Schwabenzug

Der SV Wehen Wiesbaden hat den ersten Neuzugang für die kommende Saison bekannt gegeben: Thomas Geyer, kürzlich 23 Jahre alt gewordener Verteidiger, kommt von der Reserve des VfB Stuttgart.

Auf den ersten Blick mag die Größe von 1,79m für einen Innenverteidiger verhältnismäßig gering erscheinen, aber offenbar macht Geyer das mit anderen Qualitäten mehr als wett. Interessant hierzu ein Kommentar des Stuttgarter Fußballportals Kick-S:

Geyer – eigentlich als „Sechser“ ausgebildet – verrichtet in der Abwehrzentrale unaufgeregt seinen Job, besticht durch Stellungsspiel und Antizipation.

Geyers aktueller Trainer Jürgen Kramny wird so zitiert:

Am Boden hat er Bundesliganiveau.

Auffällig ist, dass Thomas Geyer in seinen bisherigen 121 Drittligaeinsätzen gerade mal vier gelbe Karten gesehen hat, in der laufenden Saison sogar keine einzige (in 30 Partien). Was die Körpergröße betrifft, mache ich mir auch keine Sorgen, schließlich ist Carles Puyol auch „nur“ 1,78m groß und hat trotzdem alles gewonnen, was man als Fußballer so gewinnen kann. Eventuell wird er in Wehen auch als Sechser eingeplant, wie Kick-S spekuliert. So oder so, freuen wir uns auf eine tolle Verstärkung!

Ich bin ja sehr gespannt, ob in Kürze noch weitere Spieler aus Stuttgart und Umgebung zum SVWW kommen, denn sowohl Marc Kienle als auch Michael Feichtenbeiner haben ja dort ihre Wurzeln, lange dort gearbeitet und entsprechend gute Kontakte. Nachdem früher auffällig viele Spieler aus Mainz, Kaiserslautern und zuletzt Rostock verpflichtet wurden, beginnt nun vielleicht die „schwäbische Phase“ beim SVWW.

Einen bevorstehenden Spielerabgang gibt es auch schon zu vermelden. Michael Gurski, dreieinhalb Jahre lang Stammtorhüter beim SVWW, bevor er in der Hinrunde von Markus Kolke als Nummer Eins verdrängt wurde, wird seine Karriere bei einem anderen Verein fortsetzen. Verständlicherweise möchte er noch einige Jahre spielen und nicht nur die Ersatzbank hüten. Da Kolke mittlerweise gesetzt ist, ist es nur folgerichtig, dass Gurski, dessen Vertrag nach der Saison endet, wechseln möchte.

Es ist natürlich ein bisschen schade, wenn ein langjähriger Leistungsträger und Kapitän den Verein verlässt, aber angesichts der Situation völlig nachvollziehbar. Alles Gute, Michael, und vielen Dank!

Nachtrag 14:00 Uhr: Ganz vergessen, Gurski ist ja schon der zweite angekündigte Abgang. Marcus Mann hat ja bereits erklärt, dass er nächste Saison in der zweiten Mannschaft der TSG Hoffenheim spielen wird.