3. Liga, 35. Spieltag: SVWW – 1. FC Kaiserslautern 2:1

Tore: Iredale (2.), Gürleyen (73.) – Zuck (9.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Gute Auswärtsbilanz ausgebaut.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Die Partie hatte kaum begonnen, als Hollerbach auf der linken Seite seinem Gegenspieler entwischte und den Ball in die Mitte brachte, wo Iredale ebenfalls schneller als der Verteidiger war und zur Führung traf. Während man sich noch verwundert die Augen rieb, gab es aber auch schon einen Strafstoß für die Gäste. Fechner hatte bei einem Luftzweikampf Hanslik getroffen, für meinen Geschmack eher eine Kann- als eine Muss-Entscheidung, aber so stand es halt nach nicht mal zehn Minuten schon 1:1. Allzu viele Torchancen gab es in der Folge nicht, dafür umso mehr Zweikämpfe, die Schiedsrichter Badstübner mal abpfiff, mal laufen ließ, aber egal wie, die Lauterer Bank nahm alles zum Anlass, um an der Seitenlinie herumzutoben. Nach einer halben Stunde gab es eine amtliche Rudelbildung und kurz vor Ende der ersten Halbzeit wollte der Schiedsrichter einen Rückpass von Jacobsen erkannt haben und gab einen indirekten Freistoß sieben Meter vor dem Tor. Dieser wurde von beherzt herausstürmenden Wehenern abgewehrt, der Nachschuss ging neben das Tor. Auch in der zweiten Halbzeit gab es nicht viele Torchancen und wenn, dann für die Gäste. Bis zur 73. Minute, als Torwart Raab nach einer Thiel-Ecke den Ball direkt vor Gürleyen fallen ließ, der sich bedankte und zum 2:1 abstaubte. Natürlich drängte Kaiserslautern vehement auf den Ausgleich, aber Stritzel und seine Vorderleute ließen bis zum Schluss kaum noch etwas zu und brachten den Vorsprung ins Ziel. Ein unerwarteter Sieg vor toller Kulisse, der zwar nicht die durchwachsene Saison vergessen macht, aber doch ein bisschen für die vielen mageren Heimspiele entschädigt.

Liebling des Spiels: Aus der Mannschaft möchte ich keinen hervorheben, weil wirklich alle großartig gekämpft haben. Ein besonderer Dank geht stattdessen an Stadionverantwortliche, Ordner und Ultras, die dafür gesorgt haben, dass sich nur wenige Gästefans in die Heimblöcke mogeln konnten.

Szene des Spiels: Das 2:1 ins Tor vor der Nordtribüne, in einem Spiel, bei dem Dreiviertel des Stadions für den Gegner sind, das war schon sehr, sehr geil.

Vor dem Spiel: Sportlich keine große Erwartungen gehabt außer der Hoffnung, dem Favoriten vielleicht ein Bein zu stellen.

In der Halbzeitpause: Beim Torwandschießen einen kleinen Traum erfüllt. Damit meine ich natürlich nicht die SVWW-Grillschürze als Trostpreis, sondern vor vollen Rängen und unter Flutlicht mal auf den Rasen zu dürfen.

Nach dem Spiel: Logischerweise bester Laune gewesen und beim Warten vor dem VIP-Eingang noch ein paar lustige Geschichten erlebt. Mehr dazu in der (hoffentlich bald erscheinenden) nächste Folge Niemals Erste Liga.

Das fiel auf:
+ Viel mehr Chancen als die beiden Tore hatte der SVWW auch gar nicht, aber anders als sonst häufig der Fall nutzte man diese eben konsequent.
+ Ebenfalls im Gegensatz zu den meisten anderen Spielen in dieser Saison sorgten die Wechsel nochmal für richtige Belebung. Goppel holte die Ecke raus, die Thiel zur Vorlage des 2:1 nutzte, und Nilsson sorgte sofort für Gefahr und war als Anspielstation in der Luft und am Boden präsent.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau

Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video), SWR

Zuschauer: 9.671, davon etwa 7.000-7.500 Gästefans.

Tabelle: Der SVWW bleibt weiterhin auf Platz 8, der Rückstand auf Platz 4 beträgt sechs Punkte.

Serien und Rekorde: Iredales Treffer war das schnellste Wehener Tor der Saison, knapp vor Thiels Tor in Mannheim. Erst zum dritten Mal in dieser Saison gewinnt der SVWW ein Spiel, nachdem er zuvor einen Ausgleich hinnehmen musste (außerdem beim 2:1 gegen Havelse und beim 3:2 in Dortmund).

Nächstes Spiel: Am Samstag (14 Uhr) auswärts beim SC Verl.