3. Liga, 14. Spieltag: SVWW – Preußen Münster 6:2

Tore: Schäffler (4.), Schäffler (16.), Breitkreuz (27.), Andrist (42.), Dams (70.), Schäffler (80.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Keine Spur von Pokal-Depression.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Das Spiel ging direkt gut los. Nach vier Minuten dringt Diawusie von links in den Strafraum ein und bedient Schäffler, der keine Mühe hat, seinen neunten Saisontreffer zu erzielen. Nach einer Viertelstunde wird ein Eckball von der Münsterer Abwehr nicht ordentlich geklärt, Mrowcas Nachschuss abgeblockt, aber Schäffler steht wieder richtig – 2:0, Saisontor Nummer zehn. Zehn Minuten später hält Andrich aus der Distanz drauf, der Torwart lässt nach vorne abprallen und diesmal steht Breitkreuz richtig und darf abstauben, sein erstes Tor in dieser Spielzeit. Danach wurden die Gastgeber in der Abwehr etwas nachlässig. Die erste Chance für Preußen landete noch am Pfosten, aber ein paar Minuten später fiel dann das Tor für die Gäste. Statt sich aber lange zu ärgern, legte Wehen wieder den Vorwärtsgang ein: Andrichs Hereingabe von der rechten Seite verwertet Andrist mühelos zum 4:1. Nach dem Seitenwechsel hätte Schäffler beinahe direkt nachgelegt, aber sein Schuss ging knapp übers Tor. Es ging nun etwas ruhiger zu, aber nach 70 Minuten fiel auch noch der erhoffte Treffer vor der Nordtribüne. Mal wieder eine zu kurz abgewehrte Ecke, Blachas Schuss landet am Pfosten, aber Dams muss nur noch den Fuß hinhalten, um den Abpraller zum 5:1 einzuschieben. Münster mühte sich weiter redlich und kam zum zweiten Tor, aber erneut gab es postwendend die Antwort, mal wieder Schäffler nach Vorarbeit Diawusie, sein elfter Saisontreffer. Beim 6:2 blieb es dann schließlich. Ein überzeugender Sieg mit sechs Toren, einer neuen Bestmarke in der Profi-Geschichte des SV Wehen Wiesbaden.

Liebling des Spiels: Sorry, Sebastian Mrwoca, Du hättest es auch verdient, aber bei drei Toren kann es nur Manuel Schäffler sein, der damit auch die Führung in der Drittliga-Torjägerliste übernommen hat.

Szene des Spiels: Irgendwann in der Schlussviertelstunde, Alf Mintzel wird im Strafraum angespielt, lässt noch schön einen Gegenspieler aussteigen und schließt mit rechts ab. Der Ball geht deutlich drüber und bei jedem anderen hätte man gemeckert, dass er doch zum Mitspieler passen müsse, aber bei Mintzel und diesem Spielstand: geschenkt.

Vor dem Spiel hatte die direkte Konkurrenz zumindest teilweise Federn gelassen. Der direkte Verfolger Unterhaching und der etwas enteilte Tabellenführer Paderborn ließen Federn, lediglich Fortuna Köln drehte das Spiel nach Rückstand noch um.

Nach dem Spiel kann man auch mal kurz übermütig werden:

Das fiel auf:
+ Zur überwiegend sehr stabilen Defensive gesellt sich immer öfter ein sehr erfreulicher Torhunger. Es gab zwar ein paar Wackler in der Abwehr, aber erst, als es schon 3:0 stand.
– Trotz deutlicher Führung handelte man sich noch ein paar gelbe Karten ein, die zwar auch der Linie des Schiedsrichters geschuldet, aber dennoch eher unnötig waren.
+/- Diawusie hatte einige sehr gute Szenen auf dem linken Flügel, wurde aber auch ein paar mal zu unserer großen Überraschung überlaufen – sehr merkwürdig, denn er sieht eigentlich so aus, als sei er immer der Schnellste auf dem Platz.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, Telekom (Video)

Zuschauer: 2.434, davon ca. 434 Gästefans.

Tabelle: Wie schon die letzten sechs Spieltage bleibt der SVWW auf Platz 4, hat aber nun nicht nur Köln, sondern auch Magdeburg wieder in Sicht (beide ein Punkt Vorsprung auf den SVWW), während der Abstand zu Unterhaching auf Platz 5 wieder vier Punkte beträgt. Der SVWW hat aktuell zwar nicht mehr die wenigsten Gegentore, dafür aber jetzt die beste Tordifferenz.

Serien und Rekorde: Schon wieder ein Torrekord für den SVWW, sechs Tore in einem Spiel gelangen noch nie zuvor in gut zehn Jahren Profifußball.

Ansonsten: So schön das ausverkaufte Stadion im Pokalspiel auch war, aber es ist auch ganz angenehm, wenn man wieder ein bisschen Platz um sich herum hat.

Nächstes Spiel: Am nächsten Samstag (14 Uhr) zum Topspiel beim 1. FC Magdeburg, der die letzten zwei Ligaspiele (sowie das Pokalspiel gegen Dortmund) verloren hat. Heute unterlag man 0:1 in Karlsruhe. In bisher vier Begegnungen ist der SVWW noch sieglos gegen den FCM. In der letzten Saison gab es zuhause ein 0:3 und auswärts ein 0:0.