Fast auf Augenhöhe
33. Spieltag: SV Wehen Wiesbaden – 1. FC Heidenheim 0:1
Das Spiel in maximal fünf Worten: Unnötige Niederlage.
Liebling des Spiels: Heidenheims Torwart Erol Sabanov, der aufgrund seiner, nunja, etwas kompakten Statur eher an einen Bezirksliga-Spieler als an einen Profi-Torhüter erinnerte. Die Vermutung, dass er einen platzierten Schuss niemals halten würde, erwies sich leider als unberechtigt, als er bei einer Vunguidica-Chance erstaunlich flott abtauchte und den Ball parierte.
Szene des Spiels: Dritte Minute der Nachspielzeit, Marcus Mann wird im Strafraum angespielt und bei der Ballannahme von einem Heidenheimer gestoßen – nicht stark, aber ausreichend, um Mann zu Fall zu bringen. Zu einem früheren Zeitpunkt des Spiels hätte das wahrscheinlich einen Strafstoß gegeben, aber Sekunden vor Abpfiff traute sich der Schiedsrichter wohl nicht mehr.
Vor dem Spiel: War die Erwartungshaltung, was einen möglichen Punktgewinn gegen den souveränen Tabellenführer anging, ziemlich gering.
Nach dem Spiel: Ein bisschen frustriert, da ein Unentschieden absolut verdient gewesen wäre, aber auch zufrieden über eine sehr ordentliche Leistung der eigenen Mannschaft.
Das fiel auf:
+ Trotz der Niederlage ansehnlicher, engagierter Auftritt des SVWW.
+/- Insgesamt wurden nur zweieinhalb Chancen gegen die beste Offensive der Liga zugelassen, davon eine in der Nachspielzeit, als der SVWW alles nach vorne warf. Die andere kurz vor dem Halbzeitpfiff führte allerdings zum entscheidenden Tor.
+/- Andererseits konnte man deutlich erkennen, warum Heidenheim auch die wenigsten Gegentore hinnehmen musste: spätestens zwanzig Meter vor dem Tor wurden so ziemlich alle Offensivbemühungen der Gastgeber gestoppt.
Zuschauer: 2.673, davon ca. 350 Heidenheimer. Angesichts des bevorstehenden erstmaligen Aufstiegs in die 2. Bundesliga hätte ich schon etwas mehr Gästefans erwartet.
Serien und Rekorde: Nach vier Spielen in Folge gelingt Joe erstmals wieder kein Treffer und prompt gibt es auch keine Punkte.
Tabelle: Der SVWW bleibt mit 49 Punkten auf Platz 4. Platz 3 ist nur noch theoretisch, aber nicht mehr realistisch erreichbar (14 Punkte Rückstand bei noch fünf ausstehenden Partien). Immerhin haben die direkten Verfolger Osnabrück und Duisburg jeweils nur Unentschieden gespielt und bleiben beide einen Punkt hinter dem SVWW.
Ansonsten: Schön zu sehen, dass in der Brita-Arena nicht, wie gerne mal behauptet, immer nur gemeckert wird, sondern dass die Mannschaft trotz der Niederlage den verdienten Applaus für ihre Leistung erhält.
Nächstes Spiel: Am Dienstag um 19:00 Uhr steht das Halbfinale des Hessenpokals beim Regionalligisten Kickers Offenbach an. Da sich der wahrscheinliche Finalgegner Darmstadt schon über die Ligaplatzierung für den DFB-Pokal qualifizieren wird, wäre ein Sieg gegen den OFC wohl schon gleichbedeutend mit der Teilnahme an der ersten Pokalhauptrunde. Für den Fall, dass Wehen und Darmstadt das Hessenpokalfinale erreichen und sich beide auch über die Liga qualifizieren sollten, würden übrigens die beiden unterlegenen Halbfinalisten, also Offenbach und Bayern Alzenau, ein Entscheidungsspiel um die DFB-Pokalteilnahme austragen.
Von den theoretischen Möglichkeiten zurück in die Wirklichkeit: Natürlich ist der SVWW am Dienstag Favorit gegen den Zehntplatzierten der Regionalliga Süd, aber man weiß ja, wie das in Pokalspielen ist, zumal das Offenbacher Publikum sicher seinen Beitrag leisten wird. Es wird also spannend.