3. Liga, 3. Spieltag: VfB Stuttgart II – SVWW 2:2

Tore: 1:0 Carstens (18., Eigentor), 2:0 Kastanaras (23.), 2:1 Franjic (41.), 2:2 Herwerth (59., Eigentor)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Licht und Schatten

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Nils Döring vertraute zum dritten Mal in Folge derselben Startelf, die auch ganz ordentlich in die Partie startete. In der ersten Viertelstunde gab es mehrere Chancen durch Franjic und Flotho, aber es waren die Gastgeber, die mit ihrem ersten richtigen Angriff in Führung gingen. Ein Steilpass aus dem Mittelfeld fand Cissé, den Goppel zwar zunächst noch stören konnte, aber der danach wieder an den Ball kam und scharf vors Tor passte, wo Carstens unglücklich ins eigene Tor ablenkte. Nur fünf Minuten später ließ der SVWW im Zentrum große Lücken, die Kastanaras mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze zum 2:0 nutzte. Bei den Gästen lief nach diesem Schock erstmal nicht mehr viel zusammen, aber kurz vor der Pause fing Franjic einen gegnerischen Fehlpass ab, zog zum Tor und traf leicht abgefälscht zum 2:1. Das sorgte nicht nur für frische Hoffnung beim lautstarken rotschwarzen Anhang, sondern auch für neuen Schwung im Wehener Spiel direkt nach Wiederanpfiff. Der große Druck brachte innerhalb weniger Minuten mehrere Eckbälle und einige Torschüsse ein, aber es dauerte bis zur 59. Spielminute, bis der hochverdiente Ausgleich fiel: Bätzners Hereingabe lenkte Stuttgarts Herwerth ins eigene Tor. Der SVWW ließ nicht nach und wollte – u. a. mit den eingewechselten Kaya und Johansson, die ihr Debüt feierten – die Partie komplett drehen. In der 74. Minute bot sich dann die riesige Gelegenheit zum 3:2, als der Schiedsrichter auf Handelfmeter entschied: Franjic trat an und knallte den Ball an den Pfosten. Damit schien ein bisschen die Luft raus zu sein, denn in der Schlussphase wurde der SVWW nicht mehr wirklich gefährlich und musste sich am Ende mit dem Unentschieden zufrieden geben.

Liebling des Spiels: Hätte Ivan Franjic als Doppelpacker werden sollen, aber leider zielte er beim Strafstoß ein paar Zentimeter zu weit rechts. Stattdessen ein Sonderlob für Nick Bätzner, der erneut sehr fleißig war und mit seiner Vorarbeit zum Ausgleich einen weiteren Scorerpunkt sammelte.

Szene des Spiels: 74. Minute, Bätzner schickt Kaya auf der rechten Seite, der den Ball in die Mitte passen möchte. Stuttgarts Reichard bekommt den Ball auf dem Boden liegend an den Arm, Schiedsrichter Behrens entscheidet auf Strafstoß. Typischer Fall von „Handspiel ja oder nein?“ und die Diskussion wäre von Stuttgarter Seite sicher nach dem Spiel noch fortgeführt worden, hätte Franjic den Elfer verwandelt.

Vor dem Spiel: Eine gewisse Enttäuschung über das kulinarische Angebot in der Großaspacher Arena: zu essen gab es nur eine Sorte Bratwurst, die dafür lauwarm und mit 5 Euro ziemlich teuer war.

Nach dem Spiel: Waren die Erstbesucher froh, diesen Ground abgehakt zu haben, aber so bald will wohl keiner da nochmal hin.

Das fiel auf:
+ In der zweiten Halbzeit war man lange Zeit richtig druckvoll und aggressiv. Klar, so eine Intensität kann man wahrscheinlich nicht über 90 Minuten durchhalten, aber davon bräuchte es auf jeden Fall mehr.
– Zu oft ließ man die spielstarken Stuttgarter einfach gewähren und konnte nur hinterherlaufen.
+ Achtung, schon wieder Schiri-Lob: Kevin Behrens ist erst 27 Jahre alt und hatte seinen ersten Einsatz in der 3. Liga. Häufig sind junge Schiris relativ kleinlich und versuchen sich dann mit gelben Karten Respekt zu verschaffen. Hatte Behrens nicht nötig, er ließ viel laufen und hatte trotzdem die Partie im Griff.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau

Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)

Zuschauer: 1.300, davon etwa 120 Gästefans. Im Stadion sah es nach deutlich weniger Zuschauern aus, aber vielleicht lag es daran, dass trotz der geringen Besucherzahl alle Blöcke geöffnet waren und sich die Leute sehr verteilten.

Tabelle: Der SVWW belegt mit fünf Punkten Platz 8.

Serien und Rekorde: Auch im zweiten Auswärtsspiel der Saison gibt es ein 2:2, wie schon in Verl fällt der Ausgleich durch ein Eigentor. Zum ersten Mal seit dem 4:3 gegen Zwickau vor anderthalb Jahren holt der SVWW nach einem Zwei-Tore-Rückstand noch einen Punkt.

Nächstes Spiel: Am kommenden Sonntag (13:30 Uhr) zuhause gegen Energie Cottbus.