Wehen international
Hessenpokal, Halbfinale: TSV Steinbach – SV Wehen Wiesbaden 1:5 (Tore: Schwadorf, Ruprecht, Pezzoni, Schäffler, Mrowca)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Anfangs wacklig, später deutlich.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
In der ersten Halbzeit war es die erwartet enge Partie zwischen einem Regionalligisten mit Aufstiegsambitionen und einem Drittligisten, der noch nicht alle Abstiegssorgen los ist. Nach ausgeglichener Anfangsphase wurde Steinbach stärker, nutzte die Unsicherheiten in der Wehener Abwehr und ging fast schon folgerichtig in Führung, wobei der Torschütze möglicherweise im Abseits stand (allerdings war meine Sicht von hinter dem Tor zugegebenermaßen schlechter als die Perspektive des Linienrichters). In der Folge liefen die Gastgeber früh an, stellten den SVWW vor Probleme und hätten sogar das 2:0 nachlegen können, aber nach etwa einer halben Stunde bekam der SVWW die Partie besser in den Griff. Der Ausgleich kurz vor der Pause durch Schwadorf (per Kopf!) kam dennoch etwas überraschend, war aber natürlich immens wichtig. Kurz nach Wiederanpfiff gingen die Gäste dann in Führung, als nach einem zunächst abgewehrten Eckball Ruprecht frei zum Schuss kam und den Ball an den Innenpfosten donnerte, von wo er zum 2:1 ins Netz prallte. Der SVWW hatte nun Rückenwind und zehn Minuten später sorgte Pezzoni unter tatkräftiger Mithilfe des Steinbacher Torhüters für die Vorentscheidung. Der Regionalligist war nun sichtbar verunsichert, versuchte zwar nochmal zu eigenen Chancen zu kommen, musste dabei aber die eigene Abwehr entblößen. Einige Konter spielte der SVWW nicht konsequent zu Ende, kam aber dennoch durch Schäffler und Mrowca zu weiteren Toren und einem schließlich sehr deutlichen Sieg.
Liebling des Spiels: So richtig hervorheben möchte ich keinen, aber ein kleines Sonderlob geht an Sebastian Mrowca, der nach seiner Einwechslung ordentlich Dampf machte und starken Zug zum Tor entwickelte.
Szene des Spiels: Das 2:1 durch Steven Ruprecht in der 48. Minute. Nach einer abgewehrten Ecke flankt Lorenz mit rechts (!) von der Grundlinie auf Ruprecht, der den Ball volley versenkt. Nicht nur ein sehr schöner Treffer, bei dem der Jubel im Cristiano-Ronaldo-Stil angebracht war, sondern auch der Wegbereiter der letztlich sehr überzeugenden zweiten Spielhälfte.
Vor dem Spiel: Großes Bedauern, dass Luca Schnellbacher nicht im Kader stand, war er doch in der letzten Saison mehrere Male der Schütze des entscheidenden Tors in den Hessenpokalspielen.
Nach dem Spiel:
Finaaaale! #SVWW #Hessenpokal
— Gunnar (@stehblog) March 29, 2017
Das fiel auf:
– Zu Beginn deutliche Abstimmungsprobleme und dadurch Lücken in der Defensive. Ich weiß nicht, ob es nur mit dem Ausfall von Sascha Mockenhaupt und/oder den daraus resultierenden personellen Veränderungen zu tun hatte, oder ob man unbewusst den klassentieferen Gegner doch ein wenig unterschätzte, aber eine halbe Stunde sah es gar nicht gut aus, auch nach vorne gelang zunächst nicht viel.
+ Klare Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit, dazu auch ein wenig Glück (Traumtor Ruprecht beim 1:1 und beim 2:1 wehrt der Torwart einen Schuss genau auf Pezzoni ab, von dessen Bein der Ball ins Tor springt).
Das schreiben die anderen: WK
Zuschauer: 2.207, davon etwa 80-100 Gästefans.
Nächstes Spiel: Das Finale wird nach aktueller Planung – beim HFV weiß man ja nie so genau – am Donnerstag, den 25. Mai (Christi Himmelfahrt) ausgetragen, so wie auch alle oder die meisten anderen Landespokalendspiele im Rahmen des „Finaltags der Amateure“, inklusive Konferenz-Live-Übertragung in der ARD. Gegner ist der SV Rot-Weiß Hadamar, seines Zeichens Hessenligist und dort aktuell auf Platz 6 in der 17er-Liga. Der Finalort steht noch nicht fest, aber ich hoffe sehr, dass der HFV nicht wieder beide Fanlager quer durch Hessen fahren lässt, sondern einen Ort aussucht, der für beide Seiten gut zu erreichen ist. Limburg oder Idstein böten sich beispielsweise an, aber eventuell hat das Fernsehen auch gewisse Anforderungen.
In der Liga geht es für den SVWW am Sonntag (14 Uhr) zuhause gegen Preußen Münster weiter. Münster erlebt eine eher verkorkste Saison, hat aber zuletzt drei Spiele in Folge gewonnen und sich von den Abstiegsplätzen entfernt (aktuell Platz 12 mit 37 Punkten). Im Hinspiel trennte man sich 2:2.
Erstmal: ein wichtiger Sieg und ein guter Bericht 🙂
So wie ich den HFV kenn wird das Endspiel doch an nem anderen Tag mitten in der Woche in Fulda oder Kassel stattfinden :/
Drüben bei Facebook habe ich den HFV gerade gebeten, genau das nicht zu tun. Mal schauen, ob sie ein Einsehen haben. 😉