Leise kriselt’s in Wehen

3. Liga, 8. SpieltagSC Preußen Münster – SV Wehen Wiesbaden 3:2 (Tore: Jänicke, Riedel (Eigentor))

Das Spiel in maximal fünf Worten: Spiel gedreht und doch verloren.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Wie so oft ein guter Start und danach viel Leerlauf in der ersten Halbzeit. Ein Abstauber aus stark abseitsverdächtiger Position bringt die Gastgeber in Führung, kurz vor der Pause trifft Jänicke nach Eckball von Riemann zum Ausgleich. In der zweiten Halbzeit ein deutlich besseres Spiel von beiden Teams mit zahlreichen Chancen auf beiden Seiten. Ein Eigentor nach Riemann-Flanke bringt den SVWW in Führung, ein Strafstoß nach völlig unnötigem Foul des frisch eingewechselten Debütanten Kevin Schindler sorgt für erneuten Gleichstand. Gegen Ende haben Mannschaften die Möglichkeiten zum Siegtreffer, der schließlich Münster gelingt.

Liebling des Spiels: Alexander Riemann, der beide Wehener Treffer einleitete.

Szene des Spiels: 61. Minute, Preußens Reichwein trifft freistehend nur den Innenpfosten, von wo der Ball abprallt und kurz vor der Torlinie entlang ins Aus fliegt.

Vor dem Spiel …wurde bekannt, dass Marc Kienle anscheinend der Topkandidat für die Nachfolge von Hansi Flick als Co-Trainer der Nationalmannschaft war, aber die SVWW-Führung und der DFB sich nicht über einen kurzfristigen Wechsel einigen konnten.

Nach dem Spiel …könnte der eine oder andere bedauern, dass man diese elegante Möglichkeit der Trainerentsorgung nicht genutzt hat.

Das fiel auf:
+/- Schon x-fach gesehen: gute Anfangsphase, die sich aber schnell in eine schwache erste Halbzeit verwandelt; die zweite Hälfte dann deutlich ansehnlicher.
– Ebenfalls ein bekanntes Muster: Torchancen für den SVWW gibt es nur bei schnellen Aktionen über Außen oder per Standardsituationen. Durch die Mitte geht fast nie etwas und wenn der Gegner außen gut verteidigt, wird es ziemlich mau mit Torgefahr.
+ Julian Grupp mit ordentlicher Partie nach fast fünf Monaten Verletzungspause.

Zuschauer: 7.661, davon ca. 30-40 Wehener.

Tabelle: Der SVWW bleibt weiterhin bei 13 Punkten stehen und fällt auf Platz 5 zurück. Es könnte nach den restlichen Partien des Spieltags sogar noch weiter nach unten gehen.

Serien und Rekorde: Drei Niederlagen in Folge gab es zuletzt in der Saison 2009/10. Wie im Vorjahr droht nach einem sehr guten Saisonstart das rasche Abrutschen aus der Spitzengruppe.

Ansonsten: Ginge es nach dem WDR-Kommentator, hätte es ca. 20 gelbe und einige gelb-rote Karten geben müssen. Nervig.

Nächstes Spiel: Am kommenden Freitag um 19:00 Uhr in der Brita-Arena gegen Rot-Weiß Erfurt. Die Thüringer haben aktuell 12 Punkte und liegen entsprechend nur knapp hinter dem SVWW in der Tabelle. Auswärts reichte es für RWE in dieser Saison aber bisher nur zu zwei Unentschieden.