3. Liga, 20. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena – SVWW 4:3

Tore: Mockenhaupt (35.), Andrist (82.), Blacha (90.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Vollkatastrophe.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Aufgrund der krankheitsbedingten Ausfälle von Ruprecht und Mintzel war nur noch die Hälfte der üblichen Abwehrreihe am Start und das merkte man schon nach ein paar Minuten, als nach einem simplen langen Ball Jenas Stürmer Thiele alleine vor Kolke auftauchte, aber knapp vorbeischoss. Nach etwa zehn, fünfzehn Minuten übernahm der SVWW das Kommando und erspielte sich zahlreiche Chancen: Blacha einmal an die Latte und einmal knapp vorbei, Kopfball Schäffler vom Torwart pariert, aber schließlich doch das 1:0 durch Mockenhaupt im Anschluss an eine Ecke. Weitere Chancen durch Schäffler und Breitkreuz blieben wieder ungenutzt und so kamen die Gastgeber kurz vor der Halbzeitpause durch Thiele zum Ausgleich. Wieder alleine vor Kolke, aber diesmal präziser als beim ersten Versuch. Eine gelbrote Karte für Jena noch vor dem Halbzeitpfiff bot Anlass zum Unken, hatte der SVWW doch erst kürzlich gegen Rostock in langer Überzahl völlig den Faden verloren. Und tatsächlich folgten denkwürdige zwanzig Minuten. Thiele traf weitere dreimal, zweimal davon durch das bekannte Muster „langer Ball hinter die Abwehr und zuschauen, wie die Verteidiger Slapstick-Nummern aufführen“, dazu noch das 4:1 nach einem Freistoß, aber wieder völlig allein gelassen. Passenderweise kam bei mir in diesem Moment Besuch zur Tür herein, sodass ich den Fernseher wütend ausschaltete und erst im Nachhinein erfuhr, dass der SVWW später noch verkürzte, was aber letztlich nur noch Ergebniskosmetik war. Ein groteskes Spiel, bei dem man eigentlich mit 3:1 zur Pause hätte führen müssen, und sich stattdessen in Überzahl lächerlich machte.

Liebling des Spiels: Muss leider entfallen.

Szene des Spiels: Langer Ball von Löhmansröben, Thiele frei vor dem Tor – exakt so gleich viermal zu sehen, dreimal mit Erfolg.

Vor dem Spiel war der Kader durch Verletzungen und Erkrankungen schon arg ausgedünnt. 

Nach dem Spiel bin ich ganz froh, dass jetzt ein paar Wochen Pause sind.

Das fiel auf:
+/- Eigene Chancen gab es reichlich, aber die Verwertungsquote war mal wieder ganz schwach.
– Was die Abwehr da fabrizierte, spottet jeder Beschreibung. Selbst der sonst so sichere Mockenhaupt erwischte einen rabenschwarzen Tag.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, Telekom (Video)

Zuschauer: 3.480, davon etwa 30 Gästefans.

Tabelle: Dank der Rostocker Niederlage bleibt der SVWW auf Platz 3 und verbringt die Winterpause auf dem Relegationsplatz mit zwei Punkten Vorsprung vor Hansa und Unterhaching. Zu den Führenden Magdeburg und Paderborn beträgt der Abstand schon zehn bzw. acht Punkte.

Serien und Rekorde: Zum ersten Mal in der Ära Rehm verliert der SVWW zwei Ligaspiele hintereinander. Zum ersten Mal in dieser Saison fängt man sich mehr als zwei Gegentore ein (das Pokalspiel gegen Schalke mal außen vorgelassen). Zum dritten Mal in Folge verliert man ein Spiel, in dem man in Überzahl war.

Ansonsten: Markus Kolke hat letzte Woche seinen Vertrag bis 2020 verlängert – dass er zur Belohnung von seinen Vorderleuten komplett im Stich gelassen wird, war sicher nicht Teil der Abmachung.

Nächstes Spiel: Zunächst gibt es zwei Wochen Weihnachtsferien, ab dem 2. Januar wieder Training auf dem Halberg und ab dem 9. Januar eine Woche Trainingslager in Spanien, inklusive Testspiel gegen Union Berlin am 12. Januar. In der Liga geht es am 20. Januar (14 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Osnabrück weiter. Die Niedersachsen stehen aktuell mit 21 Punkten auf Tabellenplatz 15, haben aber ein Spiel weniger absolviert, da die Partie gegen Karlsruhe am vergangenen Wochenende abgesagt wurde. In der Hinrunde gewann der SVWW in Osnabrück mit 4:0.