3. Liga, 11. Spieltag: SVWW – Dynamo Dresden 1:0

Tor: Kaya (21.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Hauptsache gewonnen, warum auch immer.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Mockenhaupt saß erstmals in dieser Saison zu Beginn auf der Bank, dafür rutscht Carstens eine Position nach rechts und Hübner begann im Abwehrzentrum. Im Spielaufbau gelang den Gastgebern nicht viel, während Dresden nach wenigen Minuten mit einer Kopfballchance Stritzel zu einer starken Parade zwang. Die Gäste hatten mehr vom Spiel, aber völlig aus dem Nichts ging der SVWW in Führung, s. u. Kurz darauf verhinderte Stritzel den Ausgleich, viel mehr passierte bis zur Pause nicht vor den Toren. In der zweiten Halbzeit bemühte Dynamo sich weiter, doch die Wehener Defensive ließ nicht viel zu. Nach vorne gelang zwar auch wenig, aber nach 70 Minuten hätte es 2:0 stehen müssen: Carstens hatte sich mit in den Angriff eingeschaltet, einen verlorenen Ball nochmal erobert und auf Flotho quergelegt, der jedoch mit einem furchtbar schwachen Abschluss nur Torwart Schreiber fand. Dresdens Kutschke flog dann vom Platz, nachdem er heftig in Hübner reingerutscht war, sodass dieser ausgewechselt werden musste. Trotzdem änderte sich nichts am Spielgeschehen: die Gäste suchten den Weg zum Ausgleich, der SVWW schlug jeden Ball hinten raus. In der Nachspielzeit lief der eingewechselte Agrafiotis alleine aufs Tor zu, scheiterte jedoch kläglich an Schreiber. Die ausgelasseneren Großchancen rächten sich diesmal nicht, der SVWW brachte irgendwie die Führung über die Zeit und holte einen Sieg, den Nils Döring wahrscheinlich als einziger im Stadion als „hochverdient“ bezeichnete.

Liebling des Spiels: Florian Hübner mit einer sehr guten Leistung im Zentrum der Dreierkette. Offenbar ist er mittlerweile in einer Form, in der er tatsächlich eine Verstärkung ist. Hoffen wir mal, dass er sich nicht ernsthaft verletzt hat.

Szene des Spiels: 21. Minute, der SVWW im Spielaufbau zur Abwechslung mal ohne vermurkste Pässe, sondern mit einer Spielverlagerung auf die rechte Seite, wo Carstens etwas Platz hat. Seine Flanke aus dem Halbfeld in den Strafraum verlängert Bätzner per Kopf zum zweiten Pfosten, wo Kaya ebenfalls per Kopf das Tor des Tages erzielt.

Vor dem Spiel: Noch mehr Ungewissheit als ohnehin vor jedem Spiel – gibt es die erhoffte „Reaktion“ auf die Schlappe gegen Hannover oder setzt es gleich den nächsten Nackenschlag?

Nach dem Spiel: War ich ratlos wie selten, was ich mit dem Spiel nun anfangen soll. Das Ergebnis ist natürlich super, jedoch war das Spiel insgesamt ziemlich schlecht.

Das fiel auf:
+ Insgesamt wenig gegnerische Torchancen zugelassen, auch wenn Stritzel in der ersten Halbzeit ein paarmal sein ganzes Können zeigen musste
– Geordneter Spielaufbau quasi nicht vorhanden. Meistens wurde früher oder später der Ball irgendwie nach vorne geschlagen, wo man dann bestenfalls auf den „zweiten Ball“ ging, d. h. irgendwie den Gegner in einen Zweikampf verwickelte.
– Dass da zwei Aufstiegskandidaten gegeneinander spielten, war nicht zu erkennen. Phasenweise sah es eher nach „Not gegen Elend“ aus.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau

Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)

Zuschauer: 6.512, davon etwa 1.500 Gästefans.

Tabelle: Der SVWW hat nun 20 Zähler, überholt damit Dynamo und verbessert sich auf Platz 5, punktgleich mit Cottbus und Saarbrücken auf den Plätzen 3 und 4.

Serien und Rekorde: Durch seine Einwechslung in der zweiten Halbzeit kam Mockenhaupt doch noch zu seinem 291. Pflichtspieleinsatz für den SVWW und zog mit Alf Mintzel gleich.

Ansonsten: Dynamos Torwart Schreiber fühlte sich nach Spielende vermutlich von Wehener Fans provoziert, zumindest zeigte er, nunja, obszöne Gesten Richtung Nordtribüne.

Nächstes Spiel: Am Sonntag (19:30 Uhr) auswärts bei Waldhof Mannheim.