3. Liga, 4. Spieltag: 1. FC Schweinfurt 05 – SVWW 0:1
Tor: Agrafiotis (90.+4)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Kleine Dramen in der Nachspielzeit.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Nils Döring brachte mit Wohlers, Fechner und Flotho drei frische Kräfte. Ein langes Abtasten entfiel, denn schon nach drei Minuten hatte Kaya eine erste Chance und nur eine Minute später musste auf der anderen Seite Stritzel abtauchen und einen Schuss zur Ecke klären. Schon bald war den Wehener Pokalhelden eine gewisse Müdigkeit anzumerken und so hatten die Gastgeber deutlich mehr vom Spiel, ohne dass sie wahnsinnig gefährlich wurden. Ein paar Abschlüsse hatten die Schnüdel zwar, aber auch der SVWW kam gegen Ende der ersten Halbzeit in Person von Bogicevic noch zu einer Torgelegenheit. Zu diesem Zeitpunkt war Johansson, mit dessen Leistung Döring nicht einverstanden war, schon durch Schleimer ersetzt worden. In der Halbzeitpause wurde der Trainer in seiner Ansprache wohl recht deutlich, denn die Mannschaft raffte sich allmählich auf. Zunächst brauchte man aber etwas Glück, als Stritzel einen Freistoß nach vorne abwehrte und Schweinfurts Shuranov danach nur den Pfosten traf – man bekam so langsam eine Idee, warum die Franken in bis dahin dreieinhalb Spielen noch kein Tor erzielt hatten. Es folgten Chancen für die Gäste, aber weder Kaya noch Bogicevic noch Gillekens noch zweimal der eingewechselte Agrafiotis trafen ins Netz. In der Nachspielzeit gelang schließlich doch noch das Tor: Kaya wählte mal nicht selbst den Abschluss, sondern bediente May auf links, dessen flache Hereingabe Agrafiotis am kurzen Pfosten zum 0:1 verwertete. Nach zwei Niederlagen in der Nachspielzeit hintereinander war diesmal das Glück auf der Seite des SVWW! Doch bevor dieser Gedanke zu Ende gedacht war, verursachte Nejad (schon wieder!) einen Strafstoß – den Stritzel (schon wieder!) parierte. Das erste Spiel ohne Gegentor bedeutete den ersten Auswärtssieg der Saison.
Liebling des Spiels: Sollte eigentlich Nikolas Agrafiotis sein, der nach zwei vergebenen Chancen ganz spät doch noch traf und sich so langsam zum Superjoker entwickelt. Aber wir kommen natürlich nicht um Florian Stritzel herum, der sich seinerseits so langsam zum Elfmeterkiller entwickelt.
Szene des Spiels: Sechste Minute der Nachspielzeit, der Jubel über den späten (vermeintlichen Sieg-)Treffer war bei den Gästen noch nicht verklungen, als Nejad im eigenen Strafraum seinem Gegenspieler ziemlich plump gegen das Bein tritt – klarer Strafstoß. Wintzheimer tritt an, Stritzel ahnt die Ecke und wehrt den Schuss ab. Im Interview nach dem Spiel erklärte Stritzel, dass er Wintzheimer ansah, dass dieser erst in die Mitte schießen wollte, sich dann aber unsicher war.
Vor dem Spiel war die Frage, wie sehr das Pokalspiel noch nachhängt, was Frische und Konzentration angeht. Nicht ganz unberechtigt, wie sich bald herausstellte.
Nach dem Spiel: Nehmen wir die drei Punkte gerne mit.
Das fiel auf:
+ Obwohl der Gegner über weite Teile des Spiels den Ball hatte, ließ der SVWW nicht allzu viele Chancen zu.
– Offensiv war man selbst auch zu harmlos, die sich bietenden Chancen wurden zu leichtfertig vergeben, Kaya war einige Male zu eigensinnig und sucht selbste den Abschluss.
– Erneut verursachte man einen Elfmeter, inklusive des Pokalspiels war es der fünfte in den letzten vier Spielen. Ist ja lobenswert, dass man sich auch im Strafraum traut in den Zweikampf zu gehen, aber am richtigen Maß muss dringend gearbeitet werden.
+ Neuzugang Suarez kam in der letzten Viertelstunde zu seinem Debüt und machte einen ordentlichen Eindruck.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau
Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube)
Zuschauende: 3.681, davon etwa 150 Gästefans.
Tabelle: Mit sieben Punkten steht der SVWW gemeinsam mit Saarbrücken auf dem vierten Platz.
Serien und Rekorde: Erstmals weniger als zwei Tore erzielt, aber auch erstmals zu null gespielt. Fünf Elfmeter in den letzten vier Spielen verursacht (eigentlich sechs, wenn man das klare Handspiel von Gillekens gegen Bayern mitzählt), von denen jedoch nur zwei zu Gegentoren geführt haben.
Nächstes Spiel: Aufgrund eines Länderspielwochenendes geht es in der Liga erst am übernächsten Samstag in Duisburg weiter. Am kommenden Freitag (13 Uhr) findet auf dem Halberg ein Testspiel gegen die SV Elversberg statt.
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Foto: Screenshot Magenta Sport
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Konnte das Spiel leider gar nicht verfolgen, nur im Live ticker! War wohl nicht so berauschend aber irgendwie auch erwartbar..
Ob der Einsatz von Suarez wirklich sein musste? Seine Leistung wird ja durchaus differenziert gesehen. Er hätte lieber länger trainiert mit der Mannschaft und dann ev. Im Trainingsspiel einen längeren Einsatz bekommen sollen.
Fand den Wechsel von Schleimer für Johannsen etwas irritierend, wie gesagt, ohne das Spiel gesehen zu haben!
Aber jemanden, der bisher so gute Leistung gebracht hat, nach 20 Minuten rauszunehmen? Vielleicht, um die Aufstellung zu korrigieren, aber das führte wohl zu Unmut!
Nunja, immerhin 3 Punkte!
Fechner war angeschlagen und außer Suarez gab es keinen anderen Mittelfeldspieler mehr. Aber wie gesagt, das sah in den knapp 20 Minuten ganz gut aus. Wer fand ihn denn nicht gut oder wenigstens okay?
Warum es genau Johansson erwischt hat, war mir auch nicht ganz klar. Man hätte auch ein paar andere rausnehmen können. Dass der Spieler dann sauer ist, finde ich in Ordnung, der soll sich ja nicht freuen, wenn er schon in der ersten Halbzeit ausgewechselt wird.
Hi,
an anderer Stelle wurde sich über seine zu langsame Geschwindigkeit mokiert aber wie gesagt, kann mir kein Urteil erlauben, vielleicht nach dem Testspiel, aber wer hat schon Freitags um 13 Uhr Zeit!
Cu
Okay, es gab gegen Ende eine Szene, als er im Sprintduell gegen einen Schweinfurter Mühe hatte. Aber ich glaube nicht, dass das auf seiner Position der entscheidende Faktor ist.