Wozu denn gelbe Karten?

Schließlich gibt’s ja auch die rote. Meint zumindest unser geschätzter Trainer Gino Lettieri. In der Pressekonferenz vor dem vorletzten Spiel, also dem Heimspiel gegen Rostock, versteifte er sich auf die These, dass „ein erfahrener Schiri“ statt eine gelbe Karte zu zeigen besser den Spieler verbal ermahnen und beim nächsten mal direkt Rot zeigen solle (der genaue Wortlaut im zweiten Teil der PK bei eyep.tv, ab 4:10).

Mit Verlaub, aber das ist doch Unfug! Genau dafür sind doch gelbe Karten da, nämlich um einen Spieler zu verwarnen. (Und nebenbei, für eine zweite Verwarnung wurden gelb-rote Karten eingeführt, um das anschließende Verfahren zu vereinfachen: automatisch ein Spiel Sperre, fertig – während bei einer roten Karte immer der Einzelfall betrachtet wird und ein variables Strafmaß zur Anwendung kommt.) Bei einer gelben Karte ist die Sache für den Spieler klar: noch ein Verstoß gleicher Kategorie und er kann duschen gehen.

Gelegentlich kommt es hier zur Situation, dass der Schiri einen bereits verwarnten Spieler ultimativ ermahnt und ihm empfiehlt, sich besser auswechseln zu lassen, um einen Platzverweis noch zu vermeiden. Das halte ich auch für sinnvoll, wenn der Schiedsrichter da seinen Ermessensspielraum im Einzelfall ausnutzt und das viel zititerte „Fingerspitzengefühl“ zeigt.

Aber erst kein Gelb geben und ermahnen, um dann beim nächsten mal glatt Rot zu zeigen? Ergibt doch keinen Sinn, oder?