Schluss jetzt!
Beim Anstarren der diversen Live-Ticker beim gestrigen Spiel des SV Wehen Wiesbaden in Aalen sehnte ich (und da war ich sicher nicht alleine) während der letzten halben Stunde den Abpfiff vorbei. Zu diesem Zeitpunkt hatte der SVWW ein Spiel gedreht, das nicht besonders gut los ging und in dem man bis kurz vor der Halbzeit einem frühen Rückstand hinterher lief. Marcel Ziemer sorgte für den Ausgleich und kurz nach der Pause erzielte Daniel Brosinski die Führung, die glücklicherweise bis zum Schluss Bestand hielt. Wenn die Wehener eine ihrer zahlreichen Konterchancen genutzt hätten, wäre dem Team, dem Trainer und uns „hier draußen“ viel Zitterei erspart geblieben, aber was soll’s, ist ja gut gegangen. Wer das nochmal detaillierter nachlesen mag, dem sei mein gestriger Meta-Live-Ticker empfohlen, denn TV-Bilder scheint’s wieder nicht zu geben.
Der erste Auswärtssieg seit Ewigkeiten ist also unter Dach und Fach, was man zu diesem Zeitpunkt der Saison und in der Konstellation im Kampf um den Relegationsplatz durchaus als big points bezeichnen kann. Dresden hatte ja schon am Dienstag sein Spiel bei Bremen II gewonnen, Erfurt kam zum erwarteten Sieg gegen Bayern II (die damit als erster Absteiger feststehen) und Offenbach lag gegen Stuttgart II ebenfalls lange in Führung. Der SVWW war also schon fast zum Gewinnen gezwungen, wenn man seine gute Position nicht verlieren wollte. Und während der geneigte Wehen-Fan sich gerade glücklich und zufrieden über den Sieg der eigenen Mannschaft zurücklehnte, fiel in Offenbach in der Nachspielzeit noch der Ausgleich – wodurch der SVWW plötzlich in der Tabelle vorbeizog und nun auf dem ersehnten dritten Platz rangiert.
Was gestern nur eine halbe Stunde dauerte, dehnt sich jetzt also auf weitere vier Spiele aus: nervenzehrendes Warten bis es vorbei ist und hoffen, dass dann noch alles genauso ist wie jetzt.
Zwei Heim- und zwei Auswärtsspiele stehen noch auf dem Programm. Zuhause gegen Rot-Weiß Erfurt und Tus Koblenz, auswärts bei Hansa Rostock und Werder Bremen II. Gegen Erfurt wird es unter Garantie eine heiße Kiste, während es für die anderen drei dann wahrscheinlich schon um nichts mehr geht – was die Sache aber keinesfalls leichter macht, denn ohne Druck spielt es sich mitunter auch mal leichter. Aber immerhin, zumindest theoretisch hat es der SVWW jetzt in der eigenen Hand, denn mit vier Siegen wäre der dritte Platz sicher. Wieviele es tatsächlich werden und ob die Punktzahl dann ausreicht, werden wir aber aller Wahrscheinlichkeit nach erst am 14. Mai um ca. 15:20 Uhr wissen.
An dieser Stelle sei übrigens noch der Spielplangestalter verflucht: während die letzten paar Wochentagsspiele für den SVWW allesamt auswärts stattfanden und uns somit kein Flutlichtspiel in Wiesbaden vergönnt war, ist ausgerechnet das Heimspiel gegen Erfurt am Ostersamstag – und was ich wegen Osterkurzurlaubs mit der Familie verpassen werden. Schöner Mist.
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