frage ich mich schon, wie der Schiedsrichter da auf Elfmeter entscheiden konnte.
Andererseits fand ich Magdeburg in der 1. Halbzeit klar besser. Es gab ja noch etliche Chancen auf Tore. Für mich war das 0:2 daher kein komplett absurder Halbzeitstand – trotz des unglücklichen Elferpfiffs.
3 Kontertore sind in der Tat zu viel. Mit den Pässen in die Tiefe hatte man das ganze Spiel über Probleme. Einige Male versiebten die Magdeburger die Chancen, ein paar Mal konnte man in höchster Not klären – und 3x klingelte es.
Beim 2:3 fand ich besonders ärgerlich, dass man vorne in aussichtsreicher Position unterwegs war. Leider ließ sich Goppel da aber viel zu leicht vom Hintermann übertölpeln. Schade, für mich war Wehen nach dem Ausgleich dem Sieg etwas näher als Magdeburg.
Eine Frage hätte ich noch: Warum quatscht der Stadionsprecher eigentlich über die Torhymne? Hat er das gegen Havelse auch schon gemacht?
Deine Frage kann ich Dir leider nicht beantworten, da ich sowohl den Stadionsprecher als auch die Hymne äußerst peinlich finde und zu ignorieren versuche.