3. Liga, 1. Spieltag: VfR Aalen – SVWW 1:2

Tore: Morys (61.) – Reddemann (73.), Kyereh (83.)

Das Spiel als Tautogramm: Rüpelhafte Rangelei, Reddemanns Revanche.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Mit drei Neuzugängen ging Rüdiger Rehm in die erste Partie der Saison 2018/19. Auf der linken Seite durften Marc Wachs und Nicklas Shipnoski beginnen und in der Zentrale Patrick Schönfeld, die anderen acht sind bereits aus der letzten Saison (oder noch länger) wohlbekannt. Auch wenn der SVWW ein paar Chancen hatte, ging die erste Halbzeit klar an die Gastgeber, die den Ball deutlich flüssiger laufen ließen. Mit dem 0:0 zur Pause konnte man aus Wehener Sicht sehr zufrieden sein. Die zweite Hälfte begann der SVWW sichtbar zielstrebiger und kam sogleich zu Torgelegenheiten, aber die Führung erzielte Aalen. Mockenhaupt war ausgerutscht, was dem Torschützen Morys den nötigen Raum gab, um abzuziehen und genau an den Innenpfosten zu zielen. Gute zehn Minuten später schlug der gerade eingewechselte Niklas Schmidt, dem schon der Ruf vorauseilte ein guter Standardschütze zu sein, einen Freistoß in den Strafraum und Sören Reddemann verlängerte mit dem Hinterkopf ins Tor. Nach dem Ausgleich waren die Gäste weiter am Drücker und weitere zehn Minuten später führte eine Koproduktion der beiden weiteren Einwechselspieler zum 2:1: Jules Schwadorf hatte auf der linken Seite zuviel Platz und nutzte diesen für eine präzise Flanke, Daniel-Kofi Kyereh war in der Mitte völlig frei und traf mit einem schönen Kopfball ins Netz. Aalen hatte nicht mehr viel zuzusetzen und der SVWW brachte die Führung ziemlich souverän über die Zeit. Die neue Saison begann also wie die alte aufgehört hatte: mit einem Sieg gegen Aalen.

Liebling des Spiels: Daniel-Kofi Kyereh. Zur Halbzeit eingewechselt, erstes Spiel in der Dritten Liga und gleich das erste Tor im Profifußball, ein wichtiges noch dazu. Den anschließenden Salto bekommen wir hoffentlich noch öfter zu sehen.

Szene des Spiels: Das Privatduell zwischen Sören Reddemann und Aalens Matthias Morys. Ungefähr in der 59. Minute muss irgendwas zwischen den beiden vorgefallen sein, was Morys fürchterlich erzürnte. Der Stürmer ließ sich nicht beruhigen und schimpfte solange, bis der Schiedsrichter ihn schließlich mit Gelb verwarnte. Zwei Minuten später wähnte er sich obenauf, als er die Führung für sein Team erzielte und mit einer „langen Nase“ jubelte. Sein Trainer nahm ihn dennoch vom Platz, um ihn vor Gelb-Rot zu bewahren. Als Reddemann zehn Minuten später den Ausgleich erzielte, schickte er einen schönen Gruß an die Aalener Ersatzbank. Hätten sich beide auch sparen können, aber so ist das halt mit den Emotionen.

Vor dem Spiel: Wie immer weiß man vor Saisonstart noch nicht so genau, was man zu erwarten hat.

Nach dem Spiel: Freude über die drei Punkte, klar, aber da ist noch reichlich Luft nach oben.

Das fiel auf:
– Die erste Halbzeit war schon sehr schwach. Bis auf wenige Ausnahmen ging im Spiel nach vorne nicht viel zusammen.
+ Nach der Pause war es dafür deutlich besser. Der Rückstand fiel in eine Wehener Drangphase und auch ab dem Ausgleich war der SVWW klar das bessere Team.
+ Wie schon in der letzten Saison so häufig fiel der entscheidende Treffer erst gegen Spielende, was sowohl für einen guten körperlichen Zustand als auch für den Siegeswillen der Mannschaft spricht.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau (Video), Telekom (Video)

Zuschauer: 3.231, davon ca. 60-80 Gästefans.

Tabelle: Der SVWW hat die ersten drei Punkte geholt und steht vor dem Montagsspiel in der ohnehin noch nicht aussagekräftigen Tabelle auf Platz 6.

Serien und Rekorde: Wie im Vorjahr erzielt Sören Reddemann das erste Saisontor für Wehen. Es war für den SVWW erst der zweite Auswärtssieg in Aalen (zuletzt 2011, ebenfalls 2:1 nach Rückstand) und erst der dritte Sieg insgesamt gegen die Schwaben in der 3. Liga.

Nächstes Spiel: Am kommenden Sonntag um 13 Uhr trifft der SVWW im ersten Heimspiel der Saison auf Energie Cottbus. Der Aufsteiger gewann zum Auftakt mit 3:0 gegen Hansa Rostock. Gegen Cottbus ist der SVWW in bisher vier Begegnungen noch ohne Sieg (zwei Niederlagen, zwei Unentschieden). Beim letzten Aufeinandertreffen im März 2016 gab übrigens Torsten Fröhling sein Debüt als SVWW-Trainer.