2. Bundesliga, 29. Spieltag: SVWW – Fortuna Düsseldorf 0:2

Tore: 0:1 Appelkamp (13.), 0:2 Johannesson (64.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Nichts erwartet und trotzdem frustriert.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Markus Kauczinski probierte es diesmal mit einer Viererkette. Ob die Systemumstellung mit Goppels kurzfristigem Ausfall zu tun hatte oder ohnehin geplant war, weiß ich nicht, jedenfalls fand sich Kovacevic überraschend auf der rechten Außenbahn wieder. Überraschend war auch, wie abwartend die Gäste in der Anfangsphase agierten. Der SVWW durfte recht unbehelligt in der eigenen Hälfte das Spiel aufbauen, hatte dann aber die bekannten Schwierigkeiten, im letzten Drittel für Gefahr zu sorgen. Fortuna schaute sich das eine knappe Viertelstunde an und schlug dann mit der ersten Chance direkt zu. Deutlicher konnte man den Unterschied zwischen Abstiegs- und Aufstiegskandidat nicht demonstrieren. Danach schaute Düsseldorf den Gastgebern wieder bei ihren kläglichen Versuchen der Torannäherung zu. Nach einer halben Stunde ging die Partie vorzeitig in die Binsen, als Lee vom Platz flog (s. u.). Wieder Rückstand und Unterzahl, die Tippquoten auf einen Wehener Sieg dürften in unermessliche Höhen geschossen sein. Tatsächlich hatte der SVWW bis zur Pause aber seine beste Phase, als man ein paarmal in aussichtsreiche Positionen kam, aber jedesmal den richtigen Moment zum Abschluss verpasste. Nur Bätzner traute sich mal zu schießen, zielte aber übers Tor. In der zweiten Halbzeit fiel dem SVWW auch mit frischem Personal nicht mehr allzu viel ein und mit dem 0:2 nach 64 Minuten war die Sache dann erledigt.

Liebling des Spiels: Tja. Vielleicht Martin Angha, der noch am ehesten einen halbwegs souveränen Eindruck hinterließ.

Szene des Spiels: 35. Minute, Lee trifft seinen Gegenspieler Engelhardt von hinten an der Wade, Schiedsrichter Gerach zieht die rote Karte. Ja, es ist ein Tritt von hinten, aber dennoch schien und scheint Rot eine sehr harte Entscheidung zu sein. Hätte der Schiri genauso entschieden, wenn umgekehrt Gerhardt Lee getroffen hätte?

Vor dem Spiel: Schönes Wetter, Kumpels, Bier, Bratwurst, alles wunderbar. Die Gedanken an die absehbare nächste Niederlage wurden erfolgreich verdrängt.

Nach dem Spiel: Hielten Vertreter unserer „aktiven Szene“ es für angebracht, hinter der Westtribüne eine Gruppe feiernder Fortunen aufzumischen. Was auch immer der Anlass gewesen sein mag, solche Aktionen sind einfach nur dumm und unnötig.

Das fiel auf:
– Man hat ja eigentlich schon gar nichts erwartet, aber dann trotzdem frustriert und enttäuscht aus dem Stadion entlassen zu werden, ist wiederum fast schon eine Leistung. Das lag vor allem daran, dass man das Gefühl hatte, dass sogar was drin gewesen wäre. Fortuna hat defensiv gar nicht so stabil wie erwartet gewirkt, aber der SVWW konnte nicht mal im Ansatz etwas daraus machen. Statt in Strafraumnähe auch mal abzuziehen, versucht man nochmal einen Haken oder einen Doppelpass und bleibt jedesmal wieder hängen. Zum Verzweifeln.
– Wenn man erst mal unten drinhängt, bekommt man auch öfter merkwürdige Entscheidungen gegen sich. Das hat der SVWW nicht exklusiv, das scheint eher ein Naturgesetz zu sein, aber bitter ist es dennoch.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau

Zum Nachschauen: Sportschau

Zuschauer: 11.200, davon ca. 4.500 Gästefans.

Tabelle: Der SVWW bleibt 14. und ist punktgleich mit Braunschweig auf 15 und Rostock auf dem Relegationsplatz. Der Vorsprung auf Kaiserslautern auf Platz 17 beträgt weiterhin zwei Punkte.

Serien und Rekorde: Die vierte Niederlage in Folge, dabei nur ein einziges Tor geschossen. Hyun-ju Lee macht seinen persönlichen Karten-Hattrick in dieser Saison komplett: eine gelbe, eine gelb-rote und nun auch eine rote Karte. Der insgesamt sechste Platzverweis für den SVWW.

Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag (13 Uhr) auswärts beim 1. FC Kaiserslautern.