3. Liga, 27. Spieltag: VfL Osnabrück – SVWW 0:1

Tor: 0:1 Goppel (55.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Partycrash beim Lieblingsgegner.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Aufgrund Kayas Sperre und Bätzners Verletzung war Nils Döring gezwungen, in der Offensivreihe umzubauen. Statt Franjic, Wohlers oder Agrafiotis, die allesamt bisher nicht überzeugen konnten, wurden Gözüsirin und Goppel nach vorne verschoben. Dafür spielten Taffertshofer und Jacobsen auf der Doppelsechs und Nink auf der rechten Seite. Der 17-jährige gab damit sein Debüt in der Startelf. Das Spiel fand – wie die meisten Partien mit Wehener Beteiligung in jüngster Zeit – hauptsächlich zwischen den Strafräumen statt und war äußerst chancenarm. Nach einer knappen halben Stunde unterband Carstens mit einem beherzten Tackling einen Osnabrücker Angriff, zehn Minuten später kam VfL-Angreifer Müller mal bis zum Torschuss, aber Stritzel hatte wenig Mühe. Nach der Pause investierte der SVWW auch mal etwas mehr in die Offensive und kam zumindest zu kleineren Chancen – bis urplötzlich ein blitzsauberer Angriff ausgespielt wurde und zum 1:0 für die Gäste führte, s. u. Der VfL Osnabrück kam bei ein paar Kopfballchancen dem Ausgleich halbwegs nahe und nach 75 Minuten hatte der SVWW richtig Glück, als der Schiedsrichter ein Foul von Taffertshofer im eigenen Strafraum nicht erkannte. Der eingewechselte Wohlers hatte aus spitzem Winkel noch die Chance zum 2:0, während die Gastgeber natürlich in der Schlussphase auf den Ausgleich drängten. Das Wehener Bollwerk hielt jedoch stand und so konnte man mal wieder beim zuletzt so formstarken VfL gewinnen.

Liebling des Spiels: Ben Nink. Ein paar sehr vielversprechende Kurzeinsätze haben wir ja schon von ihm gesehen, aber von Anfang an zu spielen, zumal vor einer großen Kulisse, ist noch mal etwas anderes. Nink machte das prima und hatte auch ein paar gute Szenen nach vorne, allen voran natürlich die Vorlage zum Tor des Tages.

Szene des Spiels: 55. Minute, zunächst unspektakulärer Spielaufbau von Stritzel mit einem kurzen Anspiel zu Luckeneder. Der nutzt den freien Raum zu einem Diagonalpass in den Mittelkreis, wo der entgegenkommende Flotho den Ball schnell weiterverarbeitet und Nink auf rechtsaußen schickt. Dieser passt in den Rückraum zu Goppel, der perfekt ins lange Ecke einschiebt. In zwölf Sekunden vom eigenen Strafraum ins gegnerische Tor, alles mit Flachpässen, das hatte schon leichte One-Touch-Vibes aus alten Arsenal-Zeiten.

Vor dem Spiel: Sehr schicke Choreo der Osnabrücker Fans anlässlich 50 Jahren Flutlicht an der Bremer Brücke.

Nach dem Spiel: Forderte Döring mit Blick auf das nächste Heimspiel „eine Reaktion auf die Reaktion“. Dieser Forderung möchte ich mich anschließen.

Das fiel auf:
+ Defensiv wieder sehr stark und dem Gegner nur extrem wenig angeboten.
+/- Offensiv dafür auch wieder ziemlich blass, aber eben mit dem einen perfekten Angriff.
+ Sonderlob für Nils Döring, der aus der Not eine Tugend gemacht und sich mal getraut hat, ein paar Spieler auf andere Positionen zu verschieben (Goppel, Gözüsirin). Die Rückkehr von Jacobsen auf seine Stammposition als Abräumer vor der Abwehr trug erheblich dazu bei, dass Osnabrück kaum in den Strafraum kam.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau

Zum Nachschauen: Magenta Sport (Highlight-Video)

Zuschauende: 14.412, davon etwa 100 Gästefans.

Tabelle: Der SVWW bleibt auf Platz 9, aber der Rückstand zu Platz 4 ist auf drei Punkte geschrumpft, während sich der Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf neun Punkte vergrößert hat.

Vergleich zur Hinrunde: -1

Serien und Rekorde: Der SVWW fügt dem VfL nach neun ungeschlagenen Spielen unter Trainer Antwerpen die erste Niederlage seit drei Monaten zu. Es war der fünfte Sieg in den letzten sieben Begegnungen in Osnabrück. Ben Nink ist der jüngste Spieler einer SVWW-Startelf überhaupt.

Nächstes Spiel: Schon am Mittwoch (19 Uhr) zuhause gegen 1860 München.

Foto: Screenshot Magenta Sport