Die Wehenschau (KW 48/2019)

Das Thema „Videobeweis“ war in den letzten Wochen ein großer Aufreger, ganz allgemein, aber insbesondere beim SV Wehen Wiesbaden. Für den Einspruch gegen die Spielwertung der Partie in Dresden gibt es nun einen Termin für die mündliche Verhandlung: Am 5. Dezember darf der SVWW seinen Standpunkt nochmal erläutern, bevor das DFB-Sportgericht offiziell feststellen wird, dass alles regelkonform war.

Das tatsächlich noch größere Problem war im letzten Spiel gegen Kiel – bei allem Ärger über den VAR – aber die verheerende Defensivleistung. Dass die Mannschaft es besser kann, hatte sie in den Wochen zuvor bewiesen, und Rüdiger Rehm wird seinen Jungs im Training entsprechend eingebläut haben, worauf es ab sofort wieder ankommt. Die nächste Gelegenheit, es besser zu machen, ist am Samstag in Nürnberg, wo man gegen den Erstligaabsteiger ohnehin mal wieder der krasse Außenseiter sein wird. Auf ein allzu großes Offensivspektakel von Schäffler & Co. würde ich eher nicht wetten.


Was, wann, wo: 2. Bundesliga, 15. Spieltag, Samstag, 30. November, 13:00 Uhr, auswärts beim 1. FC Nürnberg

Der Gegner: Der traditionsreiche „Club“ ist im Sommer mal wieder aus der 1. Bundesliga abgestiegen, schon zum neunten Mal, und ist damit Rekordhalter in dieser speziellen Kategorie. In der bisherigen Saison blieb man unter den eigenen Erwartungen und hat kürzlich den Trainer gewechselt. Unter dem neuen Coach Jens Keller gelang im fränkischen Derby gegen Greuther Fürth immerhin ein 0:0, womit man erstmals seit September ohne Gegentreffer blieb. Aktuell steht der FCN mit 15 Punkten auf Tabellenplatz 14. Beinahe hätte es ein Wiedersehen mit einem alten Wehener gegeben, denn Torwart Patric Klandt, der zu Regionalligazeiten zwei Jahre auf dem Halberg spielte, ist seit letztem Jahr im Nürnberger Kader. Bei seinem einzigen Einsatz im DFB-Pokal gegen Kaiserslautern riss ihm allerdings die Achillessehne und er reihte sich in die Riege der veletzten Club-Torhüter ein, denn auch Christian Mathenia und Andreas Lukse fallen aus. Mittlerweile spielt mit Felix Dornebusch der bereits fünfte Torwart in dieser Saison.

Die letzten Spiele gegeneinander: In Pflichtspielen traf man in der Zweitligasaison 2008/09 aufeinander. In der Brita-Arena trennte man sich 2:2, in Nürnberg unterlag der SVWW (in einem der wenigen Spiele unter Trainer Wolfgang Frank) mit 0:1.

Personelles: Titsch Rivero war eigentlich schon fürs letzte Spiel angekündigt, fehlte dann aber wegen seiner Knöchelverletzung doch im Kader – nun ist er laut Rehm „auf jeden Fall“ wieder mit dabei und heißer Kandidat für die Startelf. Aigner fehlt ein letztes Mal gesperrt. Ajani war wegen eines Trauerfalls in der Familie zwischenzeitlich nicht im Training, soll aber rechtzeitig zurückkommen. Medic könnte nach seiner frühen Auswechslung gegen Kiel ausgerechnet vor dem Spiel gegen seinen Stammverein seinen Stammplatz verloren haben und sich neben Knöll, der zweiten Nürnberger Leihgabe, auf der Ersatzbank wiederfinden.

Aufstellungstipp: Lindner – Ajani, Mockenhaupt, Dams, Röcker, Niemeyer – Kyereh, Mrowca, Titsch Rivero, Dittgen – Schäffler

Nach dem Spiel wird der SVWW hoffentlich weder über den VAR noch über eigene Abwehrpatzer jammern müssen.


Außerdem: Gunnar war bei den Kollegen vom FCN-Podcast Total beglubbt zu Gast. Und wenn nicht alles schief läuft, gibt es heute Abend auch eine neue Folge Niemals Erste Liga.