2. Bundesliga, 31. Spieltag: SVWW – SpVgg Greuther Fürth 3:5
Tore: 1:0 Prtajin (3.), 2:0 Agrafiotis (18.), 2:1 Hrgota (26.), 2:2 Sieb (38.), 2:3 Sieb (43.), 3:3 Prtajin (72.), 3:4 Petkov (84.), 3:5 Hrgota (90.+6)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Vollgas Richtung 3. Liga
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Markus Kauczinski suchte das Heil in der Offensive und bot neben Prtajin auch Agrafiotis im Angriff auf, dazu spielte Iredale auf der rechten Außenbahn. Hinten versuchte man es erneut mit Viererkette und Mathisen auf der Sechs. Nach zwei Minuten eroberten Iredale und Prtajin den Ball und letzterer hatte plötzlich viel Platz, behielt die Ruhe und traf zum schnellsten Wehener Saisontor. Danach spielten aber eigentlich nur die Gäste, die gekonnt Ball und Gegner laufen ließen, aber noch nicht zum Abschluss kamen. Bei einem der wenigen Ausflüge in die Fürther Spielhälfte lauerte Agrafiotis erfolgreich, als er einen schwachen Pass des Torwarts abfing und mit einem Schlenzer das 2:0 erzielte – das erste Saisontor des Winterneuzugangs. Nach einer Zwei-Tore-Führung hatte der SVWW in dieser Saison bisher immer gewonnen, aber es war schnell klar, dass die löchrige Defensive nicht auf Dauer standhalten würde. Immer wieder kombinierten sich die Gäste bis zum Strafraum und schon fiel das 2:1. So ging es weiter und ruckzuck war das Spiel gedreht, 2:2, 2:3. Der SVWW wurde vor allem bei Standardsituationen gefährlich und hatte noch vor der Pause mehrere Möglichkeiten zum Ausgleich. Einmal war der Ball auch im Netz, aber Angha stand zuvor im Abseits, ein anderes Mal konnte ein Fürther noch gerade so einen Schuss ablenken. In der zweiten Halbzeit wurde auf die bekannte Dreier-/Fünferkette umgestellt, was deutlich mehr Sicherheit brachte. Gleichzeitig ließen es die Franken etwas ruhiger angehen, sodass es deutlich seltener brenzlig wurde vor Stritzels Tor. Prtajin hatte eine gute Chance nach schöner Vorarbeit von Mockenhaupt, aber Fürths Torwart war zur Stelle. Als man dachte, dass man das Spiel so langsam im Griff habe, räumte Vukotic im Strafraum einen Gegenspieler ab. Den fälligen Strafstoß setzte Hrgota aber übers Tor und ließ die Wehener Hoffnungen leben. Kurze Zeit später gab es auf der anderen Seite ebenfalls Strafstoß, weil ein Verteidiger der Gäste völlig unbedrängt den Ball im Strafraum mit der Hand spielte. Prtajin traf zum Ausgleich und plötzlich schien wieder alles möglich. Iredale hatte nach einem Konter eine Riesenchance zum 4:3, ließ sich aber im letzten Moment vom Torwart den Ball vom Fuß klauen. Stattdessen fing man sich in der Schlussphase das 3:4 und mit der letzten Aktion des Spiels auch noch das 3:5.
Liebling des Spiels: Ivan Prtajin. Bei beiden Toren eiskalt verwandelt, viele Kopfballduelle gewonnen und Bälle festgemacht.
Szene des Spiels: 30. Minute, minutenlange Spielunterbrechung, weil an der Seitenlinie ein tiefes Loch im Rasen war und erstmal aufgefüllt werden musste. Sieht man auch nicht oft.
Vor dem Spiel: War es doch nicht so warm, wie vor ein paar Tagen erwartet.
Nach dem Spiel: Zog der Verein die Reißleine und trennte sich von Trainer Markus Kauczinski.
Das fiel auf:
+ Gleich die ersten beiden Torchancen genutzt und endlich mal wieder in Führung gegangen.
– Leider in der ersten Halbzeit defensiv dafür völlig unsortiert und überfordert gegen einen spielstarken Gegner. Dass Kauczinski viel zu lange brauchte, um das zu korrigieren, dürfte erheblich zur Niederlage und letztendlich zu seiner Freistellung beigetragen haben.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau
Zum Nachschauen: Sportschau
Zuschauer: 8.012, davon 600-700 Gästefans.
Tabelle: Erstmals in dieser Saison rutscht der SVWW unter den Strich und steht auf Relegationsplatz 16. Der Abstand zu Kaiserslautern auf 15 sowie zu Rostock auf 17 beträgt jeweils einen Punkt.
Serien und Rekorde: Zum ersten Mal in dieser Saison reichen weder eine Zwei-Tore-Führung noch drei erzielte Tore zum Sieg. Fünf oder mehr Gegentore hat man in einem Pflichtspiel zuletzt am 32. Spieltag der Saison 2019/20 beim 0:6 gegen Nürnberg hinnehmen müssen. Der SVWW ist nun seit sieben Spielen ohne Sieg, eine so lange Sieglos-Serie gab es ebenfalls zuletzt in der letzten Zweitligasaison (vom 1. bis zum 7. Spieltag).
Nächstes Spiel: Am kommenden Sonntag (13:30 Uhr) zuhause gegen Holstein Kiel.
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Beitragsbild: Screenshot sportschau.de