Grie Soß und Aluminium
Hessenpokal, Achtelfinale: Spvgg 05 Oberrad – SV Wehen Wiesbaden 1:2 (Tore: Schnellbacher, Lorenz)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Sehr mühsam das Viertelfinale erreicht.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Fast schon traditionell tat sich der SVWW im Pokal sehr schwer und geriet gegen den stark dagegenhaltenden Tabellenletzten der Hessenliga schon früh in Rückstand. Eigene Chancen gab es in der ersten Hälfte vor allem durch Freistöße, von denen Marc Lorenz zwei ans Torgehäuse setzte, aber auch die Gastgeber trafen mit einem Freistoß die Latte. In der zweiten Halbzeit wurde der SVWW etwas druckvoller, kam durch Schnellbacher zum Ausgleich und ging schließlich durch einen direkt verwandelten Freistoß von Lorenz in Führung. Es gab für beide Mannschaften noch weitere Gelegenheiten und bei etwas mehr Kaltschnäuzigkeit im Abschluss hätte der Fünftligist durchaus die Verlängerung erzwingen können. Kurz vor Schluss hatte der SVWW sogar noch Glück, dass der Schiedsrichter ein Handspiel im Strafraum nicht als absichtlich bewertete. Insgesamt ein mal wieder nicht sehr überzeugender Auftritt gegen einen unterklassigen Gegner.
Liebling des Spiels: Die Physiotherapeutin der Oberräder, die leider nur zu einem Einsatz an der gegenüberliegenden Seitenlinie kam.
Szene des Spiels: Ca. 60. Minute: Torwart Maximilian Reule, der insgesamt ziemlich unsicher wirkte und den Ball mehrmals ungünstig abprallen ließ, klärt mal eine Flanke sehr resolut mit den Fäusten – und räumt dabei auch Mitspieler Alf Mintzel ab, der danach leicht benommen behandelt werden muss.
Vor dem Spiel den nahegelegenen Goetheturm bestiegen, von dem man einen sehr schönen Ausblick hat:
Nach dem Spiel fiel noch ein dunkelhäutiger Herr im Anzug auf, den ich aus der Ferne zunächst für Anthony Yeboah hielt. War er zwar nicht, stammt aber auch aus Ghana, wie er im Gespräch verriet. Im Nachhinein kam mir noch der Gedanke, dass es sich möglicherweise um den Vater von Perric Afari gehandelt haben könnte, schließlich stand der Nachwuchsspieler im Kader. Mal schauen, ob sich das Rätsel noch lösen lässt.
Das fiel auf:
– Viele schlechte Entscheidungen in allen Mannschaftsteilen: komplizierte Pässe trotz gut postierter Mitspieler, zu langsamer Aufbau „hintenrum“, obwohl die Möglichkeit eines schnellen Angriffs bestand, usw.
– Die von Anfang an aufgebotenen Kleinsorge, Lindner und Reule konnten leider keine Pluspunkte sammeln und werden so wohl weiterhin nur Ersatz bleiben.
+/- Marc Lorenz ist auf der offensiven Außenbahn deutlich besser aufgehoben als auf der Außenverteidigerposition.
Zuschauer: Knapp 500, davon ca. 60-70 Gästefans.
Ansonsten: Am Bratwurststand gab es auch Grie Soß – der Sportplatz Beckerwiese wird ja nicht umsonst auch Grie-Soß-Arena genannt.
Nächstes Spiel: Im Hessenpokal geht es für den SVWW als nächstes gegen den Sieger der Partie SV Wiesbaden – TSV Steinbach (findet am kommenden Dienstag statt), es könnte also zu einem Wiesbadener Derby kommen. Termin steht noch nicht fest, könnte aber Mitte November liegen.
In der Liga geht es am Samstag um 14 Uhr in Osnabrück weiter.