3. Liga, 30. Spieltag: Hallescher FC – SVWW 1:4

Tore: Heyer (53.) – Kuhn (7.), Shipnoski (23.), Schäffler (52., 93.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Traumtore für den Aufstiegstraum

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Im Vergleich zum letzten Spiel gegen Münster änderte Rüdiger Rehm seine Startformation nur auf einer Position, Titsch-Rivero bekam eine Pause und wurde durch Gül ersetzt. Wehen begann direkt sehr engagiert und hatte gleich eine ganze Reihe von Eckbällen, von denen immerhin einer nach einem Mrowca-Kopfball gefährlich wurde. Kurz danach wurde Kuhn knapp 25 Meter vor dem Tor gefoult und das ist momentan eine Situation, die wohl jeder Gegner vermeiden sollte. Die halbrechte Position war für einen Rechtsfuß zwar nicht ideal, aber Kuhn zirkelte einfach das nächste Traumtor in den Winkel – unfassbar, schon wieder Tor-des-Monats-würdig. Nach 15 Minuten hatten auch die Gastgeber ihre erste gute Chance, aber Mais Kopfball flog weit übers Tor. Mrowca eroberte dann tief in der eigenen Hälfte den Ball und fand mit einem großartigen 60-Meter-Diagonalpass Shipnoski, der die Kugel sauber annahm und mit dem zweiten Kontakt perfekt ins lange Eck abschloss – das zweite fantastische Tor. Halle wurde vor allem durch Freistöße gefährlich, aber die beste Chance auf den nächsten Treffer hatte Schwadorf, dessen Schuss Torhüter Eisele jedoch mit einem guten Reflex parieren konnte. Der HFC kam stürmisch aus der Kabine und hatte einen Abschluss aus spitzem Winkel – kein Problem für Kolke -, vernachlässigte dabei aber die Defensive. Dittgen bediente Schwadorf auf links, der in Ruhe zu Shipnoski auf der anderen Seite flanken durfte. Dieser konnte per Kopf ebenso unbedrängt zu Schäffler in die Mitte ablegen und der hatte aus kurzer Distanz keine Mühe, zum 0:3 einzuschieben. Halle kam allerdings schon eine gute Minute später nach einer Ecke zum 1:3 und hatte auch danach mehrere Chancen, aber bei einigen Versuchen konnte man schon erkennen, warum die Sachsen-Anhalter mit Abstand die wenigsten Tore der Aufstiegskandidaten erzielt haben. Dazu schlug sich das Spielglück auch noch auf Seiten des SVWW (s. u.). Je länger sich die Gastgeber erfolglos bemühten, desto seltener wurde es vor Kolkes Tor wirklich gefährlich. Ein Schuss von Tiffert neben den Pfosten in der 85. Minute war der letzte Aufreger, zum Abschluss erzielte Schäffler nach einer Hansch-Flanke in der Nachspielzeit ohne große Gegenwehr den Endstand.

Liebling des Spiels: Auch wenn mich das auf Dauer recht teuer kommt, aber an Kuhns Freistößen kann ich mich nicht satt sehen. Möge sein Lauf noch eine Weile anhalten.

Szene des Spiels: Abgesehen von den beiden herrlichen ersten Treffern, war eine Szene in der 59. Minute symptomatisch: Halle drängt auf den Anschlusstreffer und ein Kopfball von Mai fliegt an den Pfosten. Der Abpraller landet genau in Kolkes Abwehrbewegung und der Ball wird aus der Gefahrenzone befördert. Wenn’s läuft, dann läuft’s.

Vor dem Spiel wurde der auslaufende Vertrag von Niklas Dams um ein weiteres Jahr verlängert. Wir vom Stehblog begrüßen das!

Nach dem Spiel durften sich die Spieler auf der Heimfahrt im Bus ein Bier genehmigen, erklärte Rehm im Interview. Der Autor dieser Zeilen trank aus Solidarität auch eins.

Das fiel auf:
+ Der SVWW von Anpfiff weg wieder sehr präsent – die Phase, in der man erst mal gemächlich in die Partie finden musste, ist wohl überwunden.
+ Wehen einmal mehr mit einer schönen Palette von ganz verschiedenen Toren: direkter Freistoß, Kontertor nach langem Ball und ein herauskombinierter Treffer (letzterer bei zugegebenermaßen desolatem Abwehrverhalten).
– Bei gegnerischen Freistößen wurde es einige Male ziemlich brenzlig. Halle hat bewusst immer ein, zwei Leute im Abseits stehen lassen, aber dann gingen andere mit Schwung zum Ball. Da muss die Wehener Defensive noch konzentrierter arbeiten.

Das schreiben die anderen:WK, kicker, Magenta Sport (Video), hessenschau (mit Video), MDR (mit Video)

Zuschauer: 8.017, davon ein paar Dutzend Gästefans.

Tabelle: Der SVWW festigt mit 52 Punkten Platz 3 und hat nun drei Punkte Vorsprung vor dem Halleschen FC und nur noch ebenfalls drei Punke Rückstand auf den Zweiten Karlsruhe. Der Vorsprung auf Platz 5 ist schon auf neun Punkte angewachsen.

Serien und Rekorde: In Rüdiger Rehms 150. Drittligaspiel als Trainer traf Manuel Schäffler zum 12. Mal mehrfach in einem Spiel. Mit jetzt 12 Saisontoren zog Cheffe wieder mit Kyereh gleich und in zehn Spielen gegen Halle traf er achtmal. Zum achten Mal ging der SVWW gegen Halle in Führung und gewann jedesmal.

Nächstes Spiel: In der Liga folgt am nächsten Sonntag gleich das nächste Spitzenspiel gegen den Karlsruher SC, aber vorher steht am Mittwochabend erstmal das Hessenpokal-Halbfinale bei Hessen Dreieich auf dem Programm.