Unsere Nummer 29
3. Liga, 21. Spieltag: SV Wehen Wiesbaden – SF Lotte 0:3
Das Spiel in maximal fünf Worten: Noch ein tieferer Tiefpunkt.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Die Gäste begannen sofort druckvoll und es dauerte einige Minuten, bis der SVWW überhaupt das erste mal in die gegnerische Hälfte kam. Gerade als man dachte, dass die Rotschwarzen das Spiel einigermaßen in den Griff bekämen, rauschte der Ex-Wehener Jaroslaw Lindner über den Flügel heran und schlenzte den Ball an Kolke vorbei ins lange Eck. Angesichts der quasi nicht vorhandenen Comeback-Qualität des SVWW war das Spiel damit eigentlich schon nach einer guten Viertelstunde entschieden. In der Folge mühten sich die Gastgeber, scheiterten aber ein ums andere mal an ordentlich verteidigenden Lottern und konnten bis zur Pause keinen einzigen Torschuss für sich verbuchen. Kurz nach Wiederanpfiff fing man sich nach einem eigenen Eckball einen Konter, den erneut Lindner zum 2:0 abschloss. Dieser traf später auch noch die Latte, bevor schließlich Dej den Endstand erzielte. Auf Seiten des SVWW gab es keine einzige wirklich gute Torchance, die aussichtsreichsten vergab der eingewechselte Neuzugang Bulut, als er recht freistehend im Strafraum zu lange zögerte, sowie Ruprecht mit einem Kopfball-Aufsetzer übers Tor. Insgesamt eine ganz finstere Vorstellung.
Liebling des Spiels: Kerem Bulut. Dem australischen Stürmer eilt ein etwas zweifelhafter Ruf voraus, hat aber – wahrscheinlich genau deshalb – das Zeug zum Publikumsliebling. Einsatz war jedenfalls vorhanden, teilweise auch zuviel davon, z. B. als er mit zwanzig Metern Anlauf einen Gegenspieler umrannte und dafür Gelb sah.
Szene des Spiels: Bei der Verkündung der Mannschaftsaufstellung tauchte auf der Anzeigetafel plötzlich Jaroslaw Lindner mit der Nummer 29 und SVWW-Trikot auf. Möglicherweise haben also nicht nur die Spieler vergessen, dass der junge Mann mittlerweile beim Gegner spielt.
Vor dem Spiel: Überlegte ich angesichts von Rückenschmerzen daheim zu bleiben, wollte aber wiederum nicht verpassen, wie der SVWW endlich mal wieder gewinnt und die Wende einläutet.
Nach dem Spiel: Wäre ich nur besser zuhause geblieben. Immerhin haben sich meine Rückenbeschwerden durchs Stehen nicht verschlimmert.
Das fiel auf:
– Nullkommanull Fortschritt zu erkennen, ganz im Gegenteil. Treffende Beobachtung meines Nebenmanns: „Es sieht aus, als hätten die noch nie zusammen gespielt.“
– Nach dem Rückstand war die Körpersprache verheerend. Nachvollziehbar, aber eben nicht das, was es braucht, um aus der Situation wieder rauszukommen.
Das schreiben die anderen: WK, kicker
Zuschauer: 1.460, davon etwa 30 Gästefans. Trauriger Minusrekord – bald haben sie das Stadion endgültig leer gespielt.
Tabelle: Zurück auf Abstiegsplatz 18. Münster auf 17 ist mittlerweile drei Punkte weggezogen, während Zwickau auf 19 punktgleich mit dem SVWW ist.
Vergleich zur Hinrunde: Im Hinspiel 0:0, also jetzt ein Punkt weniger und insgesamt mit genauso vielen Zählern wie nach zwei Spielen der Vorrunde. Ein Punkt Rückstand zum Plan.
Serien und Rekorde: Man mag es kaum noch mitzählen, aber der Sieglos-Counter steht jetzt bei elf. Der letzte Heimsieg war das 3:0 gegen Duisburg Mitte September – mittlerweile kaum noch vorstellbar, dass das in dieser Saison geschehen sein soll.
Ansonsten: Für Trainer Torsten Fröhling könnte es trotz des vor erst gut zwei Monaten verlängerten Vertrags beim SVWW jetzt schnell zu Ende gehen. Angeblich hat er am Sonntag selbst seinen Rücktritt angeboten, heute soll es eine offizielle Mitteilung geben.
Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag um 14:00 Uhr bei Fortuna Köln. Die Fortuna steht mit 32 Punkten auf Platz 5 und hat in den letzten acht Partien nur gegen Tabellenführer Duisburg verloren. In der Hinrunde gelang dem SVWW beim 3:0 gegen Köln der erste Saisonsieg.
Es führt wohl kein Weg dran vorbei, Ihr müsst mich einladen, dann klappt es auch wieder mit einem Heimsieg des SVWW.
Aber etwas seriöser gefragt: Kann man denn mit Euch beiden am 11.3. in Wedau rechnen?
Wenn das so einfach ist, besorge ich Dir eine Dauerkarte, mein Lieber, dann greifen wir nochmal oben an! 😉
Duisburg habe ich tatsächlich vor, aber das hatte ich schon öfter, von daher will ich nicht zuviel versprechen. Aber sei gewiss, dass Du es rechtzeitig erfahren wirst.