Die Wehenschau (KW 41/2024)

Am Donnerstag bestritt der SV Wehen Wiesbaden ein Testspiel beim Karlsruher SC auf dessen Trainingsgelände. Nach einem 0:1-Halbzeitrückstand drehte der SVWW noch die Partie und gewann mit 3:1. Torschützen waren Bätzner per Elfmeter und zweimal Janitzek, jeweils nach einer Bätzner-Ecke. So ziemlich alle Spieler bekamen mindestens 45 Minuten Spielzeit, in beiden Halbzeiten war es jeweils eine Mischung aus Stamm- und Ergänzungsspielern. Unglücklich verlief die Partie für Marius Wegmann, der nach einer halben Stunde mit Torwart Brdar zusammenprallte und sich dabei den Unterarm brach. Das bedeutet eine längere Ausfallzeit für den Verteidiger, der noch auf sein Pflichtspieldebüt für den SVWW wartet.

Eine Erkenntnis aus dem Test könnte sein, dass sich die Trainingsarbeit in puncto Eckbällen auszahlt. Zuletzt hatte man ja schon in der Liga mehrmals nach ruhendem Ball getroffen, nun gleich doppelt. Ich hätte nichts dagegen, wenn aus den 5 bis 6 Eckbällen, die man pro Spiel im Durchschnitt hat, regelmäßig ein Tor erzielt würde.


Für die nächste Länderspielpause Mitte November braucht man keinen Testspielgegner suchen, denn dann tritt der SVWW im Hessenpokal-Achtelfinale an. Am 13. November trifft man auf den SV Steinbach, aktuell Tabellenachter der Hessenliga. Bei diesem Steinbach handelt es sich übrigens um einen Ortsteil von Burghaun im osthessischen Landkreis Fulda, nicht zu verwechseln mit dem in der Regionalliga spielenden TSV aus Haiger-Steinbach. Funfact: Es gibt mit dem FSV Fernwald noch ein weiteres Steinbach im Wettbewerb, eben aus Fernwald-Steinbach im Landkreis Gießen (danke an Leser P. für diesen Hinweis!).

Sollte sich der SVWW gegen den SV Steinbach durchsetzen, würde man im Viertelfinale wahrscheinlich auf die Offenbacher Kickers treffen, im Halbfinale könnte der FSV Frankfurt warten und erst im Finale gäbe es eventuell ein Wiedersehen mit dem TSV Steinbach Haiger, gegen den der SVWW in der vorletzten Saison sein bis dato letztes Hessenpokalspiel absolviert hat.


Nach dem erfreulichen Zwischenergebnis mit Platz 3 nach etwa einem Viertel der Saison gibt es fast zwangsläufig die ersten Diskussionen, ob der SVWW schon in dieser Saison ein Aufstiegskandidat ist. In der letzten Podcast-Folge wurde das ebenso diskutiert wie im Forum. Bei liga3-online blickt man noch nicht ganz so weit voraus, glaubt aber, dass der SVWW auch in den nächsten Wochen zur Spitzengruppe der Liga zählen wird.


Ebenfalls bei liga3-online hat man sich angeschaut, was aus den Sommerabgängen des SVWW geworden ist. Das ist ja hier in der Wehenschau quasi Dauerthema, aber es ist immer wieder schön, wenn auch an anderer Stelle die Werdegänge von Ex-Spielern aufgegriffen werden.

Etwas weniger schön ist, dass der ehemalige Chefscout Philipp Gründler wie zuvor auch schon Abwehrspieler Aleksandar Vukotic und Athletiktrainer Alex Ryan dem Ruf von Paul Fernie gefolgt ist und nun für den SV Darmstadt arbeitet. So langsam wird das Ganze etwas stillos und man möchte Fernie an die alte Weisheit erinnern, dass man sich immer zweimal im Leben sieht.

Keanan Bennetts hat noch keinen neuen Verein gefunden, aber dafür zwischenzeitlich sein eigenes Modelabel präsentiert. Vielleicht ist er als Unternehmer ähnlich erfolgreich wie sein ebenfalls vereinsloser Ex-Kollege Kianz Froese, der ja eine Kaffeeplantage auf Kuba besitzt.


Zum Abschluss noch eine Veranstaltungsempfehlung. Am Dienstag, den 12. November liest Jörg Heinisch im Schlachthof aus seinem Buch der ungewöhnlichen Fußballspiele. Wer sich gerne auch mal mit den kuriosen, bizarren und skurrilen Seiten unseres Lieblingssports beschäftigt, wird hier sicherlich auf seine Kosten kommen, denn Heinisch, bekannter Fanzine- und Buchautor (u. a. „Abenteuer Groundhopping“), hat zahlreiche unglaubliche Geschehnisse aus der ganzen Welt gesammelt und 55 Geschichten im ersten Band veröffentlicht. Ein zweiter Band ist für das kommende Jahr geplant. Tickets für die Lesung im Kesselhaus gibt es für 8 Euro direkt beim Schlachthof. Termine für weitere Lesungen, auch in der Region, findet man hier.